Wissenswertes
Der schwarze Schnauzer
Sein (Un)Wesen? - ein wahrhaft starker Charakter!
Ursprünglich benutzte man den Schnauzer im ländlichen süddeutschen Raum als Stallhund, denn er fühlte sich in Gesellschaft von Pferden besonders wohl. Er hielt die Ställe ratten- und mäusefrei, was ihm sehr früh im Volksmund den Namen "Rattler" einbrachte. Der Schnauzbart wurde ein züchterisches Merkmal, um zu verhindern, dass die gefangenen Nager sich in seinen Lefzen festbeißen konnten. Als Haus- und Hofwächter, Schweineherdenaufseher und Spielkamerad der Kinder war er nützlich und zuverlässig für Menschen, die von der Landwirtschaft lebten. Auch der Fuhrmann, der nach getaner Arbeit den Gasthof aufsuchte, konnte sich auf seinen Hund verlassen. Er passte auf das Fuhrwerk auf, und brachte seinen Herrn sicher nach Hause, selbst wenn dieser nicht mehr so ganz Herr seiner Sinne war. Das waren Situationen, in denen der Schnauzer Eigeninitiative und Entschlusskraft unter Beweis stellen musste.
Diese nützlichen Charaktermerkmale hat diese Rasse bis heute bewahrt.
Lebhaftes Temperament ist mit bedächtiger Ruhe gepaart. Er zeigt eine große Spiellust, die, mit enormer Kraft und Ausdauer gepaart, den Hund zu Höchsleistungen befähigt.
Sein gutartiger Charakter und seine Anhänglichkeit machen ihn zu einem aufmerksamen Kinderhund. Der Schnauzer ist wachsam, aber kein Kläffer. Wenn er bellt, sollte man schon nachsehen warum er das tut.
Er ist ein entschlussfreudiger und intelligenter Hund, der seine Ziele hartnäckig verfolgt. Tut er das nicht im Sinne seiner Zweibeiner, kann man auch sicherlich von einer gewissen Dickköpfigkeit oder Sturheit sprechen. Deshalb ist Konsequenz in der Erziehung eine wichtige Voraussetzung dafür, einen zuverlässigen, loyalen Freund und Kumpel an seiner Seite zu wissen und sich nicht einem viebeinigen "Chef der Familie" unterordnen zu müssen. Untertänige Unterwürfigkeit hat man von einem Schnauzer nie zu erwarten, häufiger einen hartnäckigen Diskussionspartner. Das letzte Wort sollte er aber nicht immer haben...
Gesundes Misstrauen Fremden gegenüber ist Teil seines territorealen Verhaltens als Wachhund. Lernt er jemanden jedoch positiv kennen, ist das oft der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.
Wird ein Schnauzer angegriffen, kämpft er kompromisslos und verschafft sich Respekt. Das gilt sowohl für zwei- als auch für vierbeinige Gegner.
Er ist aber kein Raufer und deshalb auch problemlos in eine bestehende Meute zu integrieren. Ein kurzes, knappes "Gespräch" klärt die Rangordnung, danach sind die anderen Hunde "Familienmitglieder".
Der Jagdtrieb eines Schnauzers beschränkt sich zumeist auf Kleinnager, auch Katzen, Hühnern und anderen Vögeln hinterher zu laufen, liebt er, aber wehe, eine Katze bleibt stehen und zeigt einen buschigen Schwanz; dann murmelt der Schnauzer "Entschuldigung, Sie waren nicht gemeint" und läuft in gebührendem Abstand vorbei.
In Wald und Feld steckt der Schnauzer eher in selbst gebuddelten Mäuselöchern, als dass er Rehe jagd oder Wildschweine stellt.
Ein Schnauzer ist kein Anfängerhund, aber hat man erst einmal einen, wird man ohne seine Fröhlichkeit, Herzenswärme, Freundschaft, Selbstständigkeit und Intelligenz wahrhaftig nie mehr leben wollen!