Welpen

Am 24.06.2018 brachte Amirai in den frühen Morgenstunden des Sonntags wegen einer arteriellen Uterusblutung 9 Welpen (6 Rüden und 3 Hündinnen) per Kaiserschnitt zur Welt.

Wir sind dankbar und glücklich, dass unsere Hündin und ihre 9 Kinder gesund und munter sind und wir werden mit viel Leidenschaft und Engagement dazu beitragen, charakterstarke Märchenmühlenschnauzer auf unserem Kastanienhof aufwachsen zu lassen und ihnen den besten Start in ein spannendes Schnauzerleben zu geben.

Am 07. und 08.12.2016 gebar Amirai von der Märchenmühle unseren D-Wurf ( 7 Rüden/ 3 Hündinnen)

Mein Haus, mein Hof, meine Märchenmühle

Am 24.07.2015 brachte ich zwischen 7 und 13.50 Uhr 8 Kinder zur Welt, 4 Hündinnen, 4 Rüden. Da ich ja inzwischen weiß, wo der Hase lang läuft, meisterte ich die Geburt souverän.

Eine kleine Überraschung hatte ich aber dann doch wieder für meine Geburtshelfer versteckt...

Die ultimative Nr. 8 nach 1 Stunde 30 Minuten, wieder ein Überraschungsei!

Ich, Nanu, bin am 07.06.2013 Mutter von 10 Welpen geworden, 4 Hündinnen, 6 Rüden.

Der erste kam um 5.25 Uhr, der letzte um 11 Uhr. 

Mit den letzten 3 habe ich Frauchen schwer überrascht. Sie hatte bei einer Ultraschalluntersuchung am 41. Tag links 3, rechts 4 Welpen gezählt und fragt sich jetzt, wo ich die restlichen 3 versteckt hatte.

Pech, wenn man nicht bis 10 zählen kann... 

 

10 Kinder (6 m/ 4 w) - ich bin doch immer für eine Überraschung gut!
Die starken 10 von der Märchenmühle
Allister-Herkules: unser Zwergelchen
Von der Milchbar grüßen die Märchenmühlenschnauzerwelpen
Geburtshilfe - helfende Hände?

Geburtsanzeige

 

Ab heute morgen 5.25 Uhr purzelten 10 Welpen bis 11.00 Uhr aus Nanu. Nachdem sie uns gestern morgen zu Tode erschreckte, indem sie für zweieinhalb Stunden verschwand und erst ihr Freund Sky sie zwischen den Rundballen im Heulager aufspürte, wo sie sich ein Nest gebaut hatte, war die Geburt eine wahre Wundertüte.

Wo hatten sich die drei Welpen versteckt, die ich bei keiner Ultraschalluntersuchung gesichtet hatte? Ein weiblicher Brocken von 326 Gramm folgte einem männlichen Hänfling von 168 Gramm, ein Wechselbad der Gefühle.

Der Zwerg entpuppte sich über den Tag als ausgesprochen clever, er krabbelte unter seinen Geschwistern hindurch zu der unten liegenden Zitzenreihe, da war meist noch ein Platz an der Milchbar frei, um den man sich nicht streiten musste...

Sechs Rüden, 4 Hündinnen, das Verhältnis hätte gerne auch anders herum sein können, aber bei zehn gesunden, lebensfrohen Welpen ist man einfach nur glücklich.

Gerade einmal 24 Stunden lagen zwischen der Angst, seinen Hund verloren zu haben und dem zufriedenen Schmatzen von 10 Welpen an acht Zitzen, man schaut schon mal voller Demut gen Himmel...

Einen ganzen Tag durfte ich mit Nanu und ihren Kindern verbringen, ich war für jede Minute davon dankbar.

Ich wünsche den neuen Erdenbürgern ein glückliches und aufregendes Leben, ihren neuen Zweibeineltern in acht Wochen das Gleiche.

Möge jeder Topf seinen Deckel finden und ich oder die neuen Besitzer ein Händchen für die richtige Wahl des neuen Lebensgefährten haben.

Bis dahin versuche ich mein Bestes, gute Schnauzer zu erziehen!?  

 

(Text von Frauchen, ich bin einfach noch zu erschöpft für literarische Ergüsse)  

 

Liebe Welpeninteressenten,

 

Wenn Sie ab 28.09.2015 Ihren Welpen bei uns abholen, ist dieser ab der 2. Lebenswoche alle 14 Tage entwurmt (Panacur Suspension 10%) bis 2 Wochen nach Aufnahme der letzten Muttermilch, weil auch ausreichend vor der Geburt parasitenbehandelte Hündinnen in der Trächtigkeit und beim Säugen Spulwurmlarven übertragen, die sich im Magen-Darm-Trakt der Welpen zu erwachsenen Würmern entwickeln und die Welpen in ihrer Entwicklung schwächen würden.

Die Larven bestimmter Rundwürmer wandern beim erwachsenen Tier in die Muskulatur und kapseln sich dort ab. Besonders unter dem hormonellen Einfluss einer Trächtigkeit findet eine Aktivierung ruhender Stadien im Muttertier statt, die dann aus der Muskulatur in die Gebärmutter wandern und die ungeborenen Hundewelpen noch im Mutterleib infizieren. Auch wenn die Welpen geboren sind, werden dann mit der Muttermilch weiterhin Wurmstadien auf die Jungen übertragen. Die Folge kann ein massiver Wurmbefall mit sogar tödlichen Folgen (Wurmileus = Darmverschluss) für die Welpen sein.

Nach dieser Grundentwurmung sollten Sie im ersten Jahr alle 3 Monate Ihren Junghund mit einer einmaligen Tabletteneingabe gegen Edoparasiten behandeln oder mit der Untersuchung einer "Drei-Tage-Kotprobe" bei Ihrem Tierarzt den Parasitenstatus feststellen lassen. Erhalten Sie einen positiven Befund, sollten Sie allerdings zweimal im Abstand von 2 bis maximal 3 Wochen entwurmen, da die hartschaligen Wurmeier von einer Wurmbehandlung nicht beseitigt werden können und nach der Entwicklung zu den Larvenstadien von den adulten Würmern erneut Eier produziert werden. Diesen Kreislauf gilt es zu unterbrechen.  

Giardien sind einzellige Parasiten, die sich im Darm durch Zweiteilung vermehren.

Die Befallshäufigkeit bei Welpen kann bis auf 70 % ansteigen. Bei 22 % der Hunde ist eine Giardieninfektion die Ursache für eine Durchfallserkrankung. Kot ist wiederum Hauptinfektionsquelle für die Verbreitung von Giardien, ausgeschiedene Zysten sind in der Umwelt noch über Wochen und Monate infektiös, die Reinfektionsgefahr ist daher besonders groß. 

Giardien sind Zoonose-Erreger, die zwischen Tier und Mensch übertragen werden können. Der Mensch infiziert sich durch Schmutz- und Schmierinfektion oder verunreinigtes Trinkwasser. Aber auch Fliegen können diese Parasiten auf Nahrungsmittel verschleppen und auf diese Weise auf den Menschen übertragen. 

 

Ab der 3. Woche wurde den Welpen zusätzlich zur Muttermilch mindestens viermal täglich Rinderhack mit Ziegenmilch angeboten, ab der 5. Woche zusätzlich zum Frischfleisch auch Hill's puppy Dosen- und Trockenfutter, das ist ein hochproteinhaltiges Welpenfutter, das alle Mineralstoffe und Vitamine enthält, die für eine solide Welpenentwicklung notwendig sind.

Wenn Sie Ihren Welpen übernehmen, bekommen Sie von diesem Futter eine ausreichende Menge mit, um den Übergang auf eine von Ihnen favorisierte Fütterung problemlos zu gestalten.

 

In der 8. Woche werden die Welpen von mir nochmals gründlich untersucht und das erste Mal mit einem Kombinationsimpfstoff gegen Staupe, Hepatitis, Leptospirose, Parvovirose und Zwingerhusten geimpft. Danach möchte ich sie noch 5 Tage beobachten, dass sie diese Impfung nebenwirkungsfrei vertragen haben. In dieser Zeit nimmt die Zuchtwartin den Wurf ab, das heißt, alle Welpen werden von einer unabhängigen Sachverständigen nochmals untersucht.

Da Nanu von Welpenalter an ausreichend und regelmäßig geimpft wurde, hat sie einen hohen Gehalt an maternalen Antikörpern an ihre Welpen mit der Kolostralmilch (erste Muttermilch) an die Welpen weitergegeben, die als Antikörper die Antigene binden. Deshalb muss diese erste Imfung im Alter von 8 Wochen, die vom Zuchtverband vorgeschrieben ist (ich persönlich würde lieber ein paar Wochen später impfen), wiederholt werden, man nennt das "Boosterung". Ich schlage vor, dass Sie in der 12. und in der 16. Woche eine zweite und dritte Impfung bei ihrem Tierarzt machen lassen, die dann aber auch schon die Tollwut-Impfung beinhalten kann. Nach einem Jahr müssen alle Inhaltsstoffe noch einmal geboostert werden, danach haben Sie je nach Hersteller für Tollwut, Staupe, Hepatitis und Parvovirose einen 2 - 3 jährigen Impfschutz, Leptospirose und Zwingerhusten müssen jedoch jährlich nachgeimpft werden. Da Schnauzer Mäuse lieben, ob lebendig oder tot und sie sie aus dem einen in den anderen Zustand sekundenschnell befördern können, empfehle ich in jedem Fall für alle weiteren Nachimpfungen den neuen L4-Leptospiroseimpfstoff (seit 2013 zugelassen) zu wählen, mit dem ich die Welpen auch schon grundimmunisiert habe.

Borreliose- und Leishmaniose-Impfungen sind nur notwendig, wenn Sie in mit Borrelien befallenen Zeckengebieten leben oder in südliche Länder reisen, in denen die Sandfliege heimisch ist. 

Genaueres dazu finden Sie auf unserer tierärztlichen Homepage: tierklinik-kaisereiche.de  (Impfungen, Reisekrankheiten, Parasitenbekämpfung).

 

Wir werden Ihnen Ihren Welpen auch gut sozialisiert übergeben. Sie sollen einen starken und mutigen jungen Hund bekommen, der bis dahin schon viel von der Welt kennen gelernt hat. Auch für einen solchen Welpen ist der Abschied von Mama und Geschwistern ein einschneidendes Erlebnis, aber mit dem, was er schon weiß und kann, fällt es leichter, sich im neuen Umfeld zurecht zu finden.

Wir werden mit den Welpen spazieren gehen, immer nur mit einem oder zweien und mit Nanu dabei, wir versuchen, sie auch leinenführig zu übergeben.

Wir werden sie häufiger im Auto mitnehmen, damit die Aufregung über die Trennung aus der Welpenkiste nicht gleich auf der Heimfahrt zum Erbrechen führt.

Es könnte aber, besonders bei einer längeren Fahrt, sinnvoll sein, den Welpen nach etwa 2 Stunden, spätestens aber, wenn er unruhig wird oder jammert, an der Leine auf einer Wiese rauszulassen, damit er sich lösen kann.

Ihr Welpe wird auch eine Tierklinik von innen kennengelernt haben. Ich selber impfe zwar ganze Würfe meistens im Hausbesuch, aber ich finde es nicht schlecht, wenn Ihr Welpe schon mal spielerisch den Untersuchungstisch kennenlernt, weiß, dass es beim Tierarzt nicht zwangsläufig weh tut, sondern Leckerchen, Streicheleinheiten und freundliche Worte einen solchen Besuch belohnen. Die liebsten Patienten sind mir die, die sich von Welpenalter an jedesmal freuen, wenn sie mich sehen oder deren Vertrauen ich mir durch meine Art, mit Tieren umzugehen, erarbeitet habe. 

Angekommen!

Voraussichtlicher Geburtstermin: 07.06.2013

 

Seit dem 02.05. ist es klar, ich bin trächtig und werde um den 07.06. herum Mutter werden. Wieviele kleine schwarze Welpchen in mir wohnen, darüber schweigt sich mein Frauchen aus, auch die Namen mit "A" will sie erst suchen, wenn alle gesund auf der Welt sind. Also Geduld, Ihr Lieben, noch spiele ich Frisbee und Treibball mit gewohnter Wildheit und habe einen gewaltigen Appetit.

Wurfkiste vs. Heuballenlager
Fototermin 2 Tage vor dem errechneten Geburtstermin - das ist nicht fair!
Mein erster Tag in der Märchenmühle
Das war ich im Frühjahr 2009

 

Nanu ist das Beste, was uns zu Weihnachten passierten konnte. Von der grandiosen Heimfahrt mit Nanu am Leinchen auf Autobahnparkplätzen habe ich ja schon erzählt. Unser größtes Ziel ist es, sie schnell sauber zu kriegen, denn es ist so scheißkalt bei uns im Moment, und dafür haben wir einen minutiösen Plan. Jeder bekommt über Nacht eine Schicht von 4 Stunden, in denen auf jegliches Fiepen, Wimmern oder andere Geräusche reagiert wird. Ein paar kleinere Maleure passieren zwar noch, aber Nanu weiß genau, nach dem Fressen muss man raus, wenn man quietscht, wird man schnurstracks aufs kalte Gras gesetzt und wenn man mal in die Bude pieselt, muss man trotzdem ins Kalte. Ich bin der festen Überzeugung, das Stubenreinheitsthema haben wir bald erledigt.
Mit unserer Wahl sind wir ausgesprochen zufrieden. Nanu ist beileibe keine Trantüte, wenn sie ihre wilden 10 Minuten hat, wüssten wir nicht, was wir mit den anderen Geschossen anfangen sollten. Sie zerlegt alle auf dem Fussboden stehenden Pflanzen, aber ich sehe das als natürliche Selektion, nur die Harten kommen in den Garten.
Nanu frisst gut, sie mag Hills junior sehr gern, im Moment noch mit Pansen oder Dosenfutter aus den Probepaketen, aber Line hat ihr mit den einzelnen Futterkörnchen schon "Sitz" beigebracht. Daran sieht man deutlich, wenn unsere Kinder erst mit 6 Jahren in die Schule kommen ist das Maximum der Intelligenz schon nicht mehr zu gebrauchen. Am 26.12. hatten wir absolut frei, kein Reiten, kein Dienst, nur Zeit für Nanu. Das hat ihr sehr gut getan, aber um einen Hund zu versauen, sage ich immer, braucht man keine 3 Tage, wir schafften es schon am ersten. Mutter, Vater und Tochter bis Mittags im Bett und der arme Hund im Körbchen, das geht doch nicht. Der Hund brauchte auch nur 2 Ansätze vom Körbchen über die Bettkante ins Bett, der 2. Anlauf war schon ein welpenrekordverdächtiger Satz mitten auf die Bettdecke und dort war dann erst einmal Schlafenszeit. Wir haben vor vielen Jahren von Martins Lehrtierärztin im Praktikum in Schottland gelernt: "Let sleeping dogs lie" und so durfte Nanu ausschlafen. Sie dürfen raten, wie schnell Nanu im Bett ist, wenn irgendeiner es sich dort gemütlich gemacht hat.
Interessant war die Vorstellung von Nanu bei unseren Pferden auf dem Hof. Unser sonst so mutiger Waxahatchie sprang zurück in seine Box, Nanu machte dazu ein völlig cooles Gesicht, aber ich spürte, dass es an meiner Hose so warm wurde, und auf einmal lag neben der Banane, die Waxie vor Schreck ausgespuckt hatte, eine graugrüne Wurst.
Das Fohlen war sehr nett und freundlich, Martins Zuchtstute schnappte in Nanus Richtung und wollte mit dem Kleinviehzeug  augenscheinlich nichts zu tun haben.
Am nächsten Tag in unserem Reitstall, in dem meine zwei Reitpferde stehen, mein Augenstern von einer Stute "La que quiero", das heißt, "die ich  liebe" war ganz zärtlich zu Nanu, und blies ihr ein bisschen warm ins Gesicht, Nanu roch an ihren Nüstern. LQQ  war dann in der Putzbox schon richtig vorsichtig, sie schaute, wo der kleine Hund rumlief. Ihr Sohn, der mächtige Löwenstein war da nicht so zurückhaltend, er schnuffelte zwar auch neugierig nach ihr, aber bei ihm waren wir wesentlich vorsichtiger. Während ich ritt, war Martin im warmen Reiterstübchen und sie schlief zwischendurch so tief, dass Martin schaute, ob sie noch schnauft. Aber jeder Mensch, der kam und sie begrüßte, wurde schwanzwedelnd angesprungen, sie ist so freundlich zu den Menschen, am allermeisten zu Kindern. Wenn sie ihre Ruhe haben will, zieht sie sich in unseren Schutz zurück, sie hat ein so natürliches Verhalten für das, was sie braucht. Am zweiten Weihnachtsfeiertag machten wir auch schon den ersten Spaziergang. Das mit Geschirr und Leine klappte noch nicht so überzeugend, deshalb beschlossen wir, sie auf unseren Weiden frei neben uns her laufen zu lassen. Für einen ersten Spaziergang war das auch mehr als genug. Sie schoss aber von hier nach da, guckte sich alles genau an und lief mindestens das doppelte von uns. Gestern wurde meine Schwiegermutter beerdigt und eine meiner Schwägerinnen meint, sie sei grässlich allergisch gegen alle Arten von Tieren. Deshalb musste Nanuchen ihre erste Dreiviertelstunde allein in Martins VW-Bus bleiben, der aber Standheizung hat. Wir hatten ihr Körbchen mitgenommen und ich habe sie beobachtet, sie hat ganz still in ihrem Körbchen geschlafen. Danach bin ich noch ans Grab meiner Schwiegermutter und meiner Eltern mit Nanu gegangen, sie alle hätten sich so gefreut, dieses Hundchen, einen würdigen Nachfolger von Skibereen und Chiara, noch zu sehen und liebzuhaben.
Das tun wir jetzt dafür umso mehr. Heute war in unserem kleinen Reitstall ultimatives Weihnachtsplätzchenaufessen und Nanu war in einem kleinen Reiterstübchen mit 5 Hunden ( eine alte sehr nette Schäferhündin, ein knapp einjähriger Schäferhundrüde, wüst und draufgängerisch, ein Toypudel und ein Minispitz). Sie spielte mit den Kleinen, bei der Annäherung der großen waren wir zwei dann doch die sichere Zuflucht, Nanu lernt in Riesenschritten die Welt kennen. Heute abend ist sie hundemüde, aber ich schätze, gegen sechs morgen früh will sie wieder das große Tobespiel im Bett haben, falls es uns nicht gelingt, sie vorher im Körbchen zu parken. Morgen ist ihr erster Arbeitstag als "Companera de mi marido", die ständige Begleiterin von Martin für die nächsten 17 Jahre.
1000 Dank für Nanu und ich bin mir sicher, wir hatten einen guten Blick für den richtigen Hund.
 

 

Nanu gebraucht im Moment trotz übergroßem Spielangebot ihre Zähne gründlich, um die schwarzen Holzbalken in unserem Huf-Haus zu schreddern. Auch alte Weichholzschränke und eingebaute Bücherregale werden zur Zeit so bearbeitet.
Nanu weiß überhaupt nicht, auf welchen, der vielen Funktionsnamen sie eigentlich hören soll: "Schwester Nanu" in der Tierklinik, "Schredder" in der Märchenmühle 3, heute nacht las sie "Die Kunst des Scheiterns" von Konstantin Wecker, inclusive Bearbeitung des Regalbretts und des senkrechten Balkens dieses 4 m hohen Regals. Martin Reaktion war: "Pech für ihn, dass er nicht Becker heißt, dann stünde er ganz oben, und Nanu müsste uns bitten, dieses sicherlich hoch interessante Buch für sie herunter zu holen."
Nanu hat zumindest bei Herrchen eigentlich Prokura für alles. Aber sie ist auch intelligent genug, diesen Vertrauensvorschuss zu schätzen. Ach, sie ist so klug, so neugierig, so wunderbar einfühlsam im Abschätzen von Situationen, in denen Einfühlungsvermögen entscheidend ist. Für unseren Alltag ist sie der ideale Hund: Liebenswert und charmant, man muss immer fürchten, dass sie einem geklaut wird, manchmal renitent und des deutsch-hündischen nicht mächtig, ab und zu erklimmt sie die höchsten Misthaufen des Westerwaldes, um zugesuhlt mit Chanel No. Unbeschreiblich irgendwann pfeifend aufzulaufen, da gab es doch noch irgendso ein Herrchen, der spätestens vor einer halben Stunde schon dringend die Platte putzen musste, aber ihr kann ja auch niemals irgendjemand böse sein. Sie schaut einen an, und es ist um jedermann, aber besonders um uns geschehen.
Liebe Grüße und herzlichen Glückwunsch zum Titelbild eines "Zirbelnüsschens".
Ansonsten finde ich diese Verbandszeitschrift aber eher schrecklich, doch ich habe mich ja auch nach und nach ans rheinland-pfälzische Reiterprisma gewöhnt, wenigstens dauert so die Lektüre nicht allzu lange.
Jetzt müssen Sie mir nur mal sagen, was man minimal unbedingt tun muss, um mit so einem Prachtstück wie Nanu züchten zu können. Ich lese von HD- und Augenuntersuchungen, habe aber noch nie davon gehört, dass diese obligatorisch seien.
Welche Ausstellungen muss sie unbedingt besucht haben und in welchem Alter und mit welchem "Outfit". Wie präpariert man ein Westerwälder Landschwein, das zwar im Bett schläft, zum Ausstellungsköter?
Nun, sie werden mir schon helfen, damit ich den guten Namen der Zirbelnuss nicht blamieren werde.
Alles Liebe, Sabine Knorr-Henn     
Camouflage