Tagebuch

Hier schreibe ich über meine Eindrücke und Erlebnisse, seit ich meine Züchterin am 26.12.2008 verlassen habe.

 

Jetzt melden sich schon meine Kinder zu Wort und ich finde es gut, dass sie alle im Begriff sind, selbständige Schnauzer zu werden. Das war der Sinn meiner Erziehung und ihre Zweibeineltern scheinen ihnen genügend Entfaltungsmöglichkeiten zu geben.

 

So langsam muss aber auch ich, Amirai von der Märchenmühle als meiner Mutter gleichwertige Zuchthündin- und Zuchthoffnung, sowie Begleithund- und Ausdauer geprüfter Schnauzer von der Märchenmühle etwas mehr Einfluss bekommen.

 

Wir freuen uns auf Eure Kommentare im Gästebuch. Gerne könnt Ihr auch direkt Kontakt mit uns aufnehmen.

 

28. Februar 2017

 

 

Morgen ist es eine Woche her, dass im Alter von 10 Wochen der

letzten meiner 3 Töchter "good bye" sagte als sie den Kastanienhof verließ.

Um sie konnte ich mich noch ein paar Tage exklusiv kümmern, das war sicherlich auch nötig, weil sie der unglaublichste Welpe aus dem ganzen Wurf war. Wenn sie mal nicht gleich eine gute Zitze abbekam, saugte sie sich auch mal zwischen zweien fest, was zu ordentlichen Blutergüssen meines schon recht üppig gefüllten Gesäuges führte. Charleen, meine Zweibeintante schimpfte sie empört "Du kleines dummes Gerät" und so war ihr Name geboren: "Donna Device", die Göre mit dem roten Halsband.

Sie fraß als eine der Ersten aus meinem Fressnapf, ohne mich zu fragen natürlich, doch mit meinem gesegneten Appetit ließ ich ja selten etwas übrig.

Sie trank aus Frauchens Teetasse, normalerweise ein absolutes "no go" in unserem Familienrudel (das hätte sich unsereins mal in desem Alter leisten sollen!), aber Frauchen zückte lachend die Kamera, mein Gott, wie soll man da erzieherisch einwirken, keine Chance...

Auch die Wassergläser unserer Gäste waren ihr nicht heilig.

Das hätten Nanu und ich uns mal erlauben sollen!!!

Frauchen liebt ja den "Urschnauzer" und so trainiert sie die Welpen schon früh, ihren Job als "Rattler" (Mäuse- und Rattenkiller) mit Hilfe von IKEA-Mäusen kennen und lieben zu lernen.

Ich entspreche ja eher dem eleganten Typ des Schnauzers, das "Ur" würde ich aus meinem Lebenslauf gerne streichen, ich habe auch noch nie Maus, Ratte, Kaninchen oder Huhn getötet, dafür ist meine Mutter Nanu zuständig und die machte mir frühzeitig klar, dass ich es mit ihr im gleichen Beruf wohl niemals aufnehmen könne.

Zweibeintante Charleen bestätigte mir das aus eigener Erfahrung mit ihrer Mutter und ist heute Psychologin und eben nicht Tierärztin wie mein Frauchen. Manchen Konflikten geht man wohl besser aus dem Weg als an ihnen zu scheitern.

Selten entdeckte man Donna Device auch mal schlafend inmitten ihrer Geschwister. In der Regel liebte sie es, schlafende Hunde wachzuschütteln, sie an den Ohren zu ziehen, aus dem Körbchen zu jagen, das Kissen unter dem Kopf weg zu ziehen oder was man sonst so tut, um den wahren Spruch "let sleeping dogs lie" zu konterkarieren. 

Der Hit ist aber ihre Leidenschaft, mit ihren Füßen eine 2 Liter Wasser fassende Schüssel in weniger als einer Minute ins Welpengehege zu schaufeln, noch ehe die Geschwister auch nur einen Schluck davon trinken konnten. Frauchen testete alle möglichen Formen von Trinkgefäßen aus, Donna Device leerte sie alle in Sekundenschnelle per Fuß und brachte noch drei anderen Geschwistern bei, wieviel Spaß das machte.

Das hätte ich mal als Welpe bringen sollen, aber ich war ja nur der Gierschlund, der schon früh vom Teller fraß, auf dem stand: "Man sollte dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen." Diesem Lebensmotto huldige ich auch heute noch und deshalb wiege ich zur Zeit 21,5 kg und bin von Frauchen für de nächsten Wochen auf Reduktionsdiät und Lauftraining gesetzt worden. Meine Mutter trifft das gleiche Schicksal, sie wiegt 23,1 kg, das heißt, sie muss noch mehr abnehmen wie ich. Könnt Ihr Euch vorstellen, dass ich während der Welpenaufzucht 3 mal am Tag 1 kg Rindergulasch, Rinderhackfleisch, Trockenfutter, und wenn ich dann noch Hunger hatte, auch noch Dosenfutter fraß? Der Napf heute morgen war dagegen super dürftig gefüllt!

25. Mai 2016

 

Samstag, der 26. März 2016

 

Ich, Nanu von der Zirbelnuss, habe mir im zarten Alter von 7 Jahren einen jugendlichen Lover zugelegt.

Gestern nach seinem 1. Platz in der Ehrenklasse in Hattorf am Harz eingesammelt, mit nach Hause in die Märchenmühle geschleppt, ging es auch schon ziemlich schnell märchenhaft zur Sache.

Das war schon ein heißes Ding, Frauchen kennt mich da ja eher etwas zurückhaltend, aber Codys Charme konnte ich weder am Freitag Abend, noch am frühen Samstag Morgen und auch nicht zur tea time des gleichen Tages widerstehen.

Mohner's Starwars Commander Cody heißt der Black Beauty mit vollem Namen, Sohn meines ersten Mannes, mit dem ich ja immerhin zwei respektable Würfe gezeugt hatte. Cody war eines der Kinder der Liebe mit einer Dänin, nun ich bin in Liebesdingen ja tolerant und diese zweibeinigen Liebesschwüre "bis dass der Tod Euch scheidet" sind ja für uns Vierbeiner so was von unakzeptabel!

Wenn man denn Sex als solchen genießen kann, mit diesem Sahneschnittchen hatte das schon eine besondere Qualität, ich hoffe, das Osterwochenende bleibt nicht ohne Folgen.

Weiters erfahrt Ihr sicherlich in Kürze auf dieser Seite.

Der Termin für den Trächtigkeits-Ultraschall ist am 22.04.2016.

Fotobeweis folgt, wenn es tatsächlich etwas zu feiern gibt.

Als Verliebte grüßen, 

Cody und Nanu

 

Samstag, den 26. September 2015

Ja, ich, Amirai von der Märchenmühle, habe meine Begleithundeprüfung bestanden, die Ausdauerprüfung auch und selbst Frauchen, die seit ihrem 19. Lebensjahr Hunde hält, hat heute ihre SV Hundeführerlizenz erhalten, weil sie 18 Fragen aus einem 198 Fragen umfassenden Katalog der SV-Akademie fehlerfrei beantwortete.

Können wir uns darauf etwas einbilden? Ich denke schon, denn wenn Ihr gleich lest, wie uns die Emotionen unseres Trainings zusammengeschweißt, zerfetzt und wieder vereint haben, könnt Ihr verstehen, was der eigentliche Sinn einer Begleithundeprüfung wirklich bedeutet: Frauchen und ich sind ein Team und das war sicherlich nicht immer so.

Aber der Reihe nach, ich berichte:

Zwei Erziehungskurse lang, jeweils 10 Stunden am Sonntag morgen diskutierte ich mit Frauchen und meinen beiden Trainern Roberto d'Angelo und Rainer Dattko, beides Schäferhundebesitzer und -Liebhaber, über für einen Schnauzer akzeptable Erziehungsmethoden. Ich habe mir der Beiden Sympathie wahrlich hart erarbeitet.

Nun, der Klügere gibt (manchmal) nach, das hatte mich schon Mama gelehrt, aber an diesem Donnerstag abend, zwei Tage vor dem ereignisreichen Tag der Begleithundeprüfung war ich auf Krawall gebürstet, ich hatte einfach schlechte lLaune, zuerst musste ich imAuto hocken, während Frauchen ihren roten Feuerstuhl ritt, dann musste ich den Nachmitag im Büro unter dem Schreibtisch verbringen, während Frauchen arbeitete (sprich anderen Hunden ihre volle Aufmerksamkeit schenkte) und dann sollte ich Punkt achzehn Uhr mein Prüfungsprogramm abspulen. 

Frauchen erwartete Kadavergehorsam und das ohne Leckerchen, Prüfungssituationssimulation. 

In der Ablage fing ich nach geschätzter halber Stunde an, mit meinem Trainer Roberto zu diskutieren, er meinte, ich sollte einfach nur die Schnauze halten, muss ich das akzeptieren?

Ich glaube nicht, und so sollten sie alle über meine Variationsmöglichkeiten eines Unterordnungsparcours staunen.

In der Achtertour durch die Gruppe entfernte ich mich nicht nur aus dieser, sondern auch durchs offene Hundeplatztörchen aus dem gesamten Geschehen. Alle schüttelten den Kopf, Frauchen schnaubte drachengleich und fing mich wieder ein, aber bei der Freifolge war mir jeder neue Maulwurfshügel wesentlich interesanter als Frauchen ohne Leckerchen, Sitz und Platz waren chinesische Kommandos, schlicht und ergreifend, Frauchen überlegte, ob sie nicht den Schwanz einziehen und auf einen Start am Samstag verzichten sollte.

Aber sie ist ja stur, genau wie ich, und so schob sie mich am Samstag morgen um 7.15 Uhr hungrig ins Auto, packte ein paar Sachen in den Koffferraum, was auf einen längeren Tag schließen ließ, und ab ging es zum Hundeplatz. Dort musste ich erst einmal ganz schön lange im Auto warten, ehe Frauchen mit mir im Wald verschwand, ich hatte das Gefühl, sie wolle mich müde machen, was für einen Sinn sollte das haben, sie weiß doch genau, Schnauzer werden niemals müde, wenn ihre Besitzer das beabsichtigen. Als wir zum Hundeplatz zurückkehrten, flüsterte sie mir ins Ohr: "Amirai, jetzt gilt's!" und als erstes wurden wir wieder in die Ablage geschickt. Ich diskutierte mit Frauchen, dass ich keinerlei Bock auf Platz hätte, aber sie bestand darauf, und so tat ich ihr den Gefallen und blieb sogar so lange liegen, bis sie aufgefordert wurde, mich abzuholen.

Sie befahl "Sitz!" und ich saß und so starteten wir unseren Parcour. 

Ich lief wie ein Glöckchen, sogar ohne Leckerchen, Frauchen hatte zwar ein geräuchertes Schweineohr in ihrer Jackentasche warm geknetet, aber als es darauf ankam, war es verschwunden, nur so ein gewisser Duft war noch zu riechen, wie das Parfum eines Geliebten...

Ich ließ sie nicht hängen, den ein oder anderen Hinweis nahm ich zwar erst aufs zweite Kommando wahr, das kostete Punkte, ich wusste das, aber ganz so glorreich wollte ich Frauchen diese ihr so wichtige Begleithndeprüfung doch nicht bestehen lassen.

Sie telefonierte nach der Unterordnung schon ganz glücklich mit Herrchen, hatte aber den Teil im öffentlichen Verkehrsraum vergessen, eigentlich Peanuts, die nie so richtig ernst genommen werden, aber auch da kann man zeigen, dass ein Schnauzer kein einfacher Befehlsempfänger ist. Ich sollte mich nur inmitten einer Gruppe setzen, ich ließ mich etwas bitten und der Richter fragte, ob man für einen Schnauzer den roten Teppich ausrollen müsse. Ich bestand trotzdem und heiße seitdem SV-geprüfter Begleithund.

Nur, das reichte Frauchen ja immer noch nicht, sie zog das Fahrrad aus dem von Herrchen bereit gestellten Pferdehänger und wir starteten mit 5 Schäferhunden und mir zur Ausdauerprüfung. Einmal hatten wir voher geübt und Frauchens Kondition bergauf ließ schwer zu wünschen übrig. Damals lief ich links vom Fahrrad. Heute sollte es rechts sein, aber bitte, ich bin da flexibel, so lange Frauchen dieses Drahteselteil beherrscht.

Wir gurkten durch die Landschaft, Roberto hatte wirklich eine für Tier umnd Mensch einfache Strecke ausgesucht, es waren ja nicht nur Youngsters wie ich am Start und auch die Nicht-Hunde mussten ja eine Chance haben, ihre Ausdauer zu beweisen. Eigentlich sollten sie ja auch laufen, so wie wir Vierbeiner, aber ihnen gibt man ja schon so ein Zweirad als Hilfsmittel, um nicht all zu oft den Rettungsdienst rufen zu müssen.

Ich war fit auch ohne großes Training, Pfotenkontrolle am Schluss ok, Ausdauerprüfung bestanden.

Frauchen und ich kehrten versöhnt nach Hause zurück, ich bekam endlich meine verdiente Super-Luxus-Hundefutterzeit und hoffe, solche Extravaganzen sind für die nächsten Monate erst einmal vom Tisch.

 

Freitag, der 24. Juli 2015

 

Am 24.07.2015 verspürte ich nach meinem morgendlichen Kontrollgang über den Hof, der schon alleine wegen der vier Kilo Übergewicht, die ich mit mir rumschleppen musste, etwas minimalistisch ausfiel, ein nicht zu ignorierendes Ziehen in meinem Bauch. Ich weckte meine Zweibeiner im ersten Stock und suchte eilig meine Wurfkiste auf, in die es mich in den letzten zwei Wochen, seit Frauchen und ihre Tochter Charleen sie wieder in der mir bekannten Ecke des Esszimmers plaziert hatten, mitnichten gezogen hatte.

Ich hatte auch in den Pferdeboxen und im Heu- und Strohlager nach Alternativen gesucht, aber irgendwie waren meine handwerklichen Fähigkeiten zur Gestaltung eines geeigneten Kreissaales in dieser zweiten Trächtigkeit nicht ganz so ambitioniert wie vor zwei Jahren.

Das Erste, was ich von Frauchen vernahm, waren die Worte: "Wie siehst Du denn schon wieder aus?", ich hatte mich halt probeweise in den frischen Spänen einer Pferdebox gewälzt, um zu testen, ob man da bequem und vor allem ungestört Welpen zur Welt bringen kann.

Doch dann fiel mir ein, dass diese großen, zwar sehr gutmütigen Viecher, die aber viel Platz in der Hütte beanspruchen, spätestens um neun Uhr von der Weide geholt werden, um die heißen Tage, von Bremsen und Fliegen unbelästigt, die Zeit verdösen können.

Also bezog ich leicht derangiert meine Wurfkiste im Haus und schon ging es los. Mir kann keiner erzählen, dass eine Geburt ein schmerzloses Unterfangen darstellt. Ich bin wahrlich kein Weichei, aber das, was da aus mir raus drängte, glitschig und in merkwürdige Hüllen eingepackt, ist einfach zu groß für meine kleine Tür ins Leben, die ich zu bieten habe.

Die Babykleidung, die isst man einfach auf, daran erinnerte ich mich noch vom letzten Mal vor zwei Jahren. Ob das wrklich schmeckt, wage ich zu bezweifeln, aber Zweibeiner schlürfen ja auch Austern und empfinden das als den größten Genuss...

Nein ich ließ mir weder Zitronensaft noch Worcestersauce dazu bringen, obwohl ich ja privat versichert bin, nicht gesetzlich.

Zwischendurch bekam ich aber noch ein erstes, zweites und drittes Frühstück, Lunch und Mittagessen und das vom Allerfeinsten.

Rinderhack, Gulaschfleisch, das Trockenfutter rutschte echt schlecht während der Wehenpausen, also ließ ich es liegen, knurrte aber vernehmlich, als meine Tochter sich dem Futternapf näherte.

Herrchen hatte wieder einmal üppig eingekauft beim Metzger, zwei Kilo Rinderhack und drei große rote Stücke Fleisch ohne Fett und Sehnen, ich kann mir gut vorstellen, dass der lokale Metzger sich erneut die Hände reibt bei der Berechnung des Umsatzes eines B-Wurfs von der Märchenmühle.

Nach sieben kleinen schwarzen Maulwürfen wurde ich vor die Tür geschickt, ich wässerte kurz den Rasen und als ich wieder zu meinen Kindern kam, war das Wochenbett frisch bereitet.

Frauchen hatte ja beim letzten Ultraschall auch nur sieben auf einen Streich gezählt und für sie war klar, sieben Welpen, alle gesund und munter, Schicht im Schacht.

Aber ein Überraschungsei musste ich ja noch aus der Gebärmutter zaubern, nach eineinhalb Stunden, einem guten Mittagsmahl und diversen Freudentelefonaten bei Herrchen, meinem Ehemann Nike von der Schildburg und seiner Vier- und Zweibeinfamilie und diversen Freunden von mir und meiner Sippe. Das Handy und der Fotoapparat kamen nicht zur Ruhe, so eine mediale Aufmerksamkeit hatte ich vor zwei Jahren noch nicht erhalten. Dabei übertraf die zweibeinige Wochenendtante Charleen mein fotografierwütiges Frauchen noch bei Weitem. Zwischen den Wehen wurden Namen mit "B" zwischen ihren Freundinnen und ihr hin und her transferiert, bei so manchen Vorschlägen hätte ich das Laufen kriegen können, wenn das denn in meinem Zustand möglich gewesen wäre. Aber Namen sind Schall und Rauch, wenn das unseren Zweibeineltern und deren Nachwuchs wichtig ist, kein Problem, ich kann mit Kuriositäten leben. Für mich zählt der Charakter meiner Kinder und den werde ich formen, da lasse ich mir in den acht Wochen, in denen ich das Sagen habe, von niemanden reinreden.

 

Sonntag, den 26. Juli 2015

 

e-mail vom 26.07.2015 von Leo Hobbensiefken
Oh wie toll - lauter kleine Geschwister !!! Herzlichen Glückwunsch an meine Mama Nanu. Bin zwischendurch immer wieder aus dem Gartenteich raus und habe  auf die Homepage gesehen - in Erwartung froher Botschaften. Ja und da waren sie dann auch die good news.
Alles erdenklich Gute und Liebe auch von meiner Familie – wir freuen uns alle riesig. Mädels und Jungs – macht was draus! Hier atmen inzwischen alle auf und genießen mein inzwischen “gesetzteres Verhalten” – auch die Besucher sind entspannter.
Bis dann – vielleicht schauen wir mal für eine Stunde vorbei, wenn es passt.
Ganz liebe Grüße von eurem Raketenschnauzer Leo und seiner Familie
 

Wie lange dieser gezackte Heiligenschein wohl seine Wirkung behält ?

Montag, den 08. Juni 2015


Lieber Leo,
Du kannst so super schöne Briefe schreiben, wir, alle Zwei- und Vierbeiner von der Märchenmühle sind restlos begeistert über Deinen Stil, wie Du es schaffst, Tatsachen in einem Familienleben zu schaffen, unser Kompliment ist Dir sicher.
Allerdings müssen wir auch mal ganz leise nachfragen, ob Du es nicht manchmal etwas übertreibst, wir finden Dich supertoll und Du bist sicherlich der Held aller, die Dich kennen, aber da wir ein ähnliches Exemplar Schnauzer unser Eigen nennen, weiß ich, dass ein rasanter Unterschied darin besteht, Dich zu kennen oder für Dich verantwortlich zu sein!!!
Mama Nanu wird mir da recht geben, sie erträgt fast täglich, wie Kröte (=Tochter) Amirai immer noch beim Frisbeespielen am Schwanz oder an einem Hinterbein festhängt und Muttern jeglichen Spass am Training versaut.
Also ich würde sagen, Du hast verdammt verständnisvolle Zweibeineltern abgekriegt, Leo! In unserem Hause gibt es ein geflügeltes Wort: "Ab ins Tierheim, wenn Du Dich nicht benehmen kannst!". Aber Amirai ist noch da und wir lieben sie sehr.
Ich wollte Sie einfach mal fragen, liebe "leidgeprüfte" Familie Hobbensiefken, ob es gestattet ist, Leos wunderbare Geburtstagsgrüße ins Tagebuch unserer Homepage aufzunehmen. Wir lieben seine schriftstellerischen Ergüsse! Nanu und ihr Sohn machen die Probleme der Hundeerziehung so verständlich, vor allem, wenn man seine "Scheißköter" liebt!!!
Ich finde Leo klasse, selbst wenn er manchmal, (oft?, immer?) schwer zu ertragen ist!


Herzliche Grüße,
Sabine Knorr-Henn


P.S. Über die Mühen und Wehen einer Begleithundeprüfung können wir uns gerne schriftlich und telefonisch austauschen. Nach einem Training bin ich von der Intelligenz Amirais begeistert, beim nächsten weiß sie nicht, warum sie bleiben soll, wo ich sie abgelegt habe und sie kriecht mir hinterher, dann würde ich ihr am liebsten eine 100 kg Eisenkugel um ihren Hals legen.
Auch mein Termin ist im Herbst, genauer gesagt, Ende September, schon wieder ein Sommer ohne Urlaub, denn ich trainiere inzwischen 2 bis 3 Mal pro Woche mit aller Konsequenz, die ich aus meinen Knochen und dem Hirn extrahieren kann!!! 
Aber sollte Nanu tatsächlich trächtig sein, brauchen wir uns über Urlaub eh keine Gedanken mehr zu machen.
Davon später, in 14 Tagen ist Ultraschalltermin, wir werden die Verwandten selbstverständlich umgehend informieren.

Sonntag, den 07. Juni 2015

 

Liebe Amirai, Nanu und Familie,

vielen Dank für eure schöne Nachricht zum Geburtstag und von mir natürlich auch ,alles gute liebe Schwester. Ich hatte heute einen schönen Tag. Erst gab es super schmackhafte Leckereien zum Frühstück, wo ich mein "alltägliches Fressen" gleich liegen lies und dann hab ich noch Brötchen von meiner zweibeinmama abbekommen. So könnte jeder Tag starten. Am Nachmittag war ich mit meiner Freundin Flocke (border collie) zum schwimmen. Ich bin nämlich seit diesem Jahr ,eine richtige Bademeisterin. Seit dem ich Enten fangen wollte und zweimal in das Wasser abgetaucht bin, ist die Angst vollkommen weg. Meine Zweibeinmama sagt immer, dass ich mich ziemlich überschätze.Als wir vor 4 Wochen auf Rügen im Urlaub waren ,musste sie mich aus dem 12grad kalten Wasser retten. Ich dachte bis zum Schluss,dass ich die Enten fangen könnte, aber meine Zweibeinmama hat mir den Spaß mal wieder verdorben. Ok ,zugegeben war ich ziemlich erschöpft, aber als ein richtig mutiger Schnauzer, gebe ich das natürlich nicht zu.
Hoffentlich auf ein baldiges Wiedersehen mit Euch allen,
und liebe Grüße,

Alila und Familie

 

Sonntag, der 07. Juni 2015 Leo v.d.Märchenmühle, der Raketenschnauzer

 

Hallo ihr Lieben ALLE!
Happy birthday und das ist erst der Anfang, jetzt starten wir richtig durch!!!
Schön etwas von euch zu hören. Ich bin frohen Mutes, dass ich bald wieder neue Geschwister haben und in nächster Zukunft Onkel werde - toll, dass die Familie wächst, denn der demografische Wandel ist ja auch bei uns Schnauzern spürbar. Aber wir schwarzen Teufel machen ja Reklame, wo es nur geht. Übrigens, ich habe gestern schon mein Haupt-Geburtstagsgeschenk bekommen - einen super tollen Rasensprenger, so einen mit „Weitstrahltechnik“ – da ist richtig Kardum hinter und die Post geht ab, wenn der Sprenger und ich unsere Kreise ziehen. Der Rasen ist nun nicht mehr braun, aber auch nicht grün – er ist einfach gar nicht mehr da! Der Gärtner war da und hat gefragt, wo denn die Pflanzen aus dem letzten Jahr geblieben sind – Zweibeinmama hat dann auf mich verwiesen. So einfach macht man sich das hier. Als routinierter „Shopping King“ gehe ich jeden Samstag mit Zweibeinmama auf den Markt. Ein absolutes „have to go“ ist der Fischstand. Dort läuft es immer super gut für mich - statt „coffee to go“ – gibt es „Sprotte to go“ - macht auch schönen Mundgeruch! Frauchen behauptet, dass er mich bewusst „angefixt“ hat. Nun kauft sie mir jede Woche Sprotten, die ich dann nach ihrem Schultag mittags serviert bekomme. Die Freude, wenn sie zurückkommt ist verständlicher Weise doppelt so groß. Letzte Woche hat sie am Biostand schöne handliche Rindermarkknochen gekauft – ich bekomme kaum echte Knochen, die Gefahren sind ja bekannt. Nun – das waren die letzten in meinem Hundeleben, denn einen Tag später ging es ab zur Tierärztin. Ihr könnt euch denken was war, „hinten“ ging nichts mehr! Mein „Sonntagsjogging“, bei dem das Desaster auffiel, musste abgebrochen werden. Statt Dauerlauf gab es Einlauf. Wir waren 3 Stunden beim Tierarzt. Mit den schon erwähnten Einläufen, Schmerzmitteln, ganz viel Sauerkraut, Kartoffelbrei und viel Leberwurst habe ich alles sehr gut überstanden und geschluckt, was mir vorgesetzt wurde. Ich sah aus wie ein Zäpfchen – vorne Paraffin – hinten Paraffin und am nächsten Tag ging es in die Badewanne – sch. . .Wochenende. Der Familie ging es viel schlechter als mir – Zweibeinpapa hat sogar die Kartoffeln für mich gekocht und gepellt. Ich sage euch – es läuft hier in der Familie, schön sie so zu sehen, wie sie alle instrumentalisiert um einen herum wuseln: „Leo hier, Leo dort, mein armer kleiner Junge“, das geht neben Paraffin runter wie Butter. Der Rest der Woche war wie auf Wolke sieben, bis auf Fanpost - das ganze Programm.
Im Herbst wird meine strenge Zweibeinschwester mit mir die Begleithundeprüfung „versuchen“ – mal sehen wie SIE es hinbekommt wird. Zurzeit bin ICH topp, aber ihr wisst ja, es gibt den sogenannten „Schnauzerfaktor“, wir sind ja bekannt dafür, dass wir immer ALLES geben, manchmal aber etwas zu viel oder eben die nicht gewünschte Richtung einschlagen. Zweibeinpapa ist mächtig stolz auf mich und gibt richtig mit mir an. Aber die Macht hier in Gifhorn ist weiblich (2 Frauen im Haushalt und die Trainerin, Zweibeinbruder ist klug und hält sich raus). Jede Woche geht es zur Gehirnwäsche auf den Hundeplatz – immer wieder werden mir „böse“ Gedanken unterstellt, aber die Trainerin lobt mich inzwischen öfter und ihr ständiges Augenrollen hat spürbar nachgelassen. Da meine Zweibeinschwester viel strenger als Zweibeinmama ist, soll sie die Prüfung machen. Sie ist inzwischen auch meine „Hauptdrangsaleurin“
Das Frühjahr bringt so kleine Freuden mit sich, leider nicht auf beiden Seiten, so war Himmelfahrt aus meiner Sicht sehr erfolgreich - ich sage nur „7 auf einen Streich“. Ich habe mich nicht besonders klug verhalten und leider vor Augenzeugen agiert. Also äh, wie soll ich es schreiben, … eine kleine Meisenkindergruppe nun sagen wir, nomen est omen (Himmelfahrt und 7 auf dem Boden sitzende Meisenkinder, das hält doch kein Jäger aus) … weitere Beschreibungen erspare ich mir, insgesamt war aber nicht viel dran. Bei der Familie „Schockstarre“ aber was glauben die denn, wen sie da jeden Tag durchfüttern …. Zweibeinschwester war blitzschnell mit Besen und Geschrei hinter mir her, aber ich war schneller und dann ging die Post so richtig ab. Aber lasst es lieber, gibt nur böses Karma.
Zweibeinmama hat mir nun nach 2 Jahren meine Kosten-Nutzen-Bilanz vor die schwarze Nase (Treppe/Garten, Trainerstunden etc.) gehalten – ehrlich, die Bilanz ist echt desaströs und Zweibeinmama sagt gallig, dass es auch anders geht, denn es soll wohl auch pflegeleichte Hunde geben. Ich antworte, dass aber nur die „flegel“leichten, also die echten Spaßbacken richtig Freude machen und da musste sie mir letztlich doch Recht gegeben.
Die Badesaison ist eröffnet, eigentlich läuft die bei uns Schnauzern ja das ganze Jahr – genießt die Wasserspiele, denn im Sommer ist es doppelt schön.
PS: Zum Rasensprenger gab es heute noch einen Elefanten als Geschenk, der hat nun aber nur noch einen Rüssel, die Ohren fehlen, einfach nicht belastbar das Zeug!
PS: Meine Interessen : Alles – weil das Leben so toll ist und ich alle liebe (besonders die weiblichen Artgenossen, aber auch meine Rivalen und natürlich die Menschen, ganz besonders Kinder, ich schaue gerne in Kinderwagen. Überhaupt stecke ich meine Nase in alles rein – ob erwünscht oder  nicht, so wird „man“ = Hund wenigsten schlau!)
Ich wünsche allen Zwei- und Vierbeinern ganz viel Gesundheit, Glück und Zufriedenheit und hoffe,  dass all eure Wünsche und Träume in Erfüllungen gehen.

Bis demnächst Leo und Familie Hobbensiefken

 

Samstag, der 11. April 2015

 

Verdammt früh ging es los an diesem Tag. Wo es denn hin ging und was genau dort geschehen würde, das hat man uns natürlich nicht genau mitgeteit, das heißt, wir wussten wieder einmal nicht, was mit uns geschehen sollte, als man uns in den BMW verfrachtete, wo wir es uns unter dem Windschott, das seit gestern die Cabriosaison einläutete, gemütlich machen sollten.

Wir fuhren stundenlang und landeten irgendwann gegen Mittag im südlichen Sachsen-Anhalt auf einem Hundeplatz.

Sinn der weiten Reise war, an einem Wochenende sowohl die Zuchtzulassung als auch den dafür notwendigen Ausstellungserfolg

zu erhalten, die Zweibeineltern des Gatten und Vaters Nike hatten dieses Familientreffen als erfolgversprechend geortet.

Wir trafen uns da und es war erst einmal wunderschön, Liebhaber, Vater (Nike) und Halbbruder (Cody) wieder zu sehen.

Zweibeinmama von Nike und Cody übernahm den Job, mich (Amirai) erfolgreich  zu präsentieren und sie erntete ein V für ihre Bemühungen, die dank meiner Futtergier in einem verletzten Daumen endete, weil ich nicht unterscheiden konnte, wo das leckere Stängelchen aufhörte und ihr lebendiger Daumen anfing. Aber V ist V und da ist schon mal menschlicher Einsatz von Nöten, intellektuell wie körperlicher Art.

Am nächsten Tag waren Frauchens Qualitäten im Umgang ,mit mir gefragt: Zuchtzulassungsprüfung mit der Phänotypbeurteilung meines wertvollen Körpers (Widerristhöhe, Rückenlänge, Kopflänge und Brustumfang, Zahnstatus, Fellqualitat), und Gangbeurteilung. Die bestanden wir und auch die Verhaltensbeurteilung bekamen wir locker geregelt: die 6 gewichtigen Sachsen konnten weder Frauchen noch mir besonderen Schrecken einjagen, Auto mit Hupe kenne ich ja von unserem Hof zur Genüge und Fahradfahrer mit Klingel vom Hundeplatz ebenfalls, also alles in allem no big deal, ich bestand mit Bravour, aber das taten alle außer einem und der hatte ein gesundheitliches Problem.

Wir fuhren nach Hause, Cabriotour, meiner Mutter wurden auf der Rückbank die Ohren kalt. Ich machte eine Demo dagegen auf den Oberschenkeln meines Frauchens, was jedoch mitnichten zum Schließen des Dachs führte.

Rücksicht ist einfach nicht jedermanns Sache, die der Zweibeiner zu allerletzt.

Trotzdem hat mir dieses Wochenende viel Selbstvertrauen gegeben und ich denke, ich bin ein gutes Stück erwachsener geworden. 

 

Dienstag, der 23. Dezember 2014

 

Leute, schaut, was wir für wunderbare Weihnachtspost von Leo, dem Raketenschnauzer, bekommen haben, welch eine Freude! 

Leo, wir lieben Dich , Du bist der Größte!!!

 

 

Weihnachtsgrüße von Leo und Familie  

 

 

Mahlzeit!

Geier erlegt

Festessen Weihnachten gesichert

Ärger mit Familie bekommen

!Undankbarkeit!

 

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Hallo ihr Lieben,

nach einer so lange Zeit muss ich mich doch zumindest zum Weihnachtsfest noch einmal melden. Es ist schon wieder so viel Zeit vergangen und einiges ist geschehen. Ich hoffe, es geht allen Menschen und Schnauzern gut!!! Die Geburtstagsfeier war super! Hoffentlich, haben unsere Gastgeber alles gut verkraftet – war ja richtig „hardcore“… eben einfach toll.

Ich habe mich munter weiterentwickelt, sagt man so …. Wir gehen jede Woche zum Training, manchmal sogar zum Einzelunterricht. Zweibein-Mama ist ehrgeizig – egal wie das Wetter ist. Inzwischen gehen wir beide auch jeden Samstag auf den Markt – ich bin jetzt „gesellschaftsfähig“ und außerdem die/der „Shoppingqueen/-king“ Gifhorns. Auf dem Hundeplatz bin ich richtig gut geworden und die Trainerin lobt mich ganz viel. (Jetzt macht Zweibeinmama die Fehler – nicht mehr ich. ;)) Frauchen sagt immer, dass Claudia Schlegel mich resettet, auf null gesetzt und dann neu programmiert hat.

Aber Leute, am letzten Trainingstag, dieses Jahres habe ich noch einmal alles gegeben und allen gezeigt was so in einem Schnauzer steckt (=immer für Überraschungen gut). Es war eine Abrufübung zum Hundeführer. Neben mir musste mein verhasster Schweißhund-Kollege Paul (gleiche Größe, gleiches Gewicht, gleiches Alter, platte Haare) laufen. Bei dem vorletzten Lauf bin ich zu Pauls Frauchen gelaufen. Alle haben geschmunzelt – oh Leo, der alles in letzter Zeit so toll macht, hat sich vertan. Nur 2 Leute – Trainerin und Zweibein-Mama waren irritiert und hatten erste Vorahnungen. Dann kam der Final-Lauf. Es war meine letzte Chance. Kurz vor Frauchen bin ich im rechten Winkel abgebogen und habe mir Paul vorgeknöpft – aber so richtig! C). Da war was los. Mal so richtig Action. Schwerbegeistert jubelte im Hintergrund der dt. Pinscher Lay. Paul ist nichts passiert, war eben nur richtiges „Kerle-Getöse“ – Paul hat es gleichfalls genossen, ist aber natürlich empfindlicher als ich – wie schon erwähnt - platte Haare.

Ich bin schon ziemlich durchtrieben, behauptet Frauchen.

 

Im Urlaub habe ich in einem sehr schönen Hotel einen Tibet Terrier so lange unter dem Tisch fixiert, dass alle Anwesenden die „Selbstauflösungen“ eines „ach so netten“ Terriers beobachten konnten. So ein Spektakel bekommt Mensch/Hund nicht alle Tage geboten. Es war so ein Theater, dass dieser raus musste und alle über den einst so netten Hund erstaunt waren. Es gab viel Lob für den „unschuldigen“ Schnauzer Leo (C). „Zweibein-Papa“ war total stolz auf mich. (Den habe ich eh schon seit langem in meinem Sinne instrumentalisiert.) Nur Zweibein-Mama hat gepeilt was gelaufen war. Nun gut, es hat funktioniert und mal wieder richtig Spaß gemacht.  

Übrigens: Frauchen besitzt jetzt einen „Beauty-Bastel-Werkzeugkoffer“ mit Scheren, Kämmen und Schermaschine. Frau Rasmussen hat ihr und meiner Zweibein-Schwester Nachhilfe im Frisieren geben. Inzwischen sehe ich richtig toll aus. Beide stellen sich zwar noch etwas paddelig an. Es fällt ihnen sichtlich schwer, denn der „Schweiß“ steht ihnen dann im Gesicht – und das ist auch richtig so.

Wir wünschen allen Märchenmühlen-Menschen und Tieren ein besinnliches Weihnachtsfest und ein gesundes, gutes und glückliches Jahr 2015. Lasst uns hoffen, auf ein Jahr voller Zuversicht und Zufriedenheit.

Leo und Familie 

 

Samstag, den 07.Juni 2014

 

Unser 1. Geburtstag auf dem Kastanienhof und alle waren eingeladen, ausgelassen zu feiern.

Zunächst  musste ich auf den Tisch, was ich sonst nie darf, aber es war nichts Interessantes darauf zu sehen, Frauchen hielt mich fest und Papa Nikes Frauchen legte Hand an mich, rupfte hier und zupfte dort, ließ die Schermaschine auf mir herumsausen, schnippelte überall mit ihrer beängstigend langen Schere herum, ich dachte, was richtig Gutes  zu essen hätte mir wahrlich als Geburtstagsgeschenk besser gefallen.

Während mein neuer Look noch fotografiert werden sollte, kamen schon die ersten Gäste, wir hatten halt auch etwas später anfangen müssen, weil ich nach meinem morgentlichen Frisbeespiel mit Muttern erst noch im Teich verschwand...

... und nasse Hunde kann man schlecht stylen, da musste erst der Fön herbeigeholt werden, auch wieder so eine menschliche Errungenschaft, die kein Schnauzer wirklich braucht.

Aber gut, ich muss es zugeben, mein Eindruck hat sich schon sehr positiv entwickelt, ich finde mich nach einem Blick in den Spiegel  einfach attraktiv und meine Brüder bestätigten mir das.

Als wir aber alle zusammen über unseren Teich herfielen, war mir meine Modelfrisur reichlich schnuppe, entschuldige bitte, liebe Schwiegermutter, ich bin und bleibe halt ein Landei, aber dass Du mich für einen V-Hund hältst, das hat meinem Ego schon gut getan.

 

 

Bad in der Menge

Dass die Kerle, die nach und nach mit ihren Zweibeinfamilien eintrudelten, mich, ihre Schwester, sogar noch anzumachen versuchten, spricht für eine hohe Testosteronkonzentration der Umgebung, wäre das ein Schadstoff gewesen, den man hätte messen können, wäre kein Auto mehr gefahren am heutigen Tage.

Aber Mama und ich behielten die Situation im Griff. Papa Nike musste an der Leine bleiben, der hätte seine Brut mal flott durcheinandergewirbelt und Frauchen hätte wieder gesagt, wenn sie denn mit Skalpell, Nadel und Faden hätte anrücken müssen: "Doch nicht an meinem freien Wochenende!"

Abends wurde es dann fast besinnlich, Mama schlief in ihrem Körbchen und ich hatte alle Zeit der Welt, einen der 2 übriggebliebenen 3-Liter-Beutel Chili con carne in "Chili pro carne" zu verwandeln. Es schmeckte zwar sauscharf, aber so etwas hatte Frauchen bisher noch nicht in meinen Napf gepackt. Die Zweibeiner ziehen sich schon tolle Sachen rein, ohne uns etwas davon abzugeben. Nun, das Brot, das meine Mutter heute Morgen vom Tisch gemopst hat, hätte ich heute Abend zu meinem Chili gut gebrauchen können...  

 

Meine Geburtstagskerze und ihre Umgebung

Montag, der 12. Mai 2014

 

Hallo ihr Lieben,

ich habe am Samstag die bundesweite Aktion "Pflege am Boden" unterstützt und 
mich beim "Flash Mob Pflege" für 10 Minuten in die Gifhorner City gelegt - 
nix da mit faul auf der Couch liegen. Ich bin eben ein engagierter Schnauzer 
und habe viel Lob und Anerkennung für mein politisches Engagement erhalten.
Ostern habe ich mich bei meiner "Zweibeintante" so richtig ins Zeug gelegt 
und im Schutz der Dunkelheit das gesamte Flies mit Kies unter den großen 
Sprudelsteinen im Garten auf den Rasen gezogen. Meine Familie hatte sich 
schon über einen so ruhigen Schnauzer gefreut. Die Freude am andern Morgen 
war auch "groß", in den Gesichtern konnte ich aber auch sehen, dass sie alle 
total erstaunt waren, was ich so alles wuppen kann, wie "bärenstark" ich 
bin. Kann auch sein, dass es das schiere Entsetzen war. Frauchen hatte 
abends, als sie mich rein rief schon eine gewisse "böse" Vorahnung - ich 
habe sie nicht enttäuscht.
Euer "Raketenschnauzer" Leo

Leo auf Demo in Gifhorn

Samstag, der 26. April 2014

 

 

Einladung zum Jahrestreffen der Märchenmühlenschnauzer, ihrer Zweibeineltern und der Zweibeingroßeltern Rasmussen:

 

Nanus A-Wurf-Kinder sind jetzt bald 11 Monate alt und es wird höchste Zeit, den ersten Geburtstag auf dem Kastanienhof zu planen.

Der 07.06.2014 ist ein Samstag und würde sich als Wiedersehenstag zu einer fröhlichen Geburtstagsfeier gut eignen.

Wer Lust hat zu kommen, sagt uns bitte kurz Bescheid, damit weder ein Schnauzer, noch ein Mitglied der Besitzerfamilien, und auch die zweibeinigen Großeltern in der Märchenmühle weder verhungern noch verdursten müssen.

Für einen großen Spielplatz, herrliche Spazierwege in Wald und Flur, genügend Gesprächsstoff in trauter Runde und tierärztliche Notfallversorgung für pubertierende jugendliche Kampfschnauzer ist gesorgt.

Wir würden uns freuen, mal wieder einen Kindergeburtstag zu feiern!

 

Liebe Grüße

Nanu, Amirai, Sabine Knorr-Henn, Martin Henn und Charleen Henn

Schnauzertempo - ist das Kunst oder kann das weg?

Donnerstag, den 10.04.2014

 

Leo, du bist der Hit!!!

Ich möchte Dich gerne wiedersehen, aber bringe auch Deine Zweibeinfamily mit, vor allem deine hervorragende Ghostwriterin, sie liebt Dich wirklich!

Ich weiß nicht, was unser Frauchen zu 6 Eiern auf ihren tollen Teppichen gesagt hätte?

Amused?, eher nicht, und ihr Geschrei tut unseren zarten Hundeohren einfach nur weh!!!

Wenn ich daran denke wie ihre nicht zu überhörende Tonlage beim letzten Spaziergang durch den Wald schallte: "Nanu, Amirai, hiiieeer!!!!!!!!

Die Rehe erschrecken sich, die Wildschweine lachen und die Hasen sammeln Eier für Ostern und tun so als ginge sie das alles nichts an. Wir müssen ihnen dann stecken: "No problem, mit vier Beinen sind wir alle eh schneller, die lauten Zweibeiner haben hier nicht die Bohne einer Chance, der Wald gehört uns!"

Liebe Grüße,

Nanu und Amirai

Mittwoch, den 09.04.2014

Hallo ihr Lieben,
hier die gewünschten Daten:
18,5 kg
Zähne wie ein Schäferhund, da staunen alle
einen sehr langen Rücken
51-52 cm Höhe (an der Schulter gemessen, ist das richtig? War spannend und lustig. Zweibeinmama hat mit Zollstock = Gliedermaßstab und Holzlöffelstiel hantiert).
Die Tierärztin hat vor 4 Monaten gesagt, ich sei zu mopsig. (Für sie sind alle Hunde hier zu dick.) Sie sagt, dass man mit den Fingern die Rippen spüren soll. Also gab es mein Essen nur noch mit der Waage. Nun sehe ich aber richtig klasse aus. Die Muskeln zeichnen sich unter dem schwarzglänzenden Fell ab - mein Astralkörper kommt so richtig zur Geltung! Nein eingebildet bin ich nicht, ich bin eben nicht nur anstrengend=anspruchsvoll sondern auch schön, so richtig was fürs Auge!
Liebe Grüße
euer Beau Leo aus Gifhorn
 

 

Montag, den 07.04.2014

Hallo ihr Lieben,

ich wollte mich auch mal wieder melden. Es war aber auch wieder so viel los. Ich bin ein richtiges Muskelpaket geworden, der Kracher schlechthin – ungestüm, wild, total neugierig und lieb... und ich sehe richtig toll aus - ist das jetzt arrogant oder eitel? Aber die Leute drehen sich wirklich um und sagen, was für ein hübscher (Frauchen sagt: unerzogener) Kerl. Oh man, das tut vielleicht gut. Vor vier Wochen habe ich eine Eierpackung mit 6 Eiern von der Küche auf den neuen Flurteppich gezogen. Man war das ein Spaß. Ich habe alles gegessen – auch die Eierschalen.  Frauchen und Herrchen waren garstig und haben mir die Pest an den Hals gewünscht. Aber ich habe weder Erbrochen noch Darmprobleme gehabt – alles war gut. Im Garten ist nun meine geliebte Buchenhecke mit einem Rinderzaun geschützt worden. Zur Straße ein Zaun, dann eine Hecke dann nochmals Zaun – nur weil ich immer daran arbeitet und alle das blöd finden.  Eigentlich bin ich ein „Draußenhund“ und liebe das Leben im Garten und jage dort alles was fliegt. Was nicht fliegt ist auch willkommen und wird unter der Erde in aufwendig gegrabenen Tunneln verfolgt. Frauchen holt mich immer wieder rein, weil sie überzeugt ist, dass ich dort verlottere. Dann gehe ich auf die Flurtreppe, habe einen guten Überblick und bewache die ganze Straße. Frauchen bezeichnet mich immer als „Edgar mit den Scherenhänden“, weil ich messerscharfe Krallen habe und die renovierte Treppe vollkommen verkratzt habe. Nun ist eh nichts mehr zu retten und sie hat endlich dieses Arbeitsfeld für mich ganz freigegeben.

Ich werde überall mit hingeschleppt: Gartenausstellungen, Mühlenmuseum, Stadtgänge, Wochenmarkt etc. Ich soll viel lernen und mich zusammenreißen. Aber meine „Eltern“ sind von meinem Verhalten auf der Straße total genervt. In der netten Hundeschule gab es auch nur Ärger, weil ich so wild und ungestüm bin – obwohl ich immer nett bin. Nachher hatten alle nur noch Mitleid mit Frauchen. Ich konnte dort böse Sätze zu hören wie: Den würde ich sofort kastrieren…. Wir sind dann nicht mehr dort hingegangen.

Aber ihr kennt meine „Eltern“ nicht, die haben jetzt für mich einen Personaltrainer, genauer eine Trainerin ausfindig gemacht, die schon lange Hunde ausbildet und der man nichts mehr vormachen kann. Sie ist sehr bekannt in unserer Region und eigentlich ist sie total ausgebucht. Es ist eine routinierte Diensthundeführerin, die Dobermänner (reine Gebrauchshunde) züchtet und trainiert. Oh man, das ist vielleicht eine Granate, aber ich bin ja klug. Ich habe ihr gleich zu Beginn gesagt, dass sie die große Meisterin ist, ich bin doch nicht blöd und alles war gut. Claudia hat ein paar laute Worte zu mir gesagt, etwas an der Leine geruckelt und schon bin ich wie ein Chorknabe neben ihr hergegangen, nicht nach linkes und rechts geblickt - immer schön artig geradeaus mit durchhängender Leine selbstverständlich. Frauchen hat vielleicht dumm geguckt, ihr Gesicht hättet ihr sehen sollen, das war der Hammer. Ich muss heute immer noch lachen, wenn ich daran denke. Bei meinen „Eltern“ lasse ich gerne draußen auf der Straße die „Sau“ raus. Eigentlich halten sie sich für erfahrene „Schnauzereltern“, schließlich waren sie schon einiges gewohnt von meinem Vorgänger. Aber ich bin schon eine „kleine“ Hausnummer wie ALLE sagen. Nun werde ich richtig erzogen und soll endlich Manieren bekommen. Die Trainerin ist ganz toll und ich freue mich richtig, wenn ich sie sehe. Sie liebt mich auch und sagt bei jeder Begrüßung, was für ein „bekloppter und toller“ Kerl ich sei.

Ihr seht, es läuft gut bei uns.  

Nicht unterkriegen Mädels und Jungs – ich hoffe es geht euch allen gut! Euer oder Raketenschnauzer - Leo-Teufel


Samstag, den 05. April 2014

 

Morgen ist ein aufregender Hundetag:

Nanu hat Treibballseminar mit Frauchen von 11 bis 17 Uhr in Altenkirchen, aber weil Amirais erster Kurs auf dem Weg zur Begleithundeprüfung erst letzten Sonntag mit einer Schnupperstunde angefangen hat, können wir ja nicht schon im ersten ernsthaften Training fehlen, also muss Herrchen ran. Der Futterbeutel ist schon präpariert, die 1 m Trainingsleine rausgelegt, jetzt muss nur noch Herrchen funktionieren und mit Hund pünktlich um 10 Uhr in Linkenbach auf dem Hundeplatz erscheinen, damit Frauchen dem großen Hund von 11 bis 17 Uhr mal eine eigene Fortbildung gönnen kann. Der gelbe Schweineball ist schon eingepackt, einen großen Gymnastikball haben wir nicht mehr auftreiben könnnen, den letzten hat sie vor zwei Wochen gekillt und ich war mir so sicher, noch einen Reserveball im Keller zu finden, aber entweder ist der Keller zu unaufgeräumt und unübersichtlich, um den Karton mit dem unaufgeblasenen Teil zu finden, oder ich habe den Tod eines zweiten Balls in den letzten Monaten verdrängt oder vergessen, der des Letzten versetzt mich noch in Wut und Zorn.

Nanu, ich hoffe, Wolfgang bringt Ballnachschub mit!!!


Samstag, den 21.Dezember 2013


 Liebe Mama Nanu und liebe Schwester Amirai, 

Ich habe jetzt ein bisschen zeit gefunden, wo ich, wie meine zweibeinmama sagt, mich ein bisschen schonen soll ,euch zu schreiben. Ich habe alles super überstanden und bin schon wieder fast komplett fit. Mein Frauchen ist sehr erstaunt darüber, aber naja, ein schnauzer lässt sich nicht so schnell unterkriegen :). Meine letzten 2 Wochen waren wieder sehr spannend. Ich habe meine Arbeit als Malerhund wieder ernst genommen, zum entsetzten meiner zweibeinmama. Nicht sie hat ihre Lehrlinge kontrolliert ,bei dem Streichen der Zaunfelder, sonder ich. Sie hat es den beiden Herren nur gezeigt ,wie es aussehen soll  und ich habe mir es vom
nahen betrachtet. Ich muss doch sehen, ob sie es ordentlich machen. Naja und wenn ich selbst mitarbeiten muss , dann passiert es schonmal, dass ich am Bart oder am Schwanz ein wenig weiß bin. Alle fanden es süß und Opa wollte es sogar probieren rauszuwaschen, aber soweit kommt es noch. Alle können ruhig sehen, wo ich hingehöre und wie schwer meine Arbeit ist. 
Meinen Freunden den Schafen geht es auch gut,wie soll es auch anders sein, wenn ich da bin. Ich kontrolliere weiterhin jeden Tag ihr Fressen, bevor sie es von mir und Opa bekommen. Am 16.12 kam der Tierarzt und wollte den kleinen Bock kastrieren. Ich fand es wahnsinnig toll, dass ich endlich mal allen zeigen kann, wie man Schafe eintreibt, aber mein Frauchen sperrte mich aus. Tja, was soll ich euch sagen. Ich passe immernoch, zwar mit leichtem quetschen, unter den Zaun durch. Das war es dann. Der Tierarzt konnte  wieder nachhause fahren, da meine Freunde dann mit mir spielen mussten und leicht verschreckt waren. :) aber nächsten Tag war er wieder ran und ich im Büro :(. Langweilig!!! 
Heute haben mein zweibeinpapa und meine Mama die tolle Idee gehabt ,den komisch piekenden Baum zu schmücken. Aber wie soll es anders sein, meine Hilfe war nicht sehr erwünscht. Ich brachte ihnen die Lichterkette und die Kugel. Als sie mich zum 5.mal weggescheucht haben, war ich beleidigt. Was soll ich euch sagen, nach wenigen Minuten kamen sie mit einer kaustange. Die Schleimer. Das war es erst einmal von mir. Wir wünschen ganz wundervolle Weihnachten und ein paar erholsame Tag. 

Ganz liebe Grüße, 
Lila , Peter, Madleén und Familie


Samstag, der 07.Dezember 2013

 

Liebe Kinder, liebe Geschwister,

heute feiern wir ein Fest: 10 Märchenmühlenschnauzer werden ein halbes Jahr alt und wenn wir Eueren Rückmeldungen Glauben schenken dürfen, geht es allen gut und jeder ist auf seinem Weg, ein richtig ernst zu nehmender Schnauzer zu werden mit allem Drum und Dran. Besonders das Drum und dran liest sich manchmal schon recht vergnüglich, man sieht deutlich, alle entstammen einer fantasievollen, einfallrreichen Kinderstube. 

Auch ich, Töchterchen Amirai habe so Einges auf Lager und in meiner Mama Nanu habe ich eine innovative Lehrmeisterin.

Ihr wollt ein Beispiel hören: Mama Nanu ist wieder ein bisschen rund um die Rippen, 21,85 kg genau auf der unbestechlichen Tierklinik Kaisereiche-Waage (ich auch schon stolze 15,2 kg bei 46 cm Schulterhöhe), Frauchen schüttelte den Kopf, fütterte sie doch schon den zweiten Sack Hill's metabolic, was bei anderen Übergewichtigen doch so gut das Gewicht reduziert und außerdem auch noch richtig gut zu schmecken scheint. Selbst ich vergreife mich an Nanus Resten, wenn sie denn mal welche übrig lässt, manchmal tauschen wir auch die Näpfe, obwohl Frauchen meint, das sei nicht im Sinne des Erfinders.

Nun, ich petze ja nicht, aber ich kannte den Grund der wundersamen Gewichtszunahme. Aber eine Nachbarin hatte uns beobachtet und die konnte ihren Mund nicht halten, als Frauchen bei TORO, unserem Supermarkt für Futter, Leckereien, Spielzeug und Outdoorbedarf von Nanus erfolglosem Kampf gegen das Hüftgold berichtete. Sie lachte herzhaft und erzählte Frauchen brühwarm, dass sie uns beim Räubern von Meisenknödel aus den Kronen erklimmbarer Bäume beobachtet habe und das nicht nur einmal. Müssen wir jetzt im Dunkeln durchs Dorf streifen, und unserer Nase folgen, um unbeobachtet zu bleiben?

Aber auch da hat Frauchen in ihrer Panik, uns köne etwas passieren, einen Riegel vorgeschoben: bei Dunkelheit dürfen wir nur noch mit rot blinkendem Halsband vor die Tür, wir sehen aus wie die Christbäume, na das passt ja jetzt zur Vorweihnachtszeit, aber wenn plötzlich ein Christbaum auf einen Baum klettert und dann auch wieder absteigt, das Märchen glaubt ja kein Schwein... 

Samstag, den 07. Dezember 2013

 

Liebe mama Nanu und schwester Amira, 
 
Es gëht mir gut und ich bin glucklich hier in Holland, meine zweibeineltern haben mir alles vöhrgelesen von der Leo und was der alles macht und auch von dir Amira und von Anton und die andern. Was mussen wir alle lachen uber was ihr alle macht. Auch ich lasse mich aber nicht unbeteidigd. Ich liebe alles was herum liegt zuhause aber auch alles draussen will ich gerne mitnehmen. Alles muss gefressen oder untersucht werden (pantoffels zuhause, blätter und grass und so weiter draussen). Auch die untersetzer fur die gläzer liegen nicht lange auf den tisch ich esse sie nähmlich gerne auf. Und es stimmt die zweibein eltern sind viel zu langsam (oder wir einfach zu schnell haha).
Auch die nadeln die mein frauchen zum stricken von pulli's benötigt will ich immer probieren aber die bekomm ich nicht und auch nicht die wolle (schade nicht).
Zum friseurin wahr ich auch am 25-11-2013, ich hab das meiste genössen. Währ schön hupsch aber bin ess jetzt nog mehr. (siehe foto's).  Ich wiege jetzt 16.2 kilo, und schülter höhe ist  47  cm. Meine zähne sehen gut aus leider haben die zweibein eltern keine milch zähne gefunden zuhause um die auf zu bewahren. Ich bin viel draussen habe auch mehrere hunde freunde leider ist nicht immer zeit zum spielen. Aber dan spielen wir zuhause mit einen ball und frisbee (eine frisbee hab ich schön kaput gemacht). Die enkeln haben mich jetzt alle lieb,  ich laufe die aber immer nog uber den haufen so freue ich mich wenn die da sind. Die treppe geh ich nog nicht bis oben aber das kommt nog. Herchen und ich gehen auch bald nog wieder nach der hunde schule zum nächsten cursus ich freue mich schön drauf.  Mach es unsere mama Nanu bitte nicht zu schwer die währ doch meistens sehr liebesvoll fur uns alle. 
 
Hug und liebe Grübe (knuffel en lieve groeten) an alle auf der Märchenmühle.
 
Fröhe Weihnachten und  ein Gluckliches Neujähr
 
 
Eure Ayla
 
 
Und Henk und Wilma

Dienstag, den 03. Dezember 2013

Hi, Leo,
wir beide im Doppelpack wären ein super Team! Frauchen hat mir Deine mail vorgelesen und wir beide haben Tränen gelacht, ich auch etwas wehmütige (Sehnsucht nach dir - Seufz!).
Übrigens, Ihr seid immer noch online? Wir waren mal kurzfristig offline (siehe Anhang). Zweibeineltern waren in Wien, Tante Charleen, der ewige elektronische Besserwisser, hat doch tagelang nach dem Grund gesucht! Nun, Briefe schreiben geht halt nur noch über Kabel, ich sollte sie in Ruhe lassen, immerhin freue ich mich ja so, von Euch allen zu hören.
Mach's gut, mein Lieber und gute Besserung! Ich denke an Dich und bewundere Dich auch ein bisschen...
Deine kleine Schwester Amirai (15,2 kg, 46 cm, blitzschnell)   
Eben noch online - jetzt nicht mehr!
Montag, den 02. Dezember 2013
Liebe  Nanu, Amirai und liebe Zweibeinfamilie,
ich wollte schon lange  schreiben, aber dann war so viel zu tun. Nun auf die Schnelle - die wichtigsten biometrischen Daten: 17 kg – Zähne in Topstellung und vom Feinsten!!! Heute war noch einmal eine Begutachtung- die letzte Untersuchung, was das
Gebiss anbelangt. Ich bin richtig toll groß, habe einen wunderschönen Schwanz (Frauchen weigert sich Rute zu sagen), habe tolle lange schwarze Haare und sehe  aus wie Nanu. Seit Samstag werde ich auf Zwingerhusten behandelt (Spritzen, Tabletten) – 2 Tierärzte – 2 Therapiemeinungen. Aber es ist schon viel besser geworden. Die Familie, ging davon aus, ich hätte etwas im Hals sitzen (Holz oder ähnliche Dinge, die ich täglich anschleppe) – nun wissen wir es. Die Nacht von Freitag auf Samstag war nicht schön. Das Schlimme ist, dass sie mich nur noch kurz nach draußen lassen und ich auch keine Hunde mehr treffen darf für die nächsten 10 –14 Tage.  Im Haus bin ich jetzt richtig FLEGELLEICHT geworden. Ich habe mein Aktivitätsprofil verändert – vom Zerkauen aufs Klauen. Da ich sehr lang bin, kann ich überall mal drauf- und reinschauen und was liegt hier alles für Zeug herum! Ich sehe alles, höre alles, entdecke alles und gebrauchen kann ich auch alles. Äh, der Garten – ist kaum wiederzuerkennen. Meine großen Gartenaktivitätsflächen werden immer mit umgedrehten Stühlen geschützt – 4 Stühle stehen noch auf der Terrasse, in meinem Haushalt gibt es 10 Gartenstühle!!! Einer steht halb im Teich (meine Arbeit an der Teichumrandung hat nicht die volle Zustimmung erhalten). Langsam habe ich mich im Haushalt hochgearbeitet und darf nun dort schlafen, wo die “großen Jungs” schlafen (mein Vorgänger schlief dort auch)   – vor der Schlafzimmertür meiner Zweibeineltern! Zweimal pro Woche gehen wir um 19:00 Uhr auf den Hundeplatz, wenn wir es schaffen. Dort spielen wir immer “Bremer Stadtmusikanten” Leyla (Mopshündin unten) – Leo( ICH ) in der Mitte – dann Nadari (Schäferhundrüde) oben drauf. Ich bin sehr frühreif und  wenn Leyla da ist, muss ich oft an die Leine – ich mache dort ohnehin mein eigenes Programm – die anderen sind relativ lahm. Mit mir gibt es am meisten Spaß dort. Frauchen ist manchmal richtig genervt. Aber wenn ich alleine mit ihr oder den anderen  spazieren gehe – kein Vogel – kein Hund- kein Rad - kein Kinderwagen - kein Mensch -kein Auto sich bewegt, dann bin ich absolut klasse. Ich bin ein absoluter Menschenfreund und damit bekomme ich sie alle weich – auch die, die meinen sie wären die großen Hardliner. Es ist kaum zu glauben, die kriechen mit mir über den Boden und lassen sich auf meine Hundeebene herab. Abends tobe  ich mit meinen  beiden Hundebetten durch das Haus. Frauchen fragt dann immer ob ich ausziehen möchte. 
So ihr lieben im schönen Westerwald  - ich muss noch mal schauen, was heute Abend noch so drin ist, wie belastbar die Familie ist  oder besser, was die noch aushalten. Häufig sage ich mir ... da geht noch was!
Also bin demnächst
Euer Leo (Alright)
 
Dienstag, der 12. November 2013

Hallo, liebe Frau Brinkmann,
ja, ich habe mich sehr gefreut über die Fotos und Antons Brief, er guckt ja, als ob er kein Wässerchen trüben kann, einfach ein niedlicher Junghund, auch wenn er mir wie ein echter Brocken vorkommt mit 49 cm und 16 kg.    
Sind die Zähne alle dort, wo sie hingehören?
Ist er stubenrein?
Sind Sie glücklich mit Ihm?
Unser Amiraichen ist eine echte Granate, die ihre Mutter manchmal zur Verzweiflung bringt, aber wie jede Mutter sieht man den eigenen Kindern ja so einiges nach.
Wenn ich die Beiden beobachte, denke ich oft, dass es bald mal gewaltig knallt und dann macht Amirai ein dummes Gesicht und ist um eine Erfahrung fürs Leben reicher.
Amirai schreibt schon seit Tagen an alle ihre Geschwister, das dauert auch noch ein Weilchen, bis sie fertig ist, ich würde sie so selten an meinen Computer lassen, meint sie. Sie wünscht sich auch so ein iPad, wie Anton eines hat, sagte sie mir, nachdem sie die mail gelesen und die Bilder angeschaut hatte, sie sei dann unabhängiger von mir, das könne man an ihrem Bruder ja sehen.
Gut, da kommt also noch was, sicherlich auch eine Reihe Fotos, wenn sie uns denn online lässt...
Liebe Grüße
Sabine Knorr-Henn, Nanu und Amirai

Donnerstag, der 31. Oktober 2013

 

Hallo!

Wollte mich mal bei euch melden und euch sagen das es mir hier sehr gut geht. Meine Zweibeinmama geht jede Woche mit mir in die Hundeschule. Das finde ich auch Super! Bis auf die großen Hunde.... Mit denen spiele ich lieber nicht! Dann lauf ich lieber wieder zu meinem Frauchen und verstecke mich dort! Wenn ich aber mit ihr spazieren gehe und an der Leine bin fühle ich mich richtig stark! Dann mache ich immer richtig Lärm wenn wir andere Hunde treffen...
Nebenan wohnt meine beste Freundin! Sie heißt Luna und ist ein Beagle Mischling. Die ist auch nur zwei Wochen älter als ich. Wenn sie mich besucht, dann toben wir wie wild durch meinen Garten. 
Am Montag hatte mein Frauchen einen Termin beim Tierarzt gemacht. Der sollte meine Eckzähne ziehen... Denn meine neuen sind auch schon da! Was ein Glück das mir beide Zähne schon am Sonntag Morgen rausgefallen sind! Zum Tierarzt gehe ich nämlich nicht so gerne. 
Am Dienstag war ich dann das erste mal beim Frisör! Ich habe euch mal ein Foto mitgeschickt! Das war gar nicht schlimm und meine Zweibeinmama sagt, ich hätte das super gemacht! Reichlich Leckerchen gab es da natürlich auch:-)
Ansonsten passe ich den ganzen Tag auf den Garten auf und jage den Fahrradfahrern hinterher...das macht riesig Spaß! Oder ich liege mit Frauchen oder mit meinen Geschwistern im Sitzsack und kuschel ein bisschen. Bälle jagen und zurückbringen mache ich auch richtig gern!
Oder ich klaue natürlich alles was so rumliegt! Handtücher, Socken - die auch gerne mal gefressen werden.... Das macht riesig Spaß! Die Kinder oder mein Frauchen laufen dann immer hinter mir her! Ich bin aber schneller - haben die anscheinend noch nicht verstanden -:) 
So! Das war's erstmal aus Gütersloh von mir! 
Ach ja, ich hab noch was vergessen! Groß geworden bin ich auch schon! Fast 49 cm und 14 kg!

Schöne Grüße an Nanu und Amirai!

Euer Anton


Mein erster Tierarztbesuch als "kranker Hund"

Freitag, den 25.10.2013

 

Oh, meine Zweibeineltern waren in heller Panik, als sie gestern morgen um 5 Uhr früh Würgegeräusche hörten und im Flur vor dem Schlafzimmer drei Pfützen fanden, in denen Hornspäne in einer blutigen Flüssigkeit schwammen. Eine davon zog schon in den Teppich ein, ich war einfach nicht schnell genug, um über die Treppe nach unten zu gelangen.

Diese Hornspäne vom Ausschneiden der Pferdehufe sind ja saulecker, aber sie liegen einem tagelang im Magen. Ich kotzte ja auch schon seit zwei Tagen, aber das konnte weder Herrchen noch Frauchen beeindrucken, weil sie schon von Mama Nanu wissen: Erbrechen von Hornspänen ist normal, sie sind halt einfach unverdaulich und liegen im Magen wie Wackersteine. Aber das Blut drum herum erschreckte meine Zweibeiner schon sehr.

Nichts desto trotz aß ich mein Frühstück mit großem Appetit, aber Frauchen ließ nicht locker, sie wollte sicher sein, dass ich nichts gefressen hatte, was entweder als Fremdkörper im Magen lag oder zu einem Darmverschluss führen könnte.

So musste ich mit in die Tierklinik Kaisereiche und landete auf dem Röntgentisch.

Frauchen sah eine wurstähnliche Struktur im vorderen Dünndarm und wollte mehr wissen, also bekam ich eine Schüssel Bariumsulfat, im Volksmund auch "Kontrastbrei" genannt. Frauchen servierte mir die weiße Sauce ja mit extrafeinem dressing: eine Dose Hill's a/d, ein Futter, das allen nichtfressenden Tieren eingegeben wird, damit sie mit minimalem Volumen maximale Energie aufnehmen.

Mir musste man nichts eingeben, als zweites Frühstück leerte ich den Napf bltzschnell (siehe Foto oben).

Weitere Röntgenafnahmen zeigten, dass ich wohl nicht unter einem Darmverschluss litt, im Gegenteil, das Kontrastmittel raste durch meine Därme wie auf einer Achterbahn.

Herrchen sonderte stündliche Bulletins an Frauchen ab, weitere Röntgenaufnahmen zeigten eine beschleunigte Darmpasage, aber keiner konnte bisher die "Wurst" auf der ersten Röntgenaufnahme erklären.

Mir ging es gut, ich wollte fressen, und was ich bekam, schmeckte mir auch bis auf den letzten Krümel. Ich erschreckte mich jedoch  zu Tode, als ich abends schietern ging und plötzlich auf eine weiße Wurst starrte. So etwas hatte ich ja noch nie gesehen und kläffte das fremde Teil aus mir erst einmal böse an.

Alle, die das sahen, lachten und ich schämte mich ein bisschen, diese Reaktion war wohl etwas albern.

Aber heute morgen musste ich doch noch einmal brechen, weißen Schaum mit Gras. 

Frauchen sah das und machte ernst: nochmal eine Röntgenaufnahme, drei Spritzen, Diätfutter (den Beutel mit dem Trockenfutter hatte ich schon auf dem Weg von der Klinik bis zum Kastanienhof "geknackt"), Canikur als Dressing auf meinem

abendlichen Futter (so eine kackbraune Wurst aus einer türkisfarbenen Spritze, sah genauso aus wie mein Durchfall, den ich heute nachmittag absonderte), und außerdem musste ich zusehen, wie Mama Nanu sich mit einem Knochen vergnügte. Das war der dickste Hammer. Mama verteidigte auch noch das leckere Teil mit wütendem Knurren und gefletschten Zähnen, ein Anblick, bei dem ich weiß, ich sollte lieber die Biege machen. 

Am Montag wollen meine Zweibeineltern für eine Woche nach Wien fahren und meine Tante (deren Tochter Charleen) soll auf Mama und mich aufpassen. Line ist streng, mit der ist nicht gut Kirschen essen, wenn man mal anderer Meinung ist.

Sie liebt uns zwar sehr, aber Frauchen und vor allen Dingen Herrchen sind doch eher durch meinen unwiderstehlichen Welpenblick zu beeindrucken, bei Charleen müssen wir da schon andere Geschütze auffahren. 

Na gut, wir werden die Woche mal gelassen angehen, ich kann ja immer noch mit meiner "Gastroenteritis" mitleidserregend einen auf sterbenden Schwan machen und dann wollen wir doch mal sehen, wer Kalif ist auf dem Kastanienhof anstelle des Kalifen... 

Liebe Grüße an alle meine Geschwister in ganz Deutschland und im befreundeten Ausland.

Meldet Euch doch mal und schreibt mir, wie es Euch so geht. Die Welpenzeit geht so schnell vorbei und es geschieht so vieles, was man gerne erzählen oder erfahren möchte. Ich freue mich immer auf e-mail, Post oder Anruf,

Eure Amirai

Mama Nanu lässt Euch ebenfalls herzlich grüßen. ich glaube ja, dass ihr ein Welpe reicht, zumindest so einer wie ich, aber sie denkt natürlich schon darüber nach, was aus Euch allen geworden ist, also lasst mal was hören aus Eurem Leben!   

  

Montag, den 21.10.201

 

Hallo,


mir geht es sehr gut,bei meinen Zweibeineltern. Mein Frauchen meinte letzte Woche, dass ich aussehe wie ein Plüschtier und schleppte mich gleich zum Hundefrisör. Ich fand es gar nicht so lustig, da es ordentlich geziept hat beim Kämmen. Aber naja, wenn sie meint. Mir gefällt meine neue Frisur eigentlich auch. Ich sehe jetzt aus, wie ein echter Schnauz Wauz. Am nächsten Tag waren alle aus dem Häusschen, als sie mich auf Arbeit gesehen haben und jeder musste mich gleich knuddeln. Das alles nur wegen einer neuen Frisur. Menschen sind komisch. In der Hundeschule habe ich alle unter Kontrolle. Die Hundetrainer wollen mich in eine größere Gruppe stecken, weil sie meinen, ich hätte keinen Respekt vor kleineren Hunden. Sollen die sich doch wehren. :) Als am Sonntag mein Herrchen Laub harken wollte, dachte ich mir , ich könnte ihm helfen, aber Begeisterung sah anders aus. Ich fand die Laubhaufen echt interessant. Auf einmal bekam ich einen Schreck. Da versteckte sich sowas komisches stachliges darunter. Ich habe ihn gestellt, aber mein Herrchen zog mich weg und tat so, als ob ich ihn auffressen wollte. Ich wollte doch nur mit Mr. Igel spielen. Auf Arbeit gibt es auch nichts neues. Morgens beginnt mein Dienst um 7 Uhr mit Opa. Als erstes füttern wir die Schafe. Jedes mal muss ich ihm lautstark signalisieren, dass ich als erstes das Brot vorkosten möchte, bevor es diese nervigen Biester bekommen. Ab und zu, wenn Opa nicht aufpasst, schleiche ich mich in das Schafgehege und ziehe den kleinen Böcken an ihren Hörnern. Das ist ein Spaß. 
Ich habe echt alles unter Kontrolle hier. 
Bis bald. 

Liebe Grüße Lila und Familie 

Alila der Havelhund

 

Mittwoch, der 09.10.2013 

 


Gesendet: 14:21 Dienstag, 8.Oktober 2013
Betreff: Halli hallo

Liebe Frau Knorr-Henn,

vielen Dank für die Ahnentafel, welche bereits längere Zeit bei uns eingetroffen ist!

Aylou entwickelt sich prächtig, er ist sooo ein hübscher Kerl :-) Auf Spaziergängen wird er oft oder ich könnte fast sagen täglich von anderen Hundehaltern gelobt: was für ein toller Hund das gebe, was für ein schöner Hund das sei. Ja, es wird mir immer gesagt: "das git e guete Hund!" - und ich kann dieses Kompliment einfach nur an Sie weiterreichen. Ich als Ersthundehalter weiss nicht, was sie meinen, oder wie diese Leute schon so etwas über Aylou sagen können -  aber, ich bin natürlich sehr stolz und nehme diese netten Worte dankend an :-)

Heute musste Aylou sein erstes Vollbad über sich ergehen lassen…. auch das meisterte er einfach bravourös. Der Rückruf in Konkurrenz zu etwas unwiderstehlich duftendem… tja, wir arbeiten daran ;-)

In der Ausbildungsskala sind wir von der Welpengruppe jetzt zu den Flegeln aufgestiegen. Etwas mehr Kopfarbeit, aber immer noch Zeit zum Spielen. Hundebegegnungen verlaufen teils leise, teils immer noch sehr bellend - hauptsächlich bei hellen oder weissen Hunden… Aber eigentlich immer friedlich, zum Glück hatten wir noch keine unerfreuliche Begegnung!

Es ist schön Ihnen berichten zu können, dass Aylou problemlos im Auto mitfährt, ebenso Zug oder Bus fahren, das macht er mit links. Auch laute Umweltgeräusche steckt er mit einer gehörigen Portion Gelassenheit weg. Einfach toll! Einzig im Fahrradanhänger, da gibt es ab und an noch was zu erzählen… aber wer weiss, viellleicht ist es ja einfach pure Freude!

Im Haus ist das klauen von unseren Gegenständen das absolute Highlight! So schelmisch blickt er sonst nie! Und was er besonders mag: das Klopapier klauen und fressen! Wir müssen immer auf der Hut sein, damit die Türe zum WC geschlossen ist.

Aylou wiegt jetzt 9,5 kg, ich hoffe, das ist ungefähr gut so. Stubenrein kann ich ihn nur manchmal nennen, aber auch das wird sich noch ergeben.

Vielen herzlichen Dank für diesen tollen Hund! Wie es wohl mit Amirai läuft? Und Nanu - ist sie wieder ganz die Alte?

Ich grüsse Sie und ihre ganze Familie recht herzlich, kraulen Sie Mama Nanu und ihre schöne Tochter von mir!
Ursula Blumenthal


Mittwoch, den 25.09.2013

 

Leo hat wieder mal geschrieben, welch literarisches Meisterwerk unseres kleinen Schnauzerkindes und was für eine gelungene Dokumentation einer selbstbewussten Jugend:

 

Hallo liebe Vierbeinmama und liebe Zweibeinfamilie,

ich habe endlich mal wieder Arbeitspause und da darf ich wieder einige Minuten ins Internet. Frauchen meint, ich sei eine richtige „Wuchtbrumme“ (10 kg). Die ersten Zähne (Schneidezähne unten) fehlen, der ganze Haushalt jubelt und Zweibeinmama ätzt, dass mein Lächeln auch schon mal schöner gewesen sei…

 

Inzwischen sitzt auch Herrchen hinter (Kinder-) Gittern, war ja auch lächerlich mit den Notfallkoffern - es ist nun gut so wie es ist. Offener Vollzug oder wie nennt man das? Mein Arbeitspensum nimmt leider nicht ab. Beim Sprengen im Garten bringe ich Frauchen die wasserführenden Gartenschläuche hinterher – das Geschrei müsstet ihr euch anhören, einfach klasse. Zuverlässig kontrolliere ich die Wassersprenger und schaue, ob alle Wasserstrahlen auch richtig loszischen. Ich überprüfe den Austritt der Wasserstärke, lege mich anschließend ins Gras und bewache die Strahlen – nein, hier bei mir macht keiner was er will, ich habe alles unter Kontrolle. 

Inzwischen ist der Herbst gekommen und ich mache den Garten schon mal winterfest. Ich schleppe alles was ich wichtig finde auf die beiden Terrassen und lege es Frauchen auf ihre „Ikea-Perser“ (Blumen, Stauden, Teichpflanzen, Äste, Pilze, Steine und was sonst noch meines Erachtens  in den Keller gehört). Mit der Dankbarkeit haben sie es hier nicht so. Überhaupt ist die Sprache seit einiger Zeit recht verarmt. Momentan höre ich nur noch die Worte NEIN-AUS-LEO. Das letzte Wort finde ich ja richtig klasse, die anderen verstehe ich nicht. Na gut, wenn die Familie meint, dass ihnen das reicht. Ich kann damit leben. Nun hat der pädagogische Wahn von Zweibeinmama auch mich erfasst und ich wurde in der Welpenschule angemeldet. Ich finde es dort nicht so witzig. Die Übungen mache ich mit links, aber die großen Jungs finde ich echt übel. Aber da beschützen mich meine Zweibeiner ganz toll.  Nun müssen die großen Jungs bald raus aus der Gruppe und dann geht es mir auch besser. Es gibt da ein ganz kleines süßes Mopsmädchen … .

Die Trainerin ist übrigens sehr nett und hat einen guten Eindruck auf mich gemacht. Sie hat Frauchen gefragt, was ich denn für einer werden will und das Wort Riesenschnauzer in den Raum geworfen – man tat das gut. Bei den vielen Großen macht so ein Wort schon mal Eindruck, da ich mit der Mops- Dame zu den Kleinsten gehöre. 

Regen mag ich überhaupt nicht, dann kann ich auch nicht richtig pinkeln und so... . Meine Familie weiß das und lässt sich leider auch nicht mehr austricksen. Aber dann müssen sie auch mit raus und gemeinsam nass ist auch fairer als ganz alleine. Aber nasser Rasen ist auch wirklich ekelig. 

Beim Autofahren stehe ich immer in meiner Hundezeltbox (das Boxendach ist immer auf, weil ich sonst Randale mache), lege die Füße auf die Kanten und habe so Halt beim Stehen und kann wunderbar gucken. Frauchen sagt immer es sähe aus wie im Film Ben Hur – „Leo in seinem römischen Kampfwagen“, nur die PS - Zahl vorne ist besser. 

Inzwischen ist auch die nette Nachbarin (Zweibeinmutter vom Harzer Fuchs) von mir konditioniert, sie ist sehr lernfähig, hat aber noch Verbesserungspotential. Ich renne zum Zaun, gebe ein paar Laute von mir   - entzücktes Antworten folgt - dann gibt’s was Tolles zwischen die Beißer, leider gleichzeitig auch was für den dicken „Roten“ (der bekommt von meinem Frauchen auch immer war Tolles. Er schleimt sich richtig ein, steht am Auto wenn mein Frauchen wiederkommt und wedelt da draußen dann um sie herum und sie lässt sich immer wieder einlullen, „Ach was für ein Netter, gut erzogener Junge“ und dann bekommt er leider auch was aus meinem Zauberschrank!) . Meine Lieblingsnachbarin hat übrigens immer was in der Tasche, egal was sie trägt, überall sind zauberhafte Taschen an der Kleidung, sogar wenn sie zur Arbeit muss. Bei meinem Frauchen ist da anders. Sie will in der Schule nicht nach Hundekuchen müffeln. 

Wichtige Lebenserfahrung für alle Jungs und Mädels von der Märchenmühle:  Es ist immer gut sich Menschen von großen Hunden zu konditionieren, die haben stets größere/dickere Leckerchen dabei (nicht so ein Fieselkram wie hier im Haushalt). Also gut merken! Beziehungen im Leben sind ALLES!

PS.: Mit meinen Papieren habe ich ja nun etwas in der Hand gegen meine Zweibeiner, schließlich kann ich beweisen, woher ich im Gegensatz zu meinen Menschen komme.

 

Bis dann euer Leo 


Sonntag, der 01.09.2013

 

Liebe Kinder, liebe Zweibeineiltern meiner Kinder, hier wieder einmal ein literarischer Erguss meines Sohnes Leo (ex Antrobus, Ahnentafel: Alright). Dieser Hund hat schriftstellerisches Talent, ich liebe es so sehr, die Dinge zwischen den Zeilen zu lesen. Leo hat es drauf, er wird einrichtigder Schnauzer in einem verständnisvollen Zweibeinumfeld, so habe ich mir das Leben für meine Kids vorgestellt, selbstbewusst agierend, aber liebevoll aufgenommen (vergesst nicht Kinder, irgendwan überschreitet Ihr immer die Grenze zur Unverschämtheit und das kommt selten gut an).

Also hier Leos Brief von heute:

Hallo liebe 4-Beinmama und liebe Zweibeinfamilie,

ich wollte mich mal wieder melden. Am Wochenende bekomme ich manchmal Internetzeiten und kann euch schreiben. Meine neuen Gesundheitsdaten: 7,4 kg, große Pfoten, Zahnstellung rechts super, links noch nicht. Gestern war ich bei Frau Dr. . Die Praxis hat einen großen Kotau vor mir gemacht, war schon nicht schlecht das Programm. Dann wurde ich befummelt und gestreichelt. Aber so als alter Tierarzt-Hase habe ich mir natürlich alle weiteren Handlungen an mir  teuer bezahlen lassen. Frau Dr. lässt die Zahnstellung kalt und sagt, dass würde sich automatisch normalisieren. Die Impfung habe ich überhaupt nicht gemerkt. Ihr glaubt es nicht, meine Zweibeinmutter hat die Ärztin doch tatsächlich  gefragt ob ich eine Transformationsspritze in Richtung Meerschweinchen bekommen könnte. Aber zum Glück waren die Seren vergriffen, da waren wohl andere Welpenhalter schneller.

Ich arbeite den ganzen Tag im Haushalt und Garten nur gegen Kost und Logis, ohne Pausen. Meine Arbeit wird ab er nicht richtig gewürdigt. Zweibeinmutter hat sich ein Kindergitter in den Türrahmen ihres Arbeitszimmers geklemmt. Zweibeinvater hat seinen großen Notallkoffer in die Tür gestellt und das Wlan-Kabel verläuft jetzt in 1,2o m Höhe  über die Räume und den Flur und nun geht natürlich in der Höhe keine Tür mehr zu (deshalb auch das Gitter und der Koffer). Ich sage euch das sieht vielleicht bescheuert aus. Die sind ganz putzig hier im Haus und haben ganz brauchbare Ideen. Aber ich habe die ganze Woche fleißig geübt und springe jetzt über den Koffer in das Zimmer J und arbeite dort dann weiter, sortiere Bücher, Unterlagen und vermeintlich in Sicherheit gebrachten Gegenstände.  

Draußen im Garten habe ich die Teichpflanzen etwas anders positioniert. Der Gärtner, der den Teich gerade „renoviert“ hat, hätte sich wirklich mehr Mühe geben können. Außerdem bereite ich an vielen Stellen schöne Pflanzlöcher vor.  Im Garten merkt man auch, dass ich viel von meiner Mutter geerbt habe. Auch ich bin ein großer Schatzsucher. Mein Vorgänger hat seine Schätze (Rinderknochen) sehr nachlässig versteckt, diese immer nur zugeschoben, nie richtig verbuddelt. Nun, das wird es ab jetzt nicht mehr geben. Sogar beim Tierarzt rieselt mir der Sand noch aus der „Kleidung“.

Seit 4 Tagen schlafe ich alleine (in der Küche), da meine Zweibeinschwester wieder in ihr Zimmer gezogen ist. Für mich ist das aber kein Problem. Alle waren total stolz auf mich. Gleich am ersten Abend kein Jaulen, kein Theater, keine Pfützen. Ich glaube ich kann sagen, dass ich fast stubenrein bin – da staunt ihr was?!.  

So, nun muss ich wieder arbeiten.

Bis dann

Viele liebe Grüße von Leo 

  

Sonntag, der 23. September 2013

 

Eine mail aus der Schweiz, Aylou wird zum Junghund, mit allem Drama drumherum:

 

Liebe Frau Knorr-Henn,

endlich habe ich Ihren USB-Stick auf die Post gebracht! Wir haben ein paar Bilder von Aylou drauf geladen. Ich glaube er hat sich gut bei uns eingelebt :-)
Die ersten 2 Wochen waren etwas happig, doch jetzt überwiegt die Freude allemal!

Wir haben schon enorm viel erlebt mit ihm, gerade am Mittwoch hatte er unseren beigen Hasen zwischen den Zähnen - war nicht ganz so lustig - doch der Hase hat es überlebt und ich auch ;-) Der Bubu kam direkt auf uns zugehopelt und bevor ich auch nur annähernd einen vagen Gedanken an eine Attacke hätte haben können - zack schnellte Aylou zwischen meinen Beinen hervor und hat ihn im Genick gepackt. Loslassen war schwierig, gottseidank hat der Hase keine Verletzung oder gar einen Herzinfarkt davon getragen… Wir legen das an die Hasen-Gewöhnungs-Training mal auf Eis.

In unserem Garten mag er besonders die Himbeeren wie auch die Brombeeren, er ist fast nicht wegzukriegen von den Stauden (nur Hasen-Fernsehen ist noch besser ;-). Ansonsten liebt er es durch den Garten zu toben und mit den Mädchen fangen zu spielen. Ach ja, die Holzschnitzel findet er auch unheimlich toll, ich verstehe nicht, warum ihm die sooo gut schmecken. Wie überhaupt eigentlich jedes Stück Holz….
Ansonsten lässt er jetzt die Zigarettten-Kippen links liegen, aber sonstiger Unrat muss noch sehr genau unter die Lupe bzw. zwischen die Zähne genommen werden. Auf unseren Spaziergängen klappt das Herankommen schon ganz ordentlich, einfach mit anderen Hunden oder Joggern mitlaufen, da fällt das umkehren doch sehr schwer.

In der Welpengruppe tobt er sich jeweils gewaltig aus und zeigt sich von der dominanten Seite. Aber bei den Übungen ist er immer top konzentriert und macht das einfach super!!!
Mein Mann und Aylou haben wohl auch noch ein Hühnchen zu rupfen bezüglich Rangordnung… muss Aylou sich was von ihm sagen lassen, piselt er kurzerhand rein (ist bis jetzt zweimal passiert und jedesmal, wenn ich beim Reiten war). 

Aber das wird sich auch noch ergeben, da bin ich sicher. Aylou ist ein Schlitzohr, ein toller Hund, ein Frechdachs, ein Draufgänger, sehr klug und machmal sogar ein Schmusetiger :-)

Herzlich grüsst
Ursula Blumenthal
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Wir haben heute auch ein neues Abenteuer erlebt. Nein, nicht Amirai hat uns überrascht es war Nanu, der archaische Mamahund, der uns mal wieder das Fürchten lehrte.

Es sollte ein netter kleiner Sonntagnachmittagswelpenspaziergang werden, der zweite mit Hugo, dem drei Wochen jüngeren Briardwelpen meiner Freundin Elisabeth. Was den Spaziergang betrifft, hatten wir eigentlich auch drei nette, lustige Hunde dabei, die erstaunlich gut gehorchten, auf Ruf und Pfiff zu uns kamen und munter durch den Wald jagten.

Die beiden Welpen leinten wir bei unserer Rückkehr ins Dorf wieder an, zu ihrer Sicherheit, weil wir sie noch nicht für verkehrssicher hielten, Nanu ließen wir laufen, sie ist in dem alten Ortskern von Sensenbach ja eh täglich allein unterwegs.

Plötzlich sah ich meinen Hund wie einen Pfeil an mir vorbeifliegen, aber nicht allein, in ihrer Schnauze war etwas großes mit Federn und einem unnatürlich hin und her schlackernden Kopf.

Nanu rannte geradewegs nach Hause und als wir dort eintrafen, lag der Hund samt seiner Beute und beachtlicher Atemfrequenz im Teich. Den einen Flügel des fedrigen Wesens vor sein Gesicht geschlagen, fühlte ich krasses Horrorkino im Kopf, aber ich konnte die Augen schließen, die Hände vors Gesicht schlagen, mich umdrehen, weggehen, es änderte sich nichts an der Szene.

Nanu war zum Mörder eines stattlichen Hahnes geworden.

Ich rief meine Freundin Kathrin an, ob sie jemand anderen im Ort kenne, der noch einen Hahn habe außer ihr und als sie das verneinte, überbrachte ich die schlechte Nachricht, dass sie ab jetzt wohl einen weniger habe und dass Nanu mit ihrer toten Beute in unserem Teich liege. Sie nahm es erstaunlich gelassen und ich fragte sie, ob sie ihr Eigentum auch unlebendig gebrauchen könne, was sie verneinte.

Auf dem Weg zur braunen Tonne dachte ich jedoch, dass ein frisch gestorbener Hahn ja schließlich ein Lebensmittel und diese wegzuschmeißen eine Sünde sei.

Begraben wollte ich es auch nicht, dazu fehlte mir ein wenig die Bindung zu diesem Federvieh und so verschaffte ich mir flugs die Kenntnisse vom Rupfen und Ausnehmen dieses Getiers und  (meine Vorstellung eines Sonntagnachmittags war eine ganz Andere). Mit Abscheu und nicht gerade wenig Ekelgefühl ging ich ans Werk, eine Premiere als Landfrau in meinem Leben, und als ich zuletzt alles wieder gesäubert hatte, lag da vor mir auf einem Küchenhandtuch ein sauberes, wenn auch ein wenig zerfleddertes kleines Hähnchen ohne Kopf und Füße.

Die Lust aufs Kochen oder Braten der Leiche war mir jedoch gründlich vergangen und so wanderte sie zunächst einmal in den Tiefkühlschrank.

Vielleicht liegt ja mal jemand mit Grippe danieder und freut sich auf eine deftige heiße Hühnersuppe mit frischem Gemüse.

Den Hühnermörder, dessen archaische Ader ich doch etwas fürchte, habe ich angewiesen, weder das eigene Essen, noch das für Kind und Kegel in Zukunft selbstständig zu beschaffen.

 

 

Montag, der 26. August 2013

 

Heute morgen verließ mich Aylou, mein letzter Sohn, jetzt bin ich mit Amirai, meiner schönen Tochter, allein auf dem Kastanienhof. Wir sind wieder dauerhaft ins Haus gezogen und meine Zweibeineltern, sowie Charleen geben sich große Mühe, Amirais Bäche und Häufchen außerhalb des Hauses passieren zu lassen.

Ich muss noch ein bisschen Abschied nehmen, liege auf dem Hof und denke nach, denn schön und aufregend war die Zeit der Welpenaufzucht schon, einfach etwas Besonderes in meinem Leben.

Wie schön, dass eine Tochter bei mir bleibt, ich bin gespannt, was meinen Zweibeineltern zum Thema Erziehung so alles einfällt...

Aber letztendlich wird sie in meine Schule gehen und wir werden sehen, was aus ihr wird. Seid neugierig und bleibt mir gewogen,

Eure Nanu 

 

 

 

Aylou verlässt den Kastanienhof in Richtung Thuner See
1a-Karnöppel

Freitag, der 16. August 2013

 

Fast jeden Tag bekomme ich neue e-mails von meinen Kindern. Man muss sich an das Zeitalter der neuen Medien gewöhnen, früher bellte man in den Wald hinein und der Wolf antwortete. Heute heißt das Zauberwort "online sein", aber wenn ich morgens durch Sensenbach streife und meine Fressplätze aufsuche, Informationen sammle und Kontakte pflege, da denke ich oft, wie arm doch diese Internet-Junkies sind, ein Bildschirm, ein Text und das Warten auf eine Antwort. 

Doch lasst uns nicht philosophieren (2 x "ph", nach der neuen Rechtschreiberegelng bestimmt falsch, aber es sieht so schön aus, fändet Ihr filosofieren besser? Mein Frauchen hängt an einigen alten Worten, ich lasse ihr ihren Spleen...) 

Hier die mail meiner Tochter Ayla, eine von zweien, die ins benachbarte Ausland zogen und jetzt Niederländisch im Crashkurs lernt (puppy cursus).

Aylou, der Schweizer, muss sich ja nur ans Schwyzer-Deutsch gewöhnen.  

 

Hier ein par worte von eure tochter Ayla.
 
Ich bin gut angekommen in Holland so wie ihr schön wisst, es ist hier schön aber anders.
Den lärm draussen hab ich mich schön dran gewöhnt und ich darf leider nicht frei rum laufen draussen.
Alles ist interessant und will ich untersuchen, steine darf ich nicht fressen und auch die vögel muss ich leider in ruhe lassen. Die enkeln meine neue zweibeinige eltern haben angst for mir haha meine zähne sind zu scharf. Die enkeltochter aber find mich und ich auch sie nett. Die hundinnen Balou und Haley sind aber nett und dort ist auch ein garten zum spielen und zum rennen. Zuhause will ich auch die treppe hoch aber das ist verboten. Aber unter der treppe steht ein kinder autostuhl der ist zum spielen. Da setz ich mich schön manchmal rein, einmal habe ich mich in den riemen verdreht und musste herrchen mich befreien. Aber vorher kam ehr die treppe runter und wusste nicht das ich mich da versteckt hatte, man habe ich im ehrschreckt als ehr runter kam. Morgen geh ich schön zum zweites mal nach der puppy cursus (so heisst das hier fremde spräche aber man gewöhnt sich dran). Ich lerne dort auf meinen nahmen zu reagieren und andere dinge (das meisste mach ich ja schon). Ich belle wenn ich nach draussen muss nur manchmal sind die zweibeinigen zu spät oder ich zu schnell und dan muss man den bodem sauber machen. Meistens aber geht es gut. Ich habe mein eigenes nacht haus wo ich gerne in schläfe bis am morgen. Wenn ich oben höhre das die auf sind will ich raus und essen und trinken haben und raus zum wändern. Das ist alles was ich jetzt zu ehrzählen habe.
 
Viele grübe von mir und meine neue eltern an alle auf der Märchenmuhle, ihr hohrt wieder von mir.
 
 
Ayla
 
 

Donnerstag, den 15.August 2013

 

Leute schaut, was für eine irre tolle mail ich heute bekommen habe. Mein Sohn Leo (ex Antrobus, für die Ahnentafel Alright) schreibt mir und ich finde seinen Stil für einen Welpen von 9 Wochen beachtlich! Nun, Talent vererbt sich eben und dieses kommt von mir, die wenigen Liebesbriefe des Vaters meiner Kinder waren zwar romantisch und eher gediegen, Leos Stil ist aber witzig und sehr selbstbewusst für das zarte Alter.

Ich finde das gut, hoffentlich findet seine neue Zweibeinfamilie ihn nicht zu altklug und frech. Ich habe mir mit der Erziehung ja schon Mühe gegeben, in den Grenzen, in denen man sich 10 Welpen gleichzeitig widmen kann. Sie waren ja auch alle sehr unterschiedlich und man muss auf die gesamte Bande ja auch noch individuell eingehen, ich sage Euch, das bringt einen schon so manches Mal an die Grenze der physischen und vor allem psychischen Belastbarkeit. Jetzt habe ich wieder meine Arbeit aufgenommen, zwar als Teilzeitjob momentan, aber vier Welpen brauchen keine Rundumbetreuung mehr und wenn sie mir nicht die ganze Zeit auf den Frack gehen, habe ich auch viel mehr Lust, erzieherisch tätig zu werden.

Frauchen und ich, wir teilen uns diesen Job ganz fair, sie registriert, wann ich eine Auszeit brauche und übernimmt dann diskusionslos die Mutterrolle in Elternteilzeit.

Mein Mann hält sich ja da raus, aber das überrascht mich nicht, hat man sich auf Männer bei der Kindererziehung jemals verlassen können? Nun, wir haben ja auch eine offene Beziehung, das haben wir in Berlin so abgesprochen, ist auch ok für mich. Was interessieren mich seine Amouren als Deckrüde, ich würde ja niemals mit ihm zusammen ziehen, es sei denn, er würde sich entschließen, auf den Kastanienhof umsiedeln zu wollen, aber für das Landleben auf einem Pferdehof muss man wohl geboren sein und sein Frauchen hätte da ja auch noch ein Wort mit zu reden.

Ich glaube, ich werde als alleinerziehende Mutter ganz gut zurecht kommen, ich habe ja meine Zweibeinfamilie im Hintergrund und meine kleinen Freiheiten nehme ich mir sowieso, Kinder sollen ja auch früh selbständig werden.

Aber hier ist Leos mail, viel Spass beim Lesen:

 

Grüße von Leo

 

Liebe Zweibeineltern, liebe Vierbeinmutter,

bin heute in der Berufsbildenden Schule gewesen und  habe die wichtigsten Personen dort besucht, einschließlich Schulhund (Ypsi, Hund der Direktorin). War ganz nett dort.

Gestern wurde eine Zecke gezogen  (lohnt sich, das wird hier gut bezahlt (Leckerchen! )), habe heute dem Harzer Fuchs 2 mal in die Nase gezwackt, was der nicht lustig fand. Der Kerl hat sich dann gewehrt ... . Leider muss ich gestehen, dass ich angefangen habe. Aber alles ist gut.

Ich wiege nun 6 kg und bekomme den Kiefer massiert, die rechte Seite findet Frauchen schon ganz schön, links muss ihrer Meinung nach „nachreifen“.

Ich kann nun auch zum Entsetzen der Familie Treppen klettern. Meine Zweibeiner sprechen immer vom Hundepflücken, weil sie mich wie angehendes “Fallobst” von der Treppe “pflücken”.

Gestern war ich für eine längere Zeit im Arbeitszimmer von Zweibeinpapa (Frauchen hat gewarnt, sie ist manchmal eine richtige Spaßbremse).Durch dieses Arbeitszimmer führt ein ISBN Kabel, es läuft weiter über den Flur in das Arbeitszimmer von Frauchen zum Router. Noch ist er online !!!

Bis demnächst

Liebe Grüße von Leo


 

Montag, der 12. August 2013

 

Liebe Freunde,

 

Nachdem jetzt schon fünf Familien, die ich zwar alle vorher kennen gelernt hatte, aber sie eher für freundliche Zufallsbekanntschaften hielt, "ihren Welpen" abgeholt haben, bekomme ich fast täglich Post (ich lese Frauchens e-mails oder sie erzählt mir von dem, was mich betrifft).

Es sind Rückmeldungen, wie sich meine Kinder als Einzelhunde in ihrem neuen Zuhause so benehmen, ich muss schon sagen, alles taffe Jungs und Mädels. Ich habe ihnen, so glaube ich, schon die richtigen Sensoren wach gemacht: Sei ein besonderer Schnauzer, dann kannst Du Dir auch mal etwas erlauben, was man einem normalen Hund nie verzeihen würde. Das ist eine Lebenseinstellung, die man in keiner Hundeschule lernt, dafür braucht man eine selbstbewusste, kluge Mutter und das bin ich sicherlich, da kenne ich keinen, der das Gegenteil behauptet. 

Diese freundlichen e-mails, über die ich mich übrigens riesig freue, habe ich Frauchen gebeten, mal ins Tagebuch aufzunehmen, sie sind mir wichtig als Bestätigung dafür, dass ich meinen Mutterjob verdammt ernst nehme. Ich verbringe jetzt auch wieder mehr Zeit mit den restlichen Kindern. Wenn einem 10 Stück am Frack hängen, kann man nichts Anderes machen, als die Flucht ergreifen, aber die Erziehung der letzten 4 kann und will ich nicht meinen Zweibeinern überlassen, die Kinder müssen meinen Instinkt verinnerlichen, damit kommt man gut durchs Leben und der fehlt denen, die das alles angezettelt haben mit der Hochzeit, Schwangerschaft, Geburt und Aufzucht, in den wichtigen Dingen des Lebens tutto completo! Sie sind klasse Menschen und kümmern sich um viele Annehmlichkeiten in meinem Leben, aber ihre Sensorik und Motorik möchte ich nicht geschenkt haben, ein Hund mit solch defizitären Sinnesleistungen würde glatt vor die Hunde gehen.

Deshalb war auch eine intensive Welpensozialisation meinerseits so notwendig, meine Kinder werden sich im Leben zurecht finden, da bin ich mir sicher.

Ich wünsche allen viel Glück und Erfolg auf ihrem Lebensweg, viel Intelligenz im Umgang mit ihren Zweibeinern und eine gute Portion Selbstbewusstsein gegenüber den Artgenossen, ein bisschen Sturheit bei der Erziehung kann nicht schaden; wenn wir gleich am Anfang das Musterhündchen spielen, schätzt doch keiner mehr unsere "kleinen Entwicklungsschritte", ohne die doch jede Hundeschule am Hungertuch nagen würde. 

Vielleicht erfahre ich ja noch mehr, was die neuen Zweibeineltern meinem Frauchen anvertrauen, ich hoffe, sie sind einverstanden, wenn ich einzelne mails in mein Tagebuch aufnehme, ich werde mich bemühen, niemals indiskret zu sein, ich bin ja eine sensible Hündin und als Mutter ändert sich auch der Blickwinkel auf die kindlichen Belange.

Da ich mich von einer Tochter nicht trennen muss, können ja alle Eltern der Märchenmühlenschnauzer (und dazu gehöre ich zweifelsfrei) ein Erziehungsforum bilden, in denen ich gerne jedem mit Tipps und Tricks zur Seite stehen will.

Das Ganze aus der Hundesicht betrachtet, hilft sicherlich den Zweibeinern immens, sie müssen einfach nur mal die Perspektive wechseln und sich vorstellen, sie hätten eine vorzügliche Nase, gute Augen, empfindliche Ohren, schnelle Beine, eine gewaltige Ausdauer, (die mit guter Kondition immer noch steigerungsfähig ist), ein gigantisches Gedächtnis und eine ausbaufähige Kombinationsgabe, mit Hilfe derer man sich im hund-menschlichen Miteinander sehr gut behaupten kann.

Haltet die Ohren steif, meine Kinder, werdet große starke Schnauzerpersönlichkeiten, ich glaube, ich habe Euch das vorgelebt an jedem Tag in der Märchenmühle.

 

Es grüßt Euch alle,

Eure Mama Nanu

PS.: Email sollte Sie eigentlich schon am Freitag erreichen, ging irgendwie nicht raus bei uns
Hallo Frau Dr. Knorr-Henn,
Leo ist ein totaler Schatz. Er ist lebhaft, sehr kontaktfreudig, setzt sich aber auch hin und beobachtet die Situation um dann gezielt “eingreifen” zu können. Ihre Beschreibung von Leo können wir nur bestätigen. Wir sind hin und weg und müssen uns gegenseitig disziplinieren, damit wir ihn nicht komplett verziehen. Hilke ist die große Ersatzmama, an ihrem Bett schläft er in seinem Hundezeltbett. Er ist unerschrocken und passt schon jetzt gut auf. Der Harzer Fuchs unserer Nachbarn wurde mutig vom Arm runter angebellt und angeknurrt. Auf dem Boden war er vorsichtiger und hat den großen Kerl dann doch lieber ignoriert. Er hat eine große Affinität zu allen Handtüchern – warum auch immer. Meine Geschirrtücher findet ich beständig in seinem Korb oder in seinem Hundezelt. Das Signalwort “Moppen” kennt er immer noch und reagiert auch entsprechend. Das Alleinsein haben wir auch schon geübt und (alle!) tapfer ausgehalten. Abends gehen wir mit ihm eine kleine Runde in unserem Wohngebiet. Auch diese Aktion läuft bewundernswert ab. Da er nichts verpassen möchte und z.Z. 24 Std. ein Mensch bei ihm ist,  muss er alles mitbekommen und kann sich keine “Schwäche = Schlafen” erlauben. Er ist manchmal so müde, dass er fasst umkippt. Allmählich werden aber auch die Ruhephasen länger und die Eingewöhnung ist m.E.  geschafft. Er meldet sich ganz deutlich wenn er nach draußen möchte. Wir sind ganz stolz auf ihn wie gut er das hinbekommt. Wenn wir mit ihm länger im Garten sind müssen wir jedoch höllisch aufpassen. Er hat ständig kleine Steinchen und Holz im Maul. Über Ablenkungsmanöver können wir ihn immer wieder auf andere Gedanken bringen, aber wir müssen schon sehr wachsam sein.
Wir wünschen Ihnen und Ihrem Pferd morgen alles Gute bei Ihren schweren Prüfungen. Ich wollte Ihnen nur kurz mitteilen, wie glücklich wir  mit dem kleinen Kerl sind und wie toll Sie Ihre Welpen sozialisiert haben. Es sind wirklich aufgeschlossene, kontaktfreudige und selbstbewusste Individuen. Ich kann zwar nicht in Leo hineinsehen, habe aber auch den Eindruck, dass er  glücklich ist.
Liebe Grüße von Leo und seiner Familie
Friederike Hobbensiefken

Liebe Frau Knorr-Henn und Familie,

nur kurz ein Lebenszeichen von uns und dem kleinen Schnauzer. Dieser kleine schwarze Teufel hat das Herz von uns allen im Sturm erobert, allerdings ist der ganze Tagesablauf darauf ausgerichtet, ihn müde zu machen ! Momentan übe ich, ihn bei geschlossenen Türen in der Küche allein zu lassen. Mit dem Fressen ist er nicht wählerisch, er frisst alles. Auch Regenwürmer, Rindenmulch und Gartenerde. Kein Handtuch, keine Zeitungen, Bücher, Kleidungsstücke sind vor ihm sicher. Wir sind überzeugt, dass er der schlaueste Hund auf Erden ist!! Er kann schon Sitz, Zu mir und natürlich hört er auf seinen Namen (manchmal). Ins Maul schauen lässt er sich nicht gerne. Das müssen wir noch üben, aber bis zum nächsten Treffen klappt das hoffentlich.

Viele liebe Grüße

Bärbel Rauschert

Gutenmittag Sabine,
 
Ich habe gestern eine botschaft hinter lassen auf ihr handy, wir sind gut zuhause angekommen. Ich schicke ihnen ein pahr bilder. Unterwegs hat Ayla meistens geschlafen. Und zuhause mustte naturlich alles untersucht werden. Henk ist bis 5 uhr bei ihr geblieben dan erst zu bett gegangen. Dan ist sie ruhig geblieben bis 7.30. Sie frist gut, ist freundlich zu jedem aber ehrschreckt draussen nog von den lärm von auto"s und so weiter aber das wird schön nog kommen.
Sia lauft auch prima mit an der leine, hat keine probleme damit. Echt vöhrbildlich.
 
Herzliche Grübe aus ein warmes Enschede.
 
Henk, Wilma und Ayla.

Freitag, der 26. Juli 2013

 

Frauchen führte heute ihr "Welpensozialisierungsprogramm" weiter fort. Das sah folgendermaßen aus:

Sie schnappte sich die kleine Avanti, zog ihr meine Ausstellungsvorführleine an und trainierte die sogenannte "Leinenführigkeit". Ich konnte nur müde lächeln: ging ich voraus, folgtre Avanti in flottem Trab, ging ich in eine andere Richtung, schien der kleine Hund als seien seine vier Füße mit Pattex am Boden festgeklebt. Sie lockte und zog, Avanti aber orientierte sich nur in meine Richtung, das war aber nicht das Auto.

Ich kenne ja mein Frauchen: Effektivität heißt, den größten Nutzen in der kürzesten Zeit zu bekommen, und deshalb musste das Leinentraining auch gleich mit der ersten Autofahrt verbunden werden. Sie verfrachtete Avabti in ihr Cabrio und machte ihm ein nettes Nestchen aus Handtüchern auf dem Beifahrersitz. Mein kleines Töchterchen saß da ganz still und harrte der Dinge, die da kommen sollten.

Aber da hatte Frauchen die Rechnung ohne Nanu gemacht: Ich lasse doch nicht einfach so ein Kind vom Kastanienhof fortgehen, noch nicht einmal mit Frauchen! Ich jagte dem Auto hinterher und Frauchen begriff noch im Wegfahren, dass sie die Entführung meiner Tochter doch vorher hätte mit mir diskutieren müssen. Sie lud mich ebenfalls ins Auto und wir fuhren in die Tierklinik Kaisereiche, meinem Arbeitsplatz, den ich seit dem 6. Juni nicht mehr gesehen habe. Avanti wurde an der Leine in die Klinik geführt, da ich erst einmal meine Zweibein-Kolleginnen begrüßte, konnte auch Frauchen mit Leinenführigkeit punkten und schon wurde Avanti auf der großen Hundewaage gewogen, auf den Behandlungstisch gesetzt, mit Leckerchen vollgestopft, kurzum, man schleimte sich ein und hoffte auf Nachhaltigkeit. Sie sind so einfach zu durchschauen, diese Zweibeiner mit ihrer Sozialisierungspsychologie.

Mich würde da ja keiner einlullen mit Leckerchen und Heideidei!

Eigentlich wollte Frauchen ja nur mal schauen, ob an ihrem freien Tag so alles läuft in der Klinik und zwei Wurmtabletten nahm sie auch noch mit. 

Auf dem Heimweg hielten wir außerdem beim metzger Born, einer ausgesprochen nahrhaften und leckeren Adresse für Frischfleisch.

3 Fleischereifachverkäuferinnen kamen nacheinander ans Auto, um der umsatzstärkenden Rinderhackfleischvertilgerin ihre Aufwartung zu machen.

Avant, ganz Tochter ihrer Mutter, öffnete mit spitzen Welpenzähnchen und scharfen Krällchen die Tüte mit den 3 kg Hackfleisch fürs Wochenende und sicherte sich schon mal ein Extraportiönchen. So endete der erste Ausflug meiner flüggen Tochter.

Man muss doch tatsächlich aufpassen bei den Zweibeinern, ich habe zwar schon ein solides Grundvertrauen in ihre Handlungsfähigkeiten, aber ich glaube, eine gewisse Kontrolle ist, zumindest was meine Familie betrifft, absolut notwendig.  

Leinenführigkeit sieht anders aus...

Sonntag, der 21. Juli 2013

 

Frauchen ist ja manchmal schon für Überraschungen gut, das kann ich Euch sagen.

Gestern musste Herrchen Torero spielen und verlor gegen den Stier, seitdem liegt er auf der Intensivstation des Krankenhauses der benachbarten Kreisstadt mit 5 gebrochenen Rippen, einer lädierten Lungenhälfte und Blut da, wo es nicht hingehört, im Brustkorb.

Frauchen wollte ihm eine Freude machen und da Essen dick macht, Wein im Krankenhaus verboten ist und neue Bücher am Sonntag nicht zu kriegen waren, beschloss sie, mit dem kleinen Allister Mc Lane eine Autofahrt zu machen (Inhalt des Sozialisierungsprogramms für Märchenmühlenschnauzer).

Ich bin ja grundsätzlich misstrauisch und weil sie mir vorher nicht ausreichend erklärte, was sie mit meinem Sohn vor hatte, beschloss ich mitzukommen, um alles unter Kontrolle zu behalten. Die abendliche Cabriotour war ein luftiges Vergnügen, Allister erwies sich als ausgesprochen tapfer. Am Krankenhaus angekommen, versprach sie, nicht lange zu bleiben, ich musste im Auto warten und sie packte Klein-Allister in ihre Turniertasche, in der sie sonst Zylinder, weiße Handschuhe, Plaston, Sporen und Aufgabenbuch transportiert. Sie flötete ihr übliches "Ich bin gleich wieder bei dir" und verschwand mit meinem Sohn, was mich wenig amüsierte. Ach, ich wäre so gerne dabei gewesen, aber was dort geschah, kenne ich nur aus Frauchens Erzählungen.

Es war schon neun Uhr abends und an der Rezeption meinte eine wenig gut gelaunte Frau, die Besuchszeit sei lang vorbei. Aber so etwas schreckt ja mein Frauchen nicht ab, sie entgegnete, dass sie auch in einem Krankenhaus arbeite und zwar in einem für Tiere und dort erst alles erledigt haben müsse, um Herrchen besuchen zu können. Dann müsse man sie auf der Intensivstation erst anmelden, meinte der Empfangsdrachen säuerlich, in der Zwischenzeit quietschte der kleine Allister in der Turniertasche. Was das denn sei, fragte die Dame konsterniert, Frauchen entgegnete geistesgegenwärtig, sie habe zur Zeit Welpen zu Hause und deren Stimmchen habe sie sich als Klingelton aufs Handy geladen und jetzt riefe gerade ihr Mann an, um zu fragen, wo sie den bliebe.

Sie fuhr mit Sohn in der Turniertasche in den ersten Stock, rief der diensthabenden Schwester zu, sie kenne den Weg schon und verschwand in Herrchens Zimmer.     

Der freute sich wirklich riesig, nahm das Welpchen aus Frauchens Händen entgegen und setzte es auf seinen lädierten Brustkorb. Auf einmal hatte er überhaupt keine Schmerzen mehr. Frauchen holte die Bettdecke und zog sie über beide, um eine eventuell nach dem Kranken schauenden Schwester nicht in Verlegenheit zu bringen. Aber wer hätte schon so einem süßen Welpen widerstehen können, so ein Engelchen hat doch wesentlich mehr therapeutischen Nutzen als die hundert Tabletten, die Herrchen schlucken sollte. Herrchen strahlte übers ganze Gesicht, Allister benahm sich vorzüglich, er pieselte weder auf sein Herrchen, noch verlor er ein Würstchen im Bett, ich glaube, so ganz verstand er den Sinn dieser Reise aber nicht.

Frauchen blieb tatsächlich nicht lange, brachte meinen Sohn wohlbehalten ins Auto zurück und erzählte mir auf der Rückfahrt, sie habe den Krankenhausflyer der Intensivstation gründlich studiert, Blumen mitzubringen sei aus hygienischen Gründen nicht erlaubt, von Welpen stünde aber nichts drin.

Auf dem Heimweg roch die Luft würzig nach frisch gewendetem Heu, Alllister saß auf Frauchens Schoß und die lächelte verklärt ob der gelungenen anarchistischen Sonntagabendbeschäftigung.   


 

Montag, der 10. Juni 2013

 

So, heute finde ich das erste Mal seit diesem denkwürdigen Ereignis, als 10 nasse, zappelnde Elemente, in glitschiger, aber gut schmeckender Verpackung meinen Bauch verließen, die Muße, zu berichten, was so alles geschah in den letzten Tagen.  

Hochschwanger zu sein war schon ätzend, man möchte gerne Frisbee spielen, bestellt Herrchen oder Frauchen zum Reitplatz und dann schaut man nur wehmütig den Scheiben hinterher und lässt die Zweibeiner laufen, um sie wiederzuholen. 

Das Gleiche mit meinem geliebten Ball: Ihn killen durch Hineinbeißen darf nicht, ich soll auch nicht den Stöpsel ziehen, aber ihn über den Platz zu scheuchen, schaffe ich nicht mehr. Nein, dieser Zustand körperlicher Plumpheit und Unzulänglichkeit ist nichts für einen sportlich ambitionierten Schnauzer wie mich! 

Die häuslichen Veränderungen waren auch eher abschreckend: An Pfingsten wurde der große Teppich unter dem Esstisch eingerollt, auf dem man bisher so gemütlich seine Knochen und den getrockneten Rinderpansen oder was man so aus den Schatzkästchen wieder ausbuddelt, fressen konnte und eine 1,50 x 1,50 m große Holzkiste mit Fußboden zusammengeschraubt (s.u.).

 

Ein paar Tage später schleppte Frauchen mit großer Mühe einen Kinderlaufstall vom Keller herauf, mattschwarze schmale Querleisten, senkrecht silberglänzende Metallstreben, alles passend zu den schwarzen Holzbalken des Huf-Hauses. Wie sagt Herrchen immer: „Das Design bestimmt das Bewusstsein“, damit will er natürlich Frauchen auf die Palme bringen, dass sie auch meistens auf eine solche hochklettert, findet er dann wieder amüsant, Menschen sind schon seltsame Tiere. 

 

Ich wurde seit Pfingsten mit Leckerchen nur noch in dieser gepolsterten Holzkiste versorgt, sei es drum, für Rinderdörrfleisch und Pansen tue ich schon viel. Dass Frauchen mir in dieser Kiste bedeutungsschwer in die Augen sah und auf meinen Bauch schaute, nun ja, ich maß dem zu diesem Zeitpunkt noch keine besondere Bedeutung bei.

 

Zwei Tage vor dem errechneten Geburtstermin meinte Frauchen, sie müsse meinen Zustand auf dem Hof auch noch in entspannter Seitenlage fotografisch dokumentieren! Ich stand auf und ging in die andere Richtung, ihr Objektiv war kein Tele und so scheiterten ihre paparazzinösen Ambitionen kläglich. Ich zeigte ihr im stolzen Hinwegschreiten mein Hinterteil, sie trifft das mehr, als wenn Caroline von Monaco die „Bunte“ wegen inkriminierender Fotos verklagt.

 

In dieser Nacht schlief ich extrem schlecht. Das was sich in meinem Bauch so bewegte, machte einen Heidenspektakel und Frauchens Beine waren mir auch einfach nur im Weg. So beschloss ich , einen kleinen Nachtspaziergang über den Hof und durch Sensenbach zu machen, schließlich war es eine der ersten lauen Sommernächte.

 

Auf dem Heimweg zog mich ein Ort magisch an, leicht archaisch dachte ich darüber nach, ob nicht ich diejenige sein sollte, die bestimmt, was in den nächsten Tagen wo passieren sollte. Ich zupfte hier und zog dort Hälmchen für Hälmchen zu einer Art Nest zusammen und irgendwann war ich zufrieden: das war der Ort, an dem geschehen konnte, was unvermeidbar war. 

 

Am nächsten Morgen zog ich früh durch Sensenbach, ich liebe diese Tageszeit, es ist noch nichts los auf den Gassen, aber du kannst alles erleben... 

Die Gärten, die Komposthaufen, die offenen Kellertüren, die gut gefüllten Katzennäpfe, die schreckverzerrten Gesichter der Kaninchen, wenn du plötzlich aus dem Nichts vor ihren Käfigtüren auftauchst..., ein theatralisches Erlebnis!

 

Frauchen ist ja eher ein Morgenmuffel, bevor die Sonne nicht hoch am Himmel steht, ist mit ihr nichts anzufangen und du machst sie besser auch nicht von der Seite an, das kommt nicht gut zu dieser Tageszeit, Herrchen verhält sich da ganz anders.

Als Frauchen so gegen neun Uhr in die Sonne blinzelnd aus der Haustür kroch, rief sie sogleich nach mir. Die übliche Leier: „Nanu komm her, wir müssen los.“ Das heißt dann wir fahren nach Elgert zu Herrn Löwenstein und Fräulein Feineslein, den zwei Reitpferden von Frauchen. Dies große rote Arschloch hasse ich wie die Pest, vor ein paar Tagen raste er zwischen Scheune und Auto auf einem knapp 1,50 m breiten Erdstreifen bei offenem Cabrioverdeck vorbei und versetzte mich wieder einmal in Angst und Schrecken. Erst vor kurzem hatte er mich freilaufend verfolgt, ich schon schwanger, er mit offenem Maul und fliegenden Hufen knapp hinter mir her, mir ging der Arsch auf Grundeis. Erst als ich im rechten Winkel abbog wie ein Karnickel und er geradeaus lief, wurde mir klar, dass Intelligenz und Überlebenswillen Kraft und Stärke besiegen kann.

 

Auf Frauchens „Nanu komm her, wir müssen los“, reagierte ich nicht, auch nicht auf „Nanu, wo bist du?“ und ebenso wenig auf  „Kommst du jetzt endlich, wir sind spät dran!“

Sie fragte Claudia, die an diesem Morgen die Pferde versorgte, ob sie mich gesehen habe, Claudia antwortete: „Ja, vor etwa zwanzig Minuten kam sie hier vorbei, sehr langsam und gemächlich und sie verschwand in Richtung auf das alte Haus.“

Frauchen lief am Spielplatz vorbei, guckte hier und dort und rief unentwegt, erst mit neutraler, dann mit ärgerlicher Stimme, wo ich denn sei, sie habe keine Zeit. Auch gut, dachte ich, dann geh doch endlich  und lass mich in Ruhe, aber Frauchen war es einen Tag vor dem errechneten Geburtstermin auch nicht mehr einerlei, in welcher Situation sie mich zurück ließ.

Und so begannen Frauchen und Claudia mich zu suchen, auf der Straße, in den Pferdeboxen (denn die großen Vierbeiner waren ja schon auf der Weide und  die Boxen frisch geputzt), im Vorgarten des alten Hauses unter dem riesengroßen helllila blühenden Rhododendron, auf den Weiden, im Sensenbach, Frauchen stand kopfschüttelnd vor unserem Teich, schluchzend vor dem viel größeren und tieferen des Nachbarn, angstvoll bis hysterisch rufend zog sie durch die Gassen unseres Dorfes, klingelte hier und klingelte dort, aber keiner der Sensenbacher hatte mich gesehen. Das konnten sie auch nicht, weil ich an dem Tag den Hof, zumindest seit es hell wurde, nicht mehr verlassen hatte.

Auch der Futtermittelhändler, ein Berger de Pyrenee-Züchter mit xyz-Wurf, also sehr erfahren, der donnerstags immer Pferdefutter und Späne liefert, versuchte, Frauchen zu beruhigen. „Die ist nicht weit weg, sucht auf dem Hof!“, schlug er vor und erzählte, dass eine seiner Hündinnen sich zum Werfen in einen Fuchsbau verzogen hatte und ob Frauchen nicht wisse, wo hier die nächsten Fuchsbauten seien. Ich konnte ihre Gedanken ahnen: „Da kämpft man jahrelang als Grüne um Standorte für Windkraftanlagen, aber wo die umliegenden Fuchsbauten sind, das weiß man nicht“.

Nicole, eine pfiffige Tierarzthelferin, kam auf die Idee mit dem Suchhund, aber das Herrchen vom Suchhund war den ganzen Tag außer Haus, und ohne Herrchen kann der Suchhund nicht suchen, Pech für mein Frauchen. Sie telefonierte inzwischen mit dem Ordnungsamt der Verbandsgemeinde, die sollten die Förster benachrichtigen, der Puderbacher Revierförster versprach auch gleich, mit seinem Hund zu kommen und suchen zu helfen. Auch die Idee mit der Rettungshundestaffel kam von Frauchens, sie hat gerade einen Patienten von denen mit nettem, klugem Frauchen, das Kliniksbüro sollte den Einsatz anfordern und koordinieren. Herrchen hatte aber inzwischen Sky, meinen besten Freund, samt dessen Frauchen Nicole, herbei telefoniert. Sie ging mit ihm über die Weiden, negativ, an den Waldrand, ließ ihn dort suchen, ebenfalls kalt, kam zurück auf den Hof und als sie dort alle ihre Lagebesprechung abhielten, was weiterhin zu tun sei, schlug Ski freudig an. Ich wollte ihm noch zuflüstern: „Halt die Klappe, du Idiot“, aber erstens mag ich ihn sehr und wollte ihn nicht beleidigen, wenn er sich über mich freut

und zweitens wollte ich auch leise sein, es wäre äußerst peinlich gewesen, jetzt entdeckt zu werden. Aber was soll es, Sky bellte anhaltend weiter und versuchte, sich zu mir durch zu buddeln, er ist jedoch größer als ich und schaffte es nicht. Dafür kletterte Nicole auf die Rundballen des Heulagers und verlangte nach einer Taschenlampe. Das grelle Handylicht verriet mich schließlich. „Hier ist sie, sie liegt zwischen den Rundballen und hat sich eine nette Wohnung eingerichtet, aber ich komme nicht an sie ran, ich kann sie ja schließlich nicht am Halsband nach oben ziehen, bei dem Gewicht, das sie jetzt hat.“ Diese Vorstellung erschreckte mich dermaßen, dass ich meine selbstgebaute Wurfhöhle freiwillig verließ und ans Tageslicht kam.

Frauchen nahm mich in den Arm und erdrückte mich fast, ich hatte mit Gezeter gerechnet, aber sie war noch so fassungslos vor Glück, mich wieder zu sehen, dass sie ganz still war. Sie packte einen Arm voll Heu, nahm mich an die Leine, ging mit mir ins Haus, polsterte das Häuschen in meiner Wurfkiste mit Heu aus, von dort zog sie mich mit der Leine ins Auto, ebenso in die Praxis und abends blieb die Hundeklappe geschlossen. Frauchen baute eine Gartenliege vor der Wurfkiste auf und schlief auf dem unbequemen Ding und ich schickte mich ins Unvermeidliche, aber wenigstens mit Heu. 

   

 

so komm ich nicht ran...
...aber so!

Homepage zum schmunzeln :)

gestern haben wir durch Zufall diese Homepage gefunden:

www.schnauzer-von-der-märchenmühle.de

ich kann Euch sagen, soviel habe ich noch nie gelacht :exla: :exla: :exla: !!!
Kennt jemand von Euch diese Homepage?
Ihr müsst die unbedingt mal angucken .... die Homepage ist so gestaltet als wenn der Hund erzählt ..
einfach nur genial 

:D 
Aber vorsicht, Taschentücher parat legen :D
Signatur von »klein Melody«Liebe Hundegrüsse
Marion, Janosch, Bella und Melody
 

Montag, den 03.06.2013

 

Stellt Euch vor, das war heute im Schnauzer-Pinscher-Portal zu lesen, wie kommen die auf unsere Homepage?

Was Frauchen so von mir gibt, ist ja meistens in meinem Sinne, sie hat ein offenes Ohr für meine Gedanken, aber dass meine Homepage Gefallen findet unter den Schnauzerfreunden, das finde ich schon bemerkenswert. Ich äußere mich ja nicht gerade mainstreammäßig, deshalb freue ich mich um so mehr, wenn meine Meinung öffentlich Gehör findet. 

Ich bin ein Schnauzer, einer unter vielen, aber ich mache mir Gedanken über unsere Zukunft mit den Zweibeinern und ich denke, da ist die Verbindung zwischen dem "Rattler" von vor mehr als hundert Jahren und uns "Intellektuellen" aus dem Internet, die sich jedoch immer noch lieber in Igelscheiße wälzen und im Restaurent unter dem Tisch quietschen, als sich trimmen zu lassen und an Frauchens Leine durch den Ring zu traben.

Ja, ja, alles hat seine Berechtigung, würde ich noch in Kutschers Diensten stehen, bekäme ich sicherlich kein Rindergulasch für 7.99 € das Kilo gekocht, wenn ich so kurz vor der Geburt meiner Welpen mein normales Hundefutter stehen lasse.

Ich melde mich wieder, wenn die Wurfkiste belebt ist, noch schlafe ich zu Frauchens Füßen und sie hat die Gartenliege noch nicht im Esszimmer geparkt, eigentlich war das für heute Nacht schon geplant, aber Frauchen war so müde nach der Kreuzband-OP heute Abend, und beschloss, diese Nacht noch im eigenen Bett zu verbringen, mal schauen, wo die Geburt beginnt..., aber es ist ja erst der 59. Tag. 

 Freitag, den 24.05.2013

 

Noch vor meiner Niederkunft hat sich eine neue Sensenbacher Erdenbürgerin auf die Welt geschlichen: Surabaya, ein niedliches dunkelbraunes Fohlen. Der große Stern auf der Stirn und zwei sanduhrartigen Schnippen auf dem Nasenrücken und der Nase geben ihr ein vorwitziges Aussehen. Es ist das Fohlen von Lullaby, einer grobschlächtigen Zuchtstute, der das Leben hart mitgespielt hat: Zuerst offene Karpalgelenksverletzung an beiden Vorderbeinen, dann Scheidungsweise, als es ans Begleichen der Tierarztrechnung ging, deshalb ist sie jetzt bei uns. Mich hat sie schon mit zurückgelegten Ohren gejagt, das habe ich ihr nicht vergessen.

Da das Fohlen 13 Tage nach dem errechneten Geburtstermin kam, meine Zweibeineltern aber schon 7 Tage davor mit der Geburt rechneten, wurde meine Nachtruhe bereits seit 3 Wochen empfindlich gestört. Jede Nacht nervten beide Zweibeiner mit Diskussionen, wer wann gucken geht und mit darauf wechselnder Bettflucht. Entnervt flüchtete auch ich, ins Körbchen, da hatte ich meine Ruhe, aber trotzdem den Überblick darüber, was geschah.

Nun, Frauchen rief uns beide herbei, das Fohlen, sie wisse noch nicht, ob Stute oder Hengst, sei da, das große Pferdewelpchen lag auf der Seite, noch nass und schnaufte auch noch heftig, aber die Eihaut lag Meter entfernt von Mutter und Kind, also musste sich das Neugeborene schon bewegt haben. Pferde sind Nestflüchter, meine Kinder nennt man Nesthocker, oh, oh, was mich da wohl erwartet? Soll ich für die nächsten Monate das Muttertier spielen, meine Aufgaben im Dorf, Hof, Haus und Klinik vernachlässigen, bloss weil Nike, mein Gatte, keinen Erziehungsurlaub eingereicht hat!      

Dieses Fohlen stand sehr schnell auf vier Beinen, etwas wackelig noch, ich nahm Kontakt mit ihm auf, während Frauchen den Kreissaal durch gründliches Ausmisten drei Ballen Späne in eine gemütliche Wurfkiste verwandelte (sie hat da ein Händchen dafür, auch meine zukünftige Kinderstube ist sehr wohnlich eingerichtet und immer gibt es dort Leckerchen). Ein tolles Mitternachtsmahl gab es auch heute Nacht. Herrchen hatte sorgfältig die Nachgeburt aus Lullabay gelöst, Frauchen sie mit der Mistgabel auf die Mistkarre gehievt und dann kam meine Zeit. Ich zerrte sie mit viel Kraft von der Karre auf den Boden, probierte schon mal die Vorspeise, befand sie als eine außerordentliche Leckerei und bemühte mich , sie möglichst unauffällig von hinnen nach dannen zu schleppen. Dass mir das nicht ganz gelang, beweist folgendes Foto:

 

Dinner im "chez Märchenmühle"

Aber da das Fohlen heute Nacht die Hauptperson war (die Zweibeiner nennen das "Sozialisation" und sind stundenlang damit vollauf beschäftigt), gelang es mir noch, gewaltige Stücke Nachgeburt vor dem Mistcontainer zu bewahren (und auch den suchte ich noch die nächsten zwei Tage nach den Resten ab). Es war eine interessante Nacht in der Märchenmühle, ich begrub unter dem Thema "Schatzkästchen" viele Teile des delikaten Mahles und ich ging erst lange, nachdem die Zweibeiner in ihren Betten verschwunden waren, ebenfalls schlafen.   

Pfingsten 2013

 

Auf dem Bild unten seht Ihr mich in einem neuen, etwas größeren (1,50 m x 1,50 m), wenig mobilen "Körbchen" aus Holz.

Es steht mit Blick auf den Reitplatz, mein Spielareal für Treibball und Frisbee. Zugegeben, eine nette Aussicht, aber von dort kann ich nicht mehr so gut sehen, wer auf den Hof kommt und ob ich meine Dienste als Wachhund anbieten soll (Begleitservice bis an die Haustür, inklusive Bellen oder Grollen, je nach Sympathie oder Bekanntheitsgrad). Nun, man kann nicht alles haben und diese Kiste passt definitiv nicht unter die Garderobe, wo ja auch immer noch mein Erstkörbchen steht.

Das Aufbauen der Wurfkiste war amüsant anzuschauen, in unserem Hause verläuft so etwas ja nie ohne Drama.

Frauchen hatte schon bevor Herrchen nach Hause kam, diverse Holzbretter aus dem Keller nach oben geschleppt und nachdem die zwei kleine Klötze mit vier Schrauben an einem langen Brett befestigt hatte, schüttelte sie den Kopf, betrachtete sorgenvoll ihre Handgelenke und studierte die seitenlange Aufbauanleitung. Sie verschwand erneut im Keller, kam mit einem einer Pistole ähnelndem Teil wieder und wollte mit dem weitere Schrauben in Holzbrettern versenken, aber das Gerät jaulte nach wenigen Umdrehungen sterbend vor sich hin und Frauchen suchte mit leicht stinkiger Miene zum dritten Mal den Keller auf, wurde fündig und erschien mit einem Akkuladegerät. Das blinkte "rot" und Frauchen machte Pause.

Als Herrchen von der Arbeit nach Hause kam, studierten sie zu zweit die Anleitung, die der geborene Handwerker in unserer Familie für insuffizient und falsch beschrieben hielt, was in meinen Augen bedeutete, er kapiert nicht, was wo hin gehört. Dann wurde es dynamisch: Herrchen schob den Akku, der gerade einmal eine halbe Stunde auf der Ladestation steckte, in den Schrauber und die ersten Schrauben wurden in Bretter versenkt, so lange, bis das Gerät mit einem Tock-tock-tock, als ob Metall auf Metall trifft, seinen Dienst versagte. Herrchen übernahm mit der netten Bemerkung den Akkuschrauber, Frauchen habe in etwa so viel Gefühl in der Hand wie ein Dinosaurier (sie operiert in unserer Tierklinik die Osteosynthesen, so viel dazu) und legte los. Aber statt die Schraube auch nur einen Zentimeter tiefer zu bohren, rutschte er mehrmals ab und hinterließ diverse Macken in dem weichen Holz, er fluchte, die Situation hatte etwas slapstickmäßiges. Frauchen murmelte leise "Idiot", für Herrchens Ohren jedoch unüberhörbar und ich erwähnte ja schon eingangs den Hang zum Drama bei meinen Zweibeinern.

Ich kenne diese Situationen und finde sie nicht lustig, weil beide ziemlich schnell laut werden können und das tut meinen empfindlichen Ohren weh, außerdem bin ich eher harmoniebedürftig, auch wenn Herrchen und Frauchen meinen, ich sei ein sturer Schnauzer.

Aber ehe sie sich so richtig in den Haaren lagen, klingelte das Telefon, Herrchens Blick hellte sich auf, er sagte nur: "Kolik, ich bin dann mal weg, wir können ja morgen weitermachen" und verschwand.

Es folgt eine unbedingt notwendige Ergänzung auf Wunsch von Herrchen, der eigentlich noch Wichtigeres zu tun hatte – schließlich sind noch 3 Wochen Zeit bis zum Wurf. Nämlich war es so, dass Frauchen ob der miserablen Bilder zum Wurfkistenbau schier verzweifelt war und die beiden Seitenwände schon übereinander schrauben oder alternativ Herrchens Bruder Albrecht, den Gasmann (Anästhesist und Hobbyschreiner) zur Hilfe beordern wollte, während Herrchen in der intellektuellen Lage war, auch den beschreibenden Text zu interpretieren und so dem Kreißsaal erst mal seine Grundform zu verpassen. Außerdem hatte Frauchen den Akkuschrauber falsch eingestellt und dabei schon etliche Schrauben so gut wie ruiniert.. Als der Kolikernotruf erfolgte, war die Montage so weit gediehen, dass selbst Frauchen (die offensichtlich durch i-phone und i-book so eingestellt ist, dass sie nur noch mit Klickbildchen was anfangen kann..) nichts mehr falsch machen konnte

Frauchen gönnte dem Akku einen Schluck Strom, sich ein Gläschen Wein und mir ein paar Leckerchen.

Wir hörten die Santa Fe Singers mit dem rührenden Song "my dog" und beschwingt schraubte Frauchen Brett für Brett zusammen, drehte das Ganze um 180°, so dass die Bodenbretter unten waren und zerrte es vors Fenster. Ich hielt zwar kurzfristig die Luft an, als die Kiste gegen das bodentiefe Fenster kippte, ich befürchtete ein "Pfingstfest open air" mit tausend Scherben, und es sollte kalt werden und regnen im Westerwald. Aber sie fing das Teil ab, bevor es schepperte und begann mit der Inneneinrichtung, weiche vet-beds, Bettwäsche, flauschige Handtücher Dann rief sie mich zum Probeliegen, ich bekam Rinderdörrfleisch, sie ein weiteres Glas Wein.

Herrchen fand uns in vollkommener Harmonie, als er von seinem Koliker nach Hause kam, nur: warum haben sie den Teppich unter dem Esstisch in den Keller geräumt? Der war so gemütlich, wenn ich Knochen, Leckerchen oder auch meine Schätze von draußen dort vertilgte (siehe auch unter Hobbys das Kapitel Schatzkästchen). Ruinieren Hutschi-putschis wirklich Teppiche? Ich kann mich  nicht so genau erinnern!   

 

  

Probeliegen in der Wurfkiste

Dienstag, der 14.05.2013

 

Heute wurde ich schon wieder von Frauchen auf den Rücken gedreht, sie wollte fernsehen, ein ganz bestimmtes Programm, schwarz-weiss, ohne Ton, aber mit bewegten Bildern.

Eine Helferin war mit dabei und beide Zweibeiner taten so, als  hätten sie Probleme mit den Zahlen im einstelligen Bereich. Frauchen schob einen Schallkopf links und rechts über meinen langsam etwas fülliger werdenden Bauch und zählte und zählte und diskutierte und zählte. Gut gelaunt einigten sich die beiden auf die Zahl 7, 3 links, 4 rechts.

Ja, richtig geraten es geht um die Anzahl meiner Kinder, nicht einmal dabei wollen sich die Zweibeineltern überraschen lassen.

7 ist auch noch Frauchens Lieblingszahl, wie habe ich das wieder hingekriegt!

Donnerstag, den 02.05.2013

 

Ich, Nanu von der Zirbelnuss, werde Mutter!

Der heutige Ultraschall (27. Tag der Trächtigkeit) zeigte meinem Frauchen eindeutig embryogefüllte Fruchtblasen, in einer sah sie sogar ein 2,7 mm großes schlagendes Herz!

Die Ultraschallausdrucke zauberten nicht nur meinem Frauchen das Lächeln aufs Gesicht, Herrchen, der auch noch in der Klinik auflief, während ich da auf dem Rücken unter einem Schallkopf weilte, meinte, er hätte das schon längst gewusst und wenn die Technik zu blöd wäre, eine frühe Trächtigkeit am 18. Tag zu erkennen, könne er das mit seinem 7. Sinn um so besser.

Jetzt hat Frauchen auch noch eine Wette gegen ihn verloren, sie hätte doch besser etwas mehr Optimismus in meine Reproduktionsfähigkeit setzen müssen...

Als Frauchens neue Assistentin vor 9 Tagen mit viel Akribie einen trächtigen Uterus suchte (sie kann das, sie war immerhin 5 Jahre lang Gynäkologin an der Justus-Liebig-Universität in Gießen), sah sie und das gesamte fachkundige Publikum (es geht bei einer solch intimen Fragestellung doch sehr die Privatspäre verloren, der Bauch wird zum Objekt, das nimmt dem Ganzen doch gewaltig das Mystische), nur blutgefüllte dunkle runde Strukturen oder runde Kreise mit sich darin bewegendem Darminhalt (das ist üblich so in meinem Bauch).

Frauchen ließ die Ohren hängen, anders kann man ihren Seelenzustand nach dieser Untersuchung nicht bezeichnen. Ich rechne es ihr aber hoch an, dass sie mich in den Arm nahm und mir ins Ohr flüsterte, sie liebe mich mit und ohne Welpen intus genau gleich.

Petra, die neue Assistentin, wollte eine Woche später noch einmal nachsehen, aber Frauchen bestand auf dem 28. Trächtigkeitstag (ab da kann man schlagende Herzen sehen), ich persönlich glaube, sie wollte ihren Sekundärfrust nur noch etwas vor sich her schieben. 

Gestern wäre ich fast erneut ein Opfer des großen roten Feuerstuhls geworden. Ich nenne ihn einfach Megaarschloch, aber Frauchen hält ihn für ein geniales Reitpferd. Er riss sich beim Anbinden zum Füße abspritzen los und verfolgte mich mit high speed und irrem Blick, sowie fliegenden Vorder- und Hinterhufen über den Hof, bis ich gottsglück wie ein Karnickel links in das Heu- und Strohlager abbog und mich danach im Auto in Sicherheit brachte. Ich sage Euch, das Leben ist nichts für Feiglinge, zumindest nicht in meiner Familie. 

Mein Ultraschall am nächsten Tag sollte wohl Frauchens Frust reduzieren, wäre er denn erneut negativ gewesen, weil sie einfach nur froh darüber war, dass ich wieder einmal in einer Pferdeattacke heil davon gekommen bin, aber als ich dann meine Kinder präsentieren konnte, das war schon ein persönlicher Erfolg, kann ich Euch sagen.

Jetzt werde ich gehegt und gepflegt, gepäppelt und verwöhnt, so zumindest stelle ich mir den Zustand der Trächtigkeit vor. Sie sollten mich aber wenigstens Treibball und Frisbee spielen lassen, das wünsche ich mir, eine gewisse Schwangerschaftsgymnastik braucht der schwarze Schnauzer einfach, ich hoffe, die wissen das. Größere Hundefutterzeiten, vielleicht auch etwas einfallsreichere, das wäre schön, immerhin lassen sie ja jetzt meine Abnehmdiät ruhen, seit ich aus meinen Berliner Flitterwochen mit unter 20 kg zurückgekehrt bin.

 

 

Montag, der 01.04.2013

 

Ostermontag morgen um 10 Uhr (für meine Familie ist das affenfrüh), verließen wir in einem vollgepackten BMW samt einem ebenfalls vollen Anhänger hintendran Sensenbach, um zunächst einmal in der Tierklinik zu landen.

2. Abstrich, Blutentnahme für den 2. Progesterontest, ja: diese Prozeduren kenne ich ja inzwischen zur Genüge.

Wo es denn hingehen sollte, fragte ich, immerhin war ja die gesamte family an Bord. Berlin, sagten sie, aber mit Umweg über Salzgitter, um meinen Bräutigam Nike einzusammeln, den ich bei meiner letzten Läufigkeit nicht so wirklich zum Zug kommen lassen wollte. Man muss ja auch erst einmal wissen, worauf man sich mit so einer Hochzeit einlässt. Wenn einen keiner so richtig über die Konsequenzen aufklärt, bin ich zunächst skeptisch und ich fragte nach, so lange, bis Nike, ein wirklich netter Kerl, die Faxen dicke hatte.

Frauchen resümierte etwas angefressen: "Außer Spesen nix gewesen!", aber mit der Enttäuschung musste sie halt leben, es ergab sich einfach nicht die romantische Situation, in der ich zur Familiengründung bereit gewesen wäre.

Aber jetzt zum Berliner Honeymoon: Ich weiß ja nicht, wessen Idee das war, mir so eine Reise mit meinem Lover zu schenken, ich denke, sie haben es gut gemeint, aber ehrlich gesagt, die Westerwälder Wiesen und Wälder, die Weiden, der Kastanienhof, einfach meine gewohnte Umgebung, hätte sich für eine gepflegte Liebesnacht oder zwei, drei auch nicht verstecken müssen.

Nun gut, wir holten Nike von der Schildburg, so heißt der adelige Herr mit viel mehr Ausstellungstiteln als ich, bei seiner Familie ab. Der Abschied verlief eher unspektakulär, keine Tränern, sein Frauchen hing ncht an ihm rum, wie meines das oft tut, wenn sie sich mal für ein paar Tage abseilt. Schlafhäuschen, Decken, einen Riesenfutternapf und eine gute Tüte edel aussehendes Futter in grünsilberner Verpackung wanderten in den Anhänger, Nike, Frauchen und ich auf die Rückbank, Herrchen fuhr und die große Schwester motzte und riss das Fenster auf, wenn Nike per Geruch demonstrierte, was er morgens gefressen hatte.

Drei Stunden später waren wir dann in Berlin, Frauchen jammerte, es würde für ihre Kultur höchste Zeit, wir schmissen sie vor dem Deutschen Theater raus und fuhren zur Mühsamstraße weiter. Typisch, lieber wartet sie über eine Stunde auf eine Theaterkarte, als mit uns das Auto und den Anhänger leer zu machen und Nike und mir ein behagliches Nest zu bereiten.

Herrchen holte dann noch Menschenfutter vom Vietnamesen ums Eck, wir markierten ausgiebig unseren Kiez und lachten uns scheckig, als Herrchen mit den Futtertüten auf der Treppe stolperte, und eine geile süss-saure Salatsauce zwischen Haustür und Wohnungsflur tropfte, die wir gemeinsam aufschleckten.

Dass er auch den Wohnungsschlüssel zwischenzeitlich in der Pampe gebadet hatte, sollte sich noch böse rächen.

Die erste Nacht besetzte ich zunächst Nikes Schlafhäuschen, komfortabel und angenehm im Geruch, ich sah es als eine Geste der vorsichtigen Annäherung.

Am nächsten Morgen lagen wir schon nebeneinander auf den Handtüchern, die die Zweibeiner auf jede Seite der Fußenden der zwei Doppelbetten gelegt hatten und Frauchen schien es zu akzeptieren, denn sie machte Fotos, wie so oft in Berlin. 

Mit Nike an meiner Seite begann übrigens eine deutliche Verbesserung meiner Ernährungssituation, ich bekam auf einmal zweimal täglich zu fressen, ich denke, der Herr war das von zu Hause so gewöhnt und mich wollte man nicht darben lassen.

Wir hatten eine schöne Zeit in Berlin. Wir beide waren "Herr und Frau Wichtig", der Tagesablauf drehte sich eigentlich nur um uns. Ein Hundespielplatz mit weniger Schneeresten als Matschpfützen, kein Wasser, um Pfoten und Frisbees zu reinigen, das Auto, vor der Reise akribisch gesaugt, gewischt, entrümpelt: Ich glaube, Ihr habt Fantasie genug, um Euch den Zustand des fahrbaren Unterrsatzes nach drei Tagen vorzustellen.

Jeden Abend hatte ein Zweibeiner Hundesitterdienst, die anderen beiden gingen auf "Kultur-Tour", hinterher wurden wir drei Daheimgebliebenen von den zwei Kulturfreaks zum Essen abgeholt, ja das war schon ein außergewöhnlicher Honeymoon.

Und so passierte auch das Unvermeidliche: am Samstag, den 06.04.2013 um 0.30 Uhr erlag ich dem Werben meines Liebsten, es war ja das erste Mal für mich und es war auch nicht ganz schmerzfrei, aber als meine Zweibeiner herbei eilten, weil ich schrie, hingen wir schon Schwanz an Schwanz aneinander und meine zweibeinige Schwester Charleen, die so etwas noch nie gesehen hatte, fiel aus allen Wolken.

Naives Landkind, dachte ich, aber es war schon ganz schön, als alle so fürsorglich um uns rum saßen, uns streichelten, bis wir wieder zu zwei Individuen wurden.

Das war's dann aber auch, eine Wiederholung dieses einmaligen Ereignisses ließ ich nicht zu, Flirten ja, mehr nicht.

Nike wollte mehr, aber ich machte ihm unmissverständlich klar, wenn diese Nacht nicht Fakten geschaffen hat, worauf wartest Du dann noch?

Und so fuhren wir am folgenden Sonntag nach einer ätzenden Putzorgie meines Frauchens in unserem Liebesnest (wir wussten gar nicht, wo wir uns eigentlich noch in Ruhe parken konnten), aber einem netten Lunch beim Japaner (irre Sachen, die da so unter den Tisch wandern) wieder gen Salzgitter, wo sie uns noch Zeit ließen, voneinander Abschied zu nehmen und von dort wieder nach Sensenbach.

Der nächste Morgen gehörte endlich mal wieder mir ganz allein. Bevor alle auf den Beinen waren, habe ich schon mein Dorf inspiziert, bekannte Futterplätze besucht und mich darüber gefreut, wieder im Westerwald zu sein. Ich bin eine selbstständige Schnauzerhündin, liebe meine Freiheit und das ist gut so. Die Hauptstadt ist interessant und voller Informationen, aber in meiner ländlichen Idylle bin ich wirklich zu Hause. 

An diesem Montag musste ich noch einen Vaginalabstrich über mich ergehen lassen, damit alle sehen konnten, dass das Thema Läufigkeit für mich und dieses Mal endgültig abgeschlossen war.

Jetzt harren wir der Dinge, die da kommen, ich werde es, wie immer, spannend machen.

Dienstag, den 01.Januar 2013


Ich wünsche erst einmal allen schwarzen Schnauzern, den grauen ebenso, die Zwerge und die Riesen nicht zu vergessen, sogar Affen-, Zwerg- und sonstigen Pinschern, aber auch allen anderen großen und kleinen, lang- und kurzhaarigen, -beinigen, -nasigen Hunden ein gesundes, friedliches, aber auch herausforderndes neues Jahr 2013.

Der gräßliche Silvestertag steckt mir zwar immer noch in Kopf und Knochen, ab zwei Uhr nachmittags habe ich eigentlich nur noch gehechelt, gezittert und gebebt. So lange das noch im Körbchen ging, war diese jährliche akustische Umweltverschmutzung durch die Zweibeiner ja gerade noch zu ertragen, aber nein, es wurde Abend und ich dachte schon, warum brezelt Frauchen sich so auf in schwarzem Zipfelrock und hochhackigen Schuhen, das ist doch unter dem Christbaum nicht unbedingt von Nöten, aber da wurde mir auch schon die Ausgehleine angezogen und los ging es zu Freunden von meinen Zweibeinern, nicht zu meinen, denn in diesem Haushalt wohnen nur Katzen, deshalb blieb ich auch zunächst im Auto. Ich hatte zwar das Kissen aus meinem Körbchen und etliche Weihnachtsleckereien um mich verstreut, aber es knallte schon um halb acht aus allen Ecken und ich saß auf der Rückbank neben meinem Kissen und hechelte.

Sie müssen ein wahrhaft schlechtes Gewissen gehabt haben, denn nur eine dreiviertel Stunde später holten sie mich aus dem Auto, ins Haus hinein. Da waren viele Menschen, manche kannte ich, die meisten nicht, aber das machte nichts, ich war ja mit Hecheln beschäftigt. Die, die mich kannten, versuchten mich zu beruhigen, eine Freundin von Frauchen, der ich immer auf Augenhöhe begegne, wenn sie zu uns auf den Hof kommt, indem ich einfach wie ein Flummy bis an ihre Nasenspitze springe, und die das gar nicht liebt, meinte bemerken zu müssen, mich noch nie so devot gesehen zu haben. Das hört man gerne, besonders in einem solchen animalischen Ausnahmezustand. Gut, Frauchen war bemüht, mein Nervenkostüm zu beruhigen, man bot mir alle Spezereien des menschlichen Esstisches an, und ich probierte zögerlich, damit gab ich ein weiteres Bild des Jammers ab, weil man mich so zurückhaltend in Bezug auf Nahrungsmittel eben nicht kennt (21,45 kg am 30.12.2012, auf diese Wägung folgte die Vergatterung zu einer Hill's r/d Diät und dem lächerlichen Intelligenzspiel von vor drei Jahren mit den einzelnen Futterbröckchen in den Schubladen!)

Um 12 Uhr saßen Frauchen und ich ziemlich allein auf dem Sofa im Wohnzimmer, ich zitterte weiter, weil ich die farbigen Böller durch die Terrassentür sah und wenn ich sehr genau hin hörte, dann störte mich auch deren Startgeräusche, aber in Frauchens Arm wusste ich schon ziemlich genau, dass es nicht mein Leben kosten würde. Die Show ging ja noch stundenlang weiter, aber als alle wieder in der Bude waren und auch noch weinseelig des Hausherren Geburtstag feierten, fiel immer mehr für mich vom Tisch ab, ich akzeptierte das zunehmend entspannter, ohne aber meinen Zweibeinern das schlechte Gewissen zu zerstreuen, dass sie mich unbedingt auf ihre hundeverachtenden Jahresendzusammenkünfte schleppen müssen.

Heute morgen pennte ich in Frauchens Bett (schwarze Bettwäsche, wie passend) bis halb zehn und streckte genüßlich meine Pfoten, ehe ich das erste Mal meine Nase vor die Haustür bewegte. Es regnete in Strömen, ich kroch nach einer Ultrakurzrunde über den Hof zurück ins Körbchen, welch ein Jahresbeginn für einen Schnauzer!   

24. September bis 06. Oktober 2012

 

Mit Perd auf See up Nördernee

Die Überschrift sagt es eigentlich schon deutlich genug: dieser Urlaub war nicht für mich gedacht, sondern für Löwenstein, Frauchens roten Feuerstuhl, der mir schon vor Jahren mit einem saftigen Tritt nach dem Leben trachtete. Er sollte nach einer Kniegelenksarthroskopie wieder Muskeln kriegen und Frauchen wollte sich den Traum erfüllen, einmal mit eigenem Ross am Strand und durch die Dünen zu galoppieren. Immerhin haben sie mich mitgenommen und ich beschloss, auch als Randfigur das Beste aus dieser Zeit auf der Insel zu machen.

Im strömenden Regen landeten wir auf Norderney und fuhren von der Fähre erst einmal zu Löwensteins Suite, um den Herrn loszuwerden.  

Unsere Ferienwohnung lag mitten in der Stadt, und um da hin zu kommen, muss man sein Auto auf einem Parkplatz am Rand der Stadt abstellen. Auf diesem Parkplatz tummelten sich Hunderte von Kaninchen, ich wollte sie mir genauer ansehen, aber Frauchen verbot mir das glatt. In einem kleinen Park, wieder diese haarigen Biester, blitzschnell schossen sie von hier nach da, ich konnte gar nicht so sehr an der Leine ziehen, Frauchen hielt dagegen und schmiss mir auch noch böse Worte an den Kopf.

Die Ferienwohnung, stylisch und komfortabel, so ganz nach Frauchens Geschmack, aber das was sie "Hundewohnung" nannten, lag im Tiefpaterre und Frauchen schaute vom Bett aus durch ein kleines Fenster auf die Hinterräder zweier Drahtesel im Hof, nicht gerade sehr romantisch. Das Sofa war weich, die Kissen kuschelig und ich konnte über eine kleine Terrasse direkt in den Hof mit den Fahrrädern springen.

Die weiße Bettwäsche verzierten sie mit einem Badetuch am Fußende, darauf sollte ich schlafen, aber nachts kann ich ja sooo lang werden, da reiche ich quer über das gesamte Frauchen und das weiße Bettzeug und dann sind da morgens schon ein paar schwarze Haare zu sehen. Mich stört das ja weniger, aber Hunde im Bett? Die Streitfrage der Nation!

Am nächsten Morgen wollte Frauchen als erstes nach Löwenstein schauen, ob er gut geschlafen und gespeist hat, wie er so drauf ist und wieviel Schrammen er wohl wieder an den Beinen hat. In den ersten vier Tagen hatte dieses Tier jeden Tag mindestens einen, wenn nicht zwei oder drei Verbände, Herrchen fürchtete um seine Vorräte.

Der Weg zum Auto, durch den kleinen Park auf den großen Parkplatz, eine einzige Kaninchenjagdstrecke, hätte ich doch bloß nicht diese 60 kg Mensch hinter mir an der Leine! Das Leben könnte so schön sein...

Frauchen auf ihrem Feuerstuhl das erste mal am Strand: mit Helm und Schutzweste, einer Schildkröte ähnlich, ritt sie mit steilen Falten auf der Stirn vom Hof und kam vergnügt und glücklich wieder, das Pferd entspannt am langen Zügel. Da war ja noch so ein Glatzkopf mit seinem Pony dabei, ich will gar nicht wissen, ob Löwenstein das Pony oder Frauchen den Glatzkopf brauchte, um durch die Wellen zu gelangen, aber es war wohl ein voller Erfolg.

Der Nachmittag sollte endlich mir gehören, wir machten einen Spaziergang am Strand, ich jagte Möven, verlor den brandneuen blauen Frisbee in den Wellen und sichtete die Dünen. Ich entfernte mich zunächst gemächlich, dann saß ich auf meinen Ohren und ab gings im Alleingang. Es roch so gut nach frischen Kaninchen, ich schoß wie der Blitz von Loch zu Loch, kroch in die engen sandigen Röhren, bis ich nicht mehr weiterkam, verfolgte auch die flitzenden Exemplare, war aber leider zu langsam, um einer der Dünenratten den Hals zu brechen.

In der Ferne sah ich Frauchen, sie schrie sich die Lunge aus dem Leib, turnte wie ein Dilldopp auf der höchsten Düne herum, mir war das in meiner Strandstimmung herzlich gleichgültig. Irgendwann hatte ich Durst, überquerte einen Holzplankenweg durch die Dünen und fand eine Kneipe, in deren Biergarten einladend ein Hundetrinknapf stand.

Ich dachte, hier wäre vielleicht ein geeigneter Ort, mein Frauchen zu treffen, weil sie ja auch häufig nach einem Spaziergang gerne ihr Näpfchen Weißwein trinkt und tatsächlich, sie kam, sah mich und überschüttete mich mit Vorwürfen, sie sei vor Angst um mich fast gestorben. Übertrieben, dieser Terror, wenn Sie mich fragen, ich war ja nur gefühlte zehn Minuten unterwegs gewesen, aber was sie von Zweibeinern inzwischen erfahren hatte, die ihren weißen Windhund seit zwölf Stunden suchten, war, dass seit Anfang September die Jäger auf Norderney ein hartes Regiment führen. Ein Hund, weiter als 200 m von seinem Besitzer entfernt, gehört vor die Flinte und das wars dann mit Hundeurlaub auf der Insel.

Nun, nach diesen Geschichten konnte ich ja verstehen, warum es nur noch mit Leine an den Strand ging. Ein Spaziergang durch die Dünen an einer 10 m-Longe führte zu einem neuerlichen desaströsen Ausgang. Ich sichtete einen dieser flauschigen Plagegeister, raste los, hatte ihn fast am Schwanz gepackt, da konnte Frauchen mit ihrer Nikon vor dem Auge mich wohl nicht mehr halten, fiel auf die Nase, ich gab Gas und blieb im nächsten Gestrüpp hängen, zog und zog, um diese verfluchte Leine frei zu kriegen. Aber no chance, als mein Frauchen mir das Halsband über den Kopf zog, war meine Zunge schon blau und mir so etwas schwummerig zumute.

Herrchen brauchte über eine viertel Stunde, um die Longe aus den Dornen zu befreien, war stinksauer und verfrachtete mich kurzerhand in den VW-Bus, in dem ich warten musste, bis die zwei ihrer Landschaftsfotografie ausreichend gefrönt und Hunger hatten.       

Ich fand aber auch weiterhin meine kleinen Fluchten auf dieser Insel. Der Hof, auf dem Löwenstein wohnte, war relativ sicher eingezäunt, deshalb ließen sie mich dort auch manchmal frei laufen, aber es gab einen großen Misthaufen. Da es in den letzten Tagen viel geregnet hatte, war hofseitig ein kleiner Teich aus Gülle, durch den man waten musste, um dann in einer alpinen Kletteraktion unbeobachtet einen bestimmt fünf Meter hohen Haufen Pferdescheiße zu überwinden und auf der anderen Seite durch die vierte Seite einer weiteren Pferdeweide, bei der der Kaninchendraht unverständlicherweise fehlte, in die Freiheit, das heißt ins Dünengras zu entfleuchen. Das nutzte ich aus, um ein weiteres Mal für zwei Stunden meinen Urlaub zu genießen.

Als sie mich irgendwann müde aber glücklich wieder an die Leine nahmen, stand für mein Frauchen fest: Jederzeit wieder Urlaub auf Norderney, aber nur mit vier Hufen unter ihr, auf vier Hundepfoten im Dünensand plant sie in Zukunft eher zu verzichten. Schade, denn eigentlich fand ich es dort gar nicht so schlecht...

Samstag, den 30. Juni 2012

 

Ich bin wieder läufig. Ich versuche ja, so wenig wie möglich meine Umgebung von meinem Zustand wissen zu lassen, aber dieses Mal haben sie sich ja so gefreut, komisch, sonst haben sie gleich die Betten abgezogen, meine Liegeplätze mit Handtüchern dekoriert und mir zu allem Übel eine Hose angezogen, mit der man sich melden muss, wenn man mal muss! Ich bin ein selbstständiger Schnauzer und soll Frauchen höflich fragen, ob sie mir die Bux auszieht, wenn ich mal für kleine Mädchen muss... Ich finde, das geht zu weit!

Diesmal ist diese nervige Läufigkeit aber anders als sonst, Frauchen ist hoch aktiv, schreibt an meinen Bräutigam, (den ich immer noch nicht kenne!), checkt verschiedene Progesterontests auf ihre Zuverlässigkeit, diskutiert mit Herrchen Fachartikel und regt sich über Blogs in Hundeforen auf, in denen die Docs mal wieder als die wahren Idioten geschildert werden. Eigentlich die gleiche Nummer wie immer, nur dass es sich diesmal um mich dreht, Nanu im Mittelpunkt des Geschehens und das ist gut so.  

Nanu wird Mutter - Ein Drama in noch nicht absehbaren Akten

 

Sonntag, den 01.07.2012


Die ersten Blutstropfen der lang ersehnten Läufigkeit auf den grauen Schonbezügen von Martins VW-Bus auf dem Weg nach Hachenburg ins Kino, wir fingen an zu rechnen, aber der Mensch denkt und die Hormone lenken, so ist die Wirklichkeit.

 

Mittwoch, den 04.07.2012 


Der erste quantitative Progesterontest 0,3 Nanogramm pro Milliliter, parallel dazu, was die tierärztliche Kliniksküche hergibt: Target-Test und Hormonost -Test, beide unterste Messstufe, nun wir haben ja auch noch nichts Anderes erwartet.

 

Freitag, den 06.07.2012


Der quantitative Progesterontest zeigt die unglaubliche Steigerung auf 0,4 ng/ ml innerhalb von drei Tagen, aus dem Fenster geschmissene €, anders kann man das Ergebnis nicht interpretieren. 

Aber C2 im Target-Test jubiliert Sonja abends um acht.

 

Montag, den 09.07.2012 


Claudia, die Chefhelferin, stellt beim dritten Target-Test fest, dass ein Testbehälter im neuen iKt fehlt, aber die Bedienungsanleitung in der Packung zusammengefaltet und ungelesen geblieben, sehr wohl aber verändert war zu der, die an der Wand im Labor hing. Die drei Tropfen Reaktionslösung mehr relativierten das Ergebnis wieder „zurück auf Start“, also C1.

 

Samstag, den 14.07.2012


Das Blut von Freitag Abend kam als quantitativer Progesterontest mit 2,8 ng/ ml vom Fremdlabor zurück, welch ein Fortschritt! 

Auf dem Erlenhof standen die Kastraten Kopf: Die attraktive Nanu hielt den Schwanz zur Seite und zeigte es allen: „Ich bin bereit, wo ist mein Lover?“

In der Tierklinik Kaisereiche zeigte der Target-Test C4 mit einem lichthellblauen Fleck in der Mitte an und der aufwändig zu untersuchende Hormonost-Test signalisierte „Ovulation“, spätestens zwei Tage später sollte eine Bedeckung erfolgreich sein!

Nanu biss allerdings ihren treuen Freund Sky, den Hyperaktiven Mallinois, noch ab, sie wollte nur spielen, er aber belagerte schnüffelnd ihren Platz unter dem Schreibtisch im Büro und wir glaubten ihm...

Töchterlein Charleen nicht zu erreichen, wir wollten doch zu dritt auf Hochzeitsreise gehen, aber Tochter Zweibein hatte sich für dieses Wochenende mit ihrem neuen Lover abgeseilt, die Reisevorbereitungen schienen sich ja auch in den letzten Tagen nicht gerade eilig zu gestalten. Zahlreiche SMS, mails und Telefonterrorattacken später war klar: Nanu muss zu Nike und das pronto.

 

Sonntag, den 15.07.2012


Am Sonntag verließen Nanu und ich gegen 10 Uhr mit Gastgeschenken (oder Mitgift?) im Kofferraum, genügend Hundefutter, diverse Bücher, Handtücher für alle Gelegenheiten (Schwimmbad, blutende Hündin, dreckige Autositze u.a.), zwei Reisetaschen (eine fürs Töchterlein, die ich beim neuen Freund loseisen musste und eine für mich für alle Eventualitäten) in einem  im Dämmerlicht des späten Samstag Abend sauber geputzt geglaubten Auto todmüde Sensenbach in Richtung Marburg.

Todmüde hatte einen Grund: Wir hatten die Hundeklappe aus Furcht vor unerwünschter Follikelkontrolle spät abends geschlossen und darüber beschwerte sich Nanu ab halb drei in der nacht  mit stündlich akustisch ausgesprochen variablen Kommentaren. Hohes Fiepen jagte mich aus dem Bett in der Annahme, ich müsse sonst morgens Pfützen auf dem Dielenboden suchen gehen. Ich hielt dem Hund zwar seinen besonderen Hormonstatus zugute, aber wer dachte an meinen besonders todmüden Zustand und die bevorstehende Fahrt nach Salzgitter nach dieser Nacht?

In Burgdorf-Berle angekommen, sagten zunächst einmal wir Zweibeiner den drei Schnauzer-Rüden und der Familie Rasmussen guten Tag, ein einprägsames Erlebnis, das mindestens die nächsten vierzehn Tage an Armen und Beinen und am Bauch in Form multipler Hämatome zu betrachten ist.

Der ungestüme Quinn und der gemütliche Leo wurden an einen sicheren Ort verbracht und wir blickten der bevorstehenden Hochzeit erwartungsvoll entgegen.

Ja, sie waren sich sympathisch, das war den beiden Schnauzertieren deutlich anzusehen, sie tobten durch den Garten, jagten durchs Gebüsch, Nanu sagte aber zu den deutlicheren Annäherungsversuchen erstmal: „No, Sir!“

Nachdem sie auch Sky am Tag zuvor unmissverständlich in seine Grenzen gewiesen hatte, dachten wir selbstverständlich, es sei einfach zu früh und gingen erst einmal mit den beiden Verliebten spazieren. Da in Niedersachsen

Hase und Igel, Reh, Fuchs und haselmaus bis zum 16.07. Amtliche Schonzeit verordnet bekommen, mussten wir unsere Vierbeiner an der Leine spazieren führen. Nanu fragte nach dem Sinn der ihr unbekannten Restriktion und ich konnte ihr nur antworten: „Sei froh, dass du in Rheinland-Pfalz und außerdem noch am Rande des Tals der Gesetzlosen wohnst.“

Nach einem sonnigen Kaffeetrinken mit Erdbeerkuchen und Sahne wurde unser Westerwälder Wildschwein noch hochzeitsmäßig aufgebretzelt dank der Trimm- und Frisierkünste unserer engagierten Rüdenbesitzerin, aber dennoch, einen weiteren Deckversuch durch einen durchaus hochmotivierten Nike lehnte Nanu wiederum ab und so verabredeten wir uns für den folgenden Tag.

 

Montag, den 16.07.2012


Wir hatten ja Zeit und deshalb fuhren wir heute morgen nach einem guten Bauernfrühstück in unserem Ottilienhof erst einmal nach Peine. Wir suchten einen Fressnapf auf, weil wir Nanus Frisbeescheiben zu Hause vergessen hatten. Auch drei Tüten Miniknöchelchen in den Geschmacksvariationen Lamm, Rind und Wild lagen im Einkaufskorb, eine Reisewasserflasche, was man halt so braucht, wenn man mit Hund aus dem Cabrio lebt.

Altstadt niedlich, aber piefig, viel zu schnuffeln für den Hund, wenig zu tun für die Zweibeiner.

Aber wir sind ja auch in wichtigen Angelegenheiten unterwegs und diese steuerten wir nachmittags an. Nike war wieder begeistert, Nanu auch, solange es beim Spielen blieb, weitergehende Avancen beantwortete sie abschlägig und so beschlossen wir, eine Tierklinik aufzusuchen, um noch schnell auf dem Terrassentisch der Rasmussens abgenommenen Blut von Nanu einen erneuten Progesterontest zu bestimmen und einen Scheidenabstrich untersuchen zu lassen und das alles vor 19 Uhr. Die 75 km bis Wolfsburg fuhr ich gegen die Uhr.

Tierärztin als Besitzerin trifft arbeitende Tierärztin mit konkretem Auftrag, zunächst telefonisch, dann persönlich, ein nicht ganz spannungsfreies Umfeld.

Die Vaginalzytologie zeigte ein eher zu frühes Stadium, warten wir auf den quantitativen Proesterontest, der morgen ab 12 Uhr bei Vet Med Lab abzufragen ist.

Das Abendessen in der nahe gelegenen Brackstedter Mühle war eine erfreuliche Überraschung,ich gewann bei exzellentem Mahl und leckerem Wein meine Ruhe und den Glauben an einen erfolgreichen Ausgang unseres caninen Deckabenteuers zurück.

 

Dienstag, den 17.07.2012


Vaginalzytologie mit kernhaltigen Zellen, das bedeutet Zeit bis Dienstag Abend. Drei Mädels auf Tour,das heißt erst Feld, Wald und Wiese für Nanu und dann Hildesheim für Mutter und Tochter.

Beim ersten Wolkenbruch tauschte ich meine Lieblingswolljacke gegen ein Jack Wolfskin-Outdoor-Modell ein, nur eine Stunde später blinzelten wir am Stadtstrand in der Innenstadt Hildesheims aus einem Strandkorb in die Sonne und Nanu verlangte nach Wasser. Ist das Sommer in Deutschland?

Zurück nach Burgdorf machte Nanu einen Aufstand im Auto, weil bei Rasmussens erst wieder die Schnauzer sortiert werden mussten und die läufige Dame erst einmal zu warten hatte.

Auf Nikes Annäherungsversuche reagierte sie aber zickig bis ablehnend,

Kein gutes Zureden, in den Arm nehmen, mit Leckerchen locken konnte ihre Akzeptanz fördern.

So langsam verliere ich die Fassung und die Geduld.

 

Mittwoch, den 18.07.2012


Am Mittwoch morgen das gleiche Spiel: Das Brautpaar tobt, spielt und findet sich toll, aber Nanu will nur Vorspiel, das Wesentliche erschließt sich ihr noch immer nicht.

Nächste niedersächsische Kleinstadt ist Wolfenbüttel: niedliche Altstadt, aber ich habe keine Ruhe, Tunnelblick, denn ich denke an meine Headline: Freitag warten drei OPs und alle von Montag und Dienstag auf Freitag verschobenen Termine auf mich.

Ich bin der Meinung, dass nur ein erneuter Tierarztbesuch mit zweitem Vaginalabstrich uns alle weiterbringt und so fahren wir erneut nach Wolfsburg. Heute erlebe ich die Klinik mal aus der Sicht eines Tierbesitzers, nicht der Kollegin, denn ich muss über eine Stunde warten, Nanu ist  eine normale Patienten und das Ergebnis der Zytologie ist verheerend, nichts Brauchbares in Richtung Deckfähigkeit.

Ein Telefonat mit der Züchterin des Rüden gibt mir neuen Mut: Niemals habe sich eine ihrer Hündinnen vor dem 19. Tag decken lassen, ich solle nur Geduld haben und nicht zu früh aufgeben. Oh je!!!

 

Donnerstag, den 19.07.2012 

 

Wir fahren heute nach Celle, ich will Londonderry, den Vater meines wunderbaren Löwensteins besuchen, dessen Mutter La que quiero vor drei Tagen erneut von ihm besamt wurde, bisher auch nicht gerade ein Reproduktionsspaziergang.

Der Hengst ist in Adelheitsdorf und wir stehen im Regen, unsere Laune nähert sich einem ultimativen Tiefpunkt. Wahrscheinlich hätte man diese Tage nicht mit dem Anspruch an einen Urlaub betrachten dürfen, ich aber war so frei, denn was kommt denn noch in einem Jahr, in dem man mit Nachwuchs rechnet und deshalb Kastanienhoftage das einzig Realistische sind, was entfernt  mit Erholung in Verbindung zu bringen ist.   

Auf der Heimfahrt von Celle nach Burgdorf ein langes Gespräch mit Nanus Züchterin, gute Tipps, viel an Erfahrungsschatz, aber nichts, was mich jetzt wirklich weiter bringt.

Ein paar hundert Meter von Rasmussens Haus entfernt fotografiere ich einen Regenbogen zwischen Windrädern in untergehendem Sonnenlicht, ich lasse meine Autotür offen, Nanu springt hinaus und läuft die Straße entlang zum Haus ihres Lovers. Sollten die Züchterstories vom 20. Tag tatsächlich stimmen und Progesterontests und Vaginalzytologie nichts als tierärztliche Abzocke sein?

Ich halte inzwischen alles zwischen Himmel und Erde für möglich, aber heute Abend ist es einfach offensichtlich, die Zeit der Liebe ist vorbei, Nanu und Nike spielen, sie finden sich toll, aber gemeinsame Kinder sind kein Thema mehr.

 

Freitag, den 20.07.2012


Frau Rasmussen ruft mich an und erzählt, Nike hätte heute an der Tür gestanden, aus dem Fenster geschaut, im Garten gewartet und getrauert, dass deine Braut endgültig das Weite suchte, das habe sie vorher so noch nie beobachtet.

Auch Nanu ist noch nicht wieder die Alte. Sie ist ruhiger als sonst, hat aber ihren Hof, ihre Tierklinik und ihr Dorf wieder in Besitz genommen, doch ihre Gedanken fliegen sicherlich noch zu einem kleinen, wunderschönen, charmanten Schnauzerrüden namens Nike von der Schildburg...     

 

 

Samstag, 23. Juni 2012



Hallo, lieber Nike,
ich glaube, Du kannst langsam in die Startlöcher gehen. Mein Freund Sky hat mich heute dermaßen angebaggert, er ließ mir beim gemeinsamen Spielen immer den Ball, was sonst nie vorkommt, das hatte schon Charme. Frauchen sieht noch nichts von Blut, aber sie haben zur Zeit ja auch pechschwarzes Bettzeug angezogen. Herrchen begrüßte mich gestern Abend überschwänglich, dabei war ich noch gar nicht im Bett auf meinem Platz, sondern er hat mich im Körbchen, in dem ich wache, bis alle im Erdgeschoss die Platte geputzt haben, glatt übersehen. Menschen eben: sie sehen nicht gut, riechen in miserabler Qualität und dann noch so falsch in der Beurteilung der wahren, schönen, guten Dinge, dass es einen gruselt und meistens auch noch in der Badewanne endet, laufen können sie auch nicht so schnell wie wir und wenn sie noch einen Bauch vor sich her schleppen, zeigen sie auch keinerlei Ausdauer, von Frisbee fangen, Treibball spielen, Vögel und Kaninchen jagen gar nicht zu reden. Manchmal kommen sie mir vor, als müssten wir auf sie aufpassen, dass ihnen nichts Schlimmes passiert, so wie sie sich durchs Leben lavieren.
Mein Frauchen fährt zur Zeit Fahrrad mit mir, offiziell, weil wir 15 km Strecke machen müssen für die Ausdauerprüfung, in meinen Augen kann sie es sich bloß nicht vorstellen, mit mir mit zu halten. Mir macht das Laufen am Fahrrad ja Spass, aber als ich mal für ein dringendes Bedürfnis stoppte, flog sie, bergab fahrend, fast aus der Kurve. Nun nach 30 Jahren Fahrrad-Abstinenz sollte man sich vielleicht erst einmal wieder mit den Grundlagen befassen, ehe man sich einen Leistungssportler ins Boot holt. 
Aber ich will nicht all zu viel meckern, morgen haben wir Abschlussprüfung unseres Hundekurses und Frauchen baut auf meine Kooperation. Die letzten drei Übungsstunden habe ich auch optimal funktioniert, es gab ja genügend Motivationsstoff (die Zweibeiner nennen dieses Art von Bestechung "Bestätigung", ich lach mich tot, ich mache eh was ich will, aber weil Frauchen ja auch so nett ist, nach ihrer Arbeit noch mit mir Frisbee zu spielen und sie mich auch meistens füttert, will ich ihr eben den Eindruck vermitteln, ich wäre ein begeisterter Begleithund).
Nike, warte auf mich, ich freue mich auf Dich.
Liebe Grüße aus dem Westerwald
Deine Braut Nanu  

Sonntag, den 24. Juni 2012


Liebste Nanu, oh wie schön ich freue mich schon so auf dich und natürlich warte ich auf dich. Und bitte hab keine Angst, auch wenn du dann bei mir bist und du solltest doch noch nicht soweit sein, werde ich dich zu nichts zwingen was du nicht willst. Denn ich weiß, nur wenn du soweit bist und es auch möchtest, erst dann werden wir auch wunderschöne Babys haben. 

Ja und das mit unseren Menschen ist wirklich so ne Sache... mein Frauchen hat mich gestern zu einer Ausstellung geschleppt.. sie sagte, dass es von unserer Ortsgruppe ist und ich deshalb dort mitmachen soll. Ich wär ja lieber mit Leo und Quinn zu Hause geblieben und hätte mit denen im Garten Fußball gespielt. Fußball spielen ist nämlich meine große Leidenschaft, da kann ich mich so richtig auspowern und das Schönste ist dann noch, wenn meine Leute mir das Becken aufbauen, damit ich mich zwischendurch abkühlen kann. Frisbee habe ich bisher noch nicht gespielt, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es auch viel Spaß macht.  

Ich hoffe, du hast deine Prüfung heute mit Bravour bestanden. Die Menschen freuen sich ja dann immer so sehr und sind unheimlich stolz auf uns, wenn wir das machen was sie wollen, auch wenn wir so oft keinen Sinn darin sehen und uns lieber anderen Dingen widmen möchten. Ich kenne das nur zu gut, wie oft habe ich da in diesem blöden Ring gestanden, mich von wildfremden Leuten angrabbeln lassen und gefragt was das alles soll. Auf dem Hundeplatz konnte Frauchen mit uns lange nicht üben, da sie sehr krank war. Aber wir mussten beim Gassigehen ran, sie meint es muss sein und faselte was von Erziehung und so... naja da halte ich es so wie du, ich mach eh was ich will und hin und wieder geb ich ihr das Gefühl, dass ihre Bemühungen Erfolg haben ;-)

So nun werde ich ein kleines Nickerchen halten, es ist ja schließlich Wochenende.

Ich hoffe du schreibst mir bald wieder oder dein Frauchen ruft mein Frauchen an.

Ach ja, da meine Menschen ja auch hier und da unterwegs sind, soll ich dir Frauchens Handy-Nummer auch noch geben..  0170-3068892. Da ist sie immer zu erreichen :-

bis bald und ganz liebe Grüße auch an deine Menschen

dein Bräutigam Nike 

Freitag, 15. Juni 2012

 

Heute zeigte mir mein Frauchen ein Gedicht, das Zweibeinern zu denken geben sollte:

 

God created the dog and said:

"Sit all day by the door of your house and bark at anyone who comes in or walks past. For this, I will give you a life span of twenty years."

 

The dog said: "That's a long time to be barking. How about only ten years and I'll give you back the other ten?"

 

So God agreed.

 

Then God created the monkey and said:

"Entertain people, do tricks, and make them laugh. For this, I'll give you a twenty-year life span."

 

The monkey said: " Monkey tricks for twenty years? That's a pretty long time to perform. How about I give you back ten years like the dog did?"

 

And God agreed.

 

Then God created the cow and said:

"You must go into the fieldswith the farmer all day long and suffer under the sun, have calves and give milk to support the farmer's family. For this, I will give you a life span of sixty years."

 

The cow said: "That's kind of a tough life you want me to live for sixty years. How about twenty and I'll give back the other forty?"

 

And God agreed again.

 

Thereafter God created the humans and said:

"Eat, sleep, play, marry and enjoy your life. For this, I'll give you twenty years."

 

But the human said: "Only twenty years? Could you possibly give me twenty, the forty, the cow gave back; that makes eighty, okay?"

 

"Okay", said God, "you asked for it."

 

So that is why our first twenty years we eat, sleep, play and enjoy ourselves.

For the next forty years we slave in the sun to support our family.

For the next ten years we sit on the front porch and bark at everyone.

 

Life has now been explained to you. 

 

Wisst Ihr jetzt wie die Zweibeiner ticken? Besser kann es keiner von uns erklären!

Dienstag, 5. Juni 2012

 

Heute fand ich bei meiner nächtlichen Tour mal wieder ein wahnsinniges Parfum.

Ich brache mehr als eine Nase voll davon nach Hause, es hätte für Monate reichen können, wenn man es mir denn gelassen hätte.

Sonst gehe ich ja immer, wenn ich nachts nicht schlafen kann, ohne zu fragen, eine dörfliche Runde, aber heute hatte der Wind meine Hundetür zugeschlagen und da ich abends in dem strömenden Regen keinen Bock hatte, die Nase vors Loch zu stecken, musste ich um drei Uhr einfach mal. Ich weckte Frauchen, die öffnete mir kopfschüttelnd die Tür und verzog sich dann wieder ins Bett.

Ich zog ein bisschen um die Häuser und fand in einem Garten einen traumhaften Duft, "Eau de Igel", so frisch und so aromatisch hatte ich mein Lieblingsparfum schon lange nicht mehr in die Nase versenkt. Ich wälzte mich wolllüstig in der weichen Pampe bis mir der Wohlgeruch intensiv genug erschien, um ihn für längere Zeit konservieren zu können.

Beschwingt machte ich mich auf den Heimweg, ein Rendevouz hätte nicht schöner sein könnnen. Ich schlich mich ins Schlafzimmer, kuschelte mich zu Frauchen ins Bett und versank ins Reich der Träume. 

Daraus wurde ich jäh aufgeschreckt, als Frauchen ihre Hand nach mir ausstreckte, in die noch nicht ganz trockene Parfumgrundsubstanz griff, erwachend einen Schrei ausstieß, der mich die Flucht ergreifen ließ.

Im Kinderzimmer legte ich mich im Bett meiner Zweibeinschwester zur Ruhe, die die Woche über in Marburg Psychologie studiert und sicherlich Verständnis für mich gehabt hätte.

Es wunderte mich eigentlich, dass Frauchen weiterschlief, anstatt mich einem unangenehmen Verhör zu unterziehen, aber ich konnte meine olfaktorische Eroberung zwar einsam im Kinderbett, aber ohne weitere Störung bis zum  frühen Morgen genießen. Dann schickte meine zweibeinge Spassbremse jedoch den Gatten, der mich mit Leine abführte, wohin wohl, in die Dusche.

Rieselt erst einmal das warme Wasser auf mich hernieder, ist jeder Widerstand zwecklos. das langweilige Duschgel meiner Zweibeiner versetzte mich jäh in die Realität menschlichen Geruchskonformismus, die alltgliche Normalität meiner Existenz.

Als ich dann kurze Zeit später Berge von Bettwäsche samt Frauchens Federbett und Charleens Tagesdecke zwei Treppen tiefer gen Waschmaschine wandern sah, musste ich doch in meinem Körbchen trocknend vor mich hin lächeln...

Der nächtliche Ausflug war wieder einmal Ausdruck meiner Freiheit als Sensenbacher Dorfhund und das ist Lebensqualität.

Dienstag, 1. November 2011

 

Danke, liebe Alex, lieber Max, für die lieben Geburtstagswünsche!

Nachdem die drei ignoranten Zweibeiner, die sich meine Eltern und meine Schwester nennen, meinen Geburtstag am 28.10. völlig übergangen haben, weil sie am 29. 10 mit Theaterspielen beschäftigt waren, richtig auf der Bühne, (zu Hause habe ich ja häufiger das Vergnügen), bekam ich am 31.10 endlich wieder einen großen orangefarbenen Gymnastikball, mein absolutes Lieblingsspielzeug.
Ich habe bisher auch erst einmal den Stöpsel rausgezogen, um die Luft abzulassen, meine Zähne in ihn reinzuhauen, habe ich mich bisher noch nicht getraut, weil es das letzte Mal bestimmt 5 Monate gedauert hat, bis ich einen neuen bekam.
Frisbee spielen ist auch ein toller Sport, aber mein Herz schlägt für Treibball.
Jetzt waren am letzten Sonntag die Zuchtwartin und ihr Begleiter bei uns, um den Kastanienhof unter die Lupe zu nehmen, ob man dort Schnauzerkinder anständig groß ziehen kann. Ich versichere Euch, man kann, sie müssen nur hart genug sein, um mich als Mutter zu überstehen. Aber dann steht einem interessanten Hundeleben wahrlich nichts mehr im Weg. Wer durch meine Schule gegangen ist, der ist fit fürs Leben und das ist auch gut so. Meine zweibeinigen Weicheier von Eltern haben zwar oft andere Vorstellungen vom Leben, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt, und was uns nicht umbringt, macht uns härter.
Also dieser Mann in Begleitung der Zuchtwartin fand Treibballspielen albern und überflüssig, er meint, Hunde müssten etwas leisten, als ob ich das nicht täte. Dass meine zweibeinigen Blindfüchse überhaupt in Sensenbach in ihrer ungesicherten Hütte mit offener Tür und Autoschlüsseln im Zündschloss ihrer Autos noch leben, haben sie doch nur mir zu verdanken. Würde ich nicht so gut auf sie aufpassen, sie wären verraten und verkauft. Also, dieses "Hunde müssen etwas leisten" und "eine Körzucht ist unverzichtbar", endete in dem Vorschlag, mich eine Begleithundeprüfung machen zu lassen, bevor es auf Männersuche geht. Ich habe mir das mal genau angeschaut und glaube nicht, dass mein Frauchen in der Lage ist, 15 km Fahrrad zu fahren und so lange zu warten, bis sie mich ruft, bis ich um die nächste Ecke herum für sie unsichtbar bin. Das hält die doch garnicht aus. Für mich ist das alles Kleinkram, lernen kann man schließlich alles, aber die Intelligenz der Zweibeiner, von der bin ich nicht ganz so überzeugt. Sie müsssen ja auch jeden Tag in viele Papiere schauen, um zu wissen, was los ist auf der Welt, mir reicht da mein Hof, meine Straße, mein Dorf und bin ich mal in einer Stadt, dauert eben alles ein bisschen länger, weil die dortigen "Zeitungen" eben umfangreicher und ausgesprochen interssant sind, in Berlin geradezu weltstädtisch.
Ihr seht, ich bin erwachsen geworden, ein Schnauzer von Welt. Wisst Ihr, wie albern ich es finde, dass mein Frauchen mir, seit es so früh dunkel wird, eine Weste mit reflektierenden Pfotenabdrücken anzieht und bevor sie mich rauslässt, auch noch ein rotes Blinklicht anschaltet, das quer über meinen Rücken leuchtet!
Sie meint, als schwarzer Hund in dunkler Nacht ließe ich mich einfach so überfahren, ist ja nett von ihr, dass sie sich um mich sorgt, aber sie lässt ja auch ihre 22-jährige Tochter noch anrufen, wenn die von Sensenbach wieder heil in Marburg gelandet ist. Zusammen lachen wir oft über solche Mütter, aber lieb gehabt zu werden, ist ja auch was wert. Nicht jeder Hund kann das so uneingeschränkt von sich behaupten.
Nun denn, jetzt wisst Ihr mal wieder, wie es einer erwachsenen Nanu so geht, ich freue mich immer, von Euch zu hören, noch viel lieber würde ich euch sehen, lasst uns doch mal überlegen, ob wir nicht anlässlich unserer Schnauzerfamilienvergrößerung ein come together Schnauzwauztreffen organisieren. Ich würde mich riesig freuen, Euch meinen Kastanienhof, mein Dorf und meine Freunde zu zeigen, überlegt mal, ob wir im nächsten Sommer nicht einen gemeinsamen Termin finden. Ich weiß zwar, dass Zweibeiner sich immer so dämlich anstellen ( zu viel Arbeit, zu wenig freie Wochenenden), aber vielleicht schwänzen wir alle mal eine dieser blöden Ausstellungen und treffen uns dafür an meiner Welpenkiste.
Liebe Grüße aus dem schönen Westerwald
Eure Tochter Nanu

31. Dezember 2010

Die zwei Augsburger

Vergnügungen

 

Der erste Blick aus dem Fenster am Morgen

Das wiedergefundene alte Buch

Begeisterte Gesichter 

Schnee, der Wechsel der Jahreszeiten

Die Zeitung

Der Hund

Die Dialektik

Duschen, schwimmen

Alte Musik

Bequeme Schuhe

Begreifen

Neue Musik

Schreiben, pflanzen

Reisen, singen

Freundlich sein.

 

Bert Brecht

 

 

Silvester - einfach nur ein Horrortag für Schnauzer die so gute Ohren haben, dass sie das Gras wachsen hören. Ich liege gemütlich auf einem meiner Lieblingsplätze unter dem Vorhang mit einem Brechtgedicht, das zu den Buckower Elegien zählt (es ist die späte Brechtlyrik, als der alte Haudegen schon zahm geworden war) und genieße die Wärme der Fußbodenheizung, als es draußen anfängt zu knallen. Dabei ist es noch gar nicht Mitternacht, denn  dann würden bei den Zweibeinern unten die Sektkorken mit einem sanften "Plppp" aus dem Flaschenhals gleiten, sie geben sich schon alle Mühe, mich nicht zu verstören. 

Vor einem Jahr war mir das noch völlig wurscht, ich schlief in Frauchens Armen den Schlaf der Gerechten. 

Dieses Jahr aber ätzt mich das an, schon seit Tagen zuckt man laufend zusammen, wenn die Kids auf den Straßen zu jeder Tages- und Nachtzeit rumballern und je näher dieser blödsinnige Jahreswechsel kommt, bei dem die Zweibeiner sich benehmen, als seien ihnen die Sicherungen durchgebrannt, desto widerlicher wird die Outdoor-Gräuschkulisse.

In Sensenbach ist der Radau ja noch zu ertragen, aber meine Zweibeiner planen, nächstes jahr nach Berlin zu fahren, um einmal Silvester am Brandenburger Tor zu erleben.

Brecht steh mir bei, wenigstens er denkt an den Hund...  

Freitag, 29. Oktober 2010

 

Lieber Papa Max, liebe Mama, liebe Schwester Nieke und alle anderen Geschwister, die gestern mit mir Geburtstag hatten!
Hier seht Ihr meinen reich gefüllten Gabentisch, ich habe das erste Mal in meinem Leben getrocknetes Straußenfleisch verspeist. Glaubt mir, ich habe 3 x nach mehr gequietscht, dagegen waren die Kälberohren direkt fad. Hoffentlich nehmen meine Zweibeiner den Eimer mit dem gesamten Rest gefüllt mit nach Berlin, morgen früh geht es für drei Tage auf Hauptstadttour, meinetwegen fahren wir mit dem Auto, damit ich nicht im Flugzeugbauch verschwinden muss. Eigentlich sollte ich ja bei meiner Zweibeinschwester bleiben, aber die kann dieses Wochenende nicht aus Marburg weg und meint, Hund und Studieren ginge nicht zusammen.
Gut, dann gehe ich halt wieder unter den Linden schietern, welcher Schnauzer kann das schon von sich berichten. Sonst lassen meine Zweibeineltern meine Hinterlassenschaften liegen und behaupten, es sei Naturdünger, aber in der großen Stadt packen sie alles brav in ein Tütchen, als sei es etwas besonderes.
Das Leben von Stadthunden ist schon seltsam, welch ein Glück, dass sie mich nur für die Kultur in die Städte schleppen. Obwohl das Zeitunglesen auf den Gehwegen und Laternenpfählen in Berlin schon ein intensiveres Erlebnis ist als bei uns auf dem Land, das verschlägt einem wirklich die Sprache.
Liebe Grüße auch an die beiden Zweibeiner, die mein Leben erst möglich gemacht haben.
Eure inzwischen erwachsen gewordene Nanu

Sonntag, 22. August 2010

 

Hi, liebe Eltern,
Ich fand das V2 heute voll in Ordnung, weil sich meine Leute den dussligen Schlussring sparen konnten und ich um halb vier schon wieder zu Hause war und ein Ründchen Treibball spielen durfte. Man sieht ja viele attraktive Snauzels auf den Ausstellungen, aber man darf sie gerade mal freundlich begrüssen, selten mit ihnen spielen und mit fortschreitender Stunde steigt der Aggressionspegel (natürlich nur der anderen, ich bin ja grundsätzlich friedlich, obwohl ich gerne das letzte Wort habe (in meiner Familie streiten wir ständig darum). Heute sprach auf einmal keiner mehr von meinen eng stehenden Sprunggelenken (Bonn, Frau Keil und Köln, Frau Bischoff, die fand ich aber ausgesprochen nett, sie traute sich sogar, mir selbst ins Maul zu fassen, um meine herrlichen Zähne zu bewundern). Ich hatte auch keinen zu breiten Oberkopf mehr (Bonn, Frau Keil), dafür war mein Hals heute nicht lang genug (Dormagen, Herr Freudenberger), Frauchen hat beim Vorführen wohl nicht genug daran gezogen. Meine Konkurrentin, die in Köln sich gegen mich mit V2 zufrieden geben musste, weil sie wohl wasserscheu war und mir der Regen als Landei einfach nichts ausmacht, hatte heute die Nase vorn, aber Pia vom Tal der Könige reist ja auch immer mit großer Entourage (3 Zelte, 6 Köter, unzählige Turniertrottel), dagegen erscheint unser 3-Frauen Cabrio-Club (inclusive mir) eben eher bescheiden aber liebenswert, wahrscheinlich aber auch noch unbekannt (und was Vit. B im Turniersport auszurichten vermag, darüber flucht mein Frauchen bei jedem Dressurturnier). Mir ist das eh alles wurscht, solange es Schweineohren, Rinderkopfhaut, getrockneten Pansen und frisches Wasser bis zum Abwinken gibt.
Da wir eine nette Züchterin unserer Rasse namens Sandra Zimmermann (vom Kaiser Karl) kennen, die uns die Unterlagen schickt, konnten wir kurz nach dem Kuchen die Platte putzen. Meine Zweibeiner haben ja heute noch Theaterprobe, als ob Ihnen mein Event nicht reicht. Heute war ja auch noch Treibball-Turnier bei meinem Hundetrainer, aber nach mir haben sie noch nicht gefragt, ich habe zwar unbestritten die beste Technik von allen, vor allem kopfballmäßig, aber die doofen Zweibeiner haben Regeln aufgestellt, die ich als Schnauzer einfach nicht akzeptieren kann. Mit dem ersten Ball möchte ich gerne 5 Minuten meinen Spass haben, ehe ich ihn ins Tor versenke und einen lilafarbenen Ball finde ich einfach nur ätzend und sehe es überhaupt nicht ein, warum ich den überhaupt beachten soll. Außerdem haben diese bescheuerten Australian Shepards wohl den Standard geprägt, dass man den Ball ins Topr bugsiert und das auch noch auf dem schnellsten Wege, auf den Herrchen oder Frauchen hindeutet, aber das finde ich so bescheuert. Mir liegt mehr der "Freestyle", ich bin halt der absolute Kopfballspezialist. In der Bundesliga würden sie sich die Finger lecken nach mir. Aber ein akzeptables Angebot hat mir der Jogi Löw bis heute nicht unterbreitet. Na ja, ich werde immer besser und die da auf dem grünen Rasen nur älter...
Für Alexandra und Max: Meine Anwartschaften vom letzten Sonntag: KSA, CAC-PSK, Dt. Ch.VDH, ISPU
Ich weiß auch noch nicht so recht, was ich damit anfangen soll, erst einmal ist Ausstellungspause und meine Zweibeineltern haben mir mindestens 4 Wochen bürsten- und badefrei versprochen.
Liebe Grüße aus dem Körbchen
sendet Euch, liebe Eltern
Nanu von der Zirbelnuss

Donnerstag, 17. Juni 2010

 

Liebe Freunde der Tierklinik Kaisereiche!
Unter den gegebenen Umständen melde ich mich jetzt einfach mal zu Wort.
Ich, das ist eine 19 Monate alte Mittelschnauzerhündin namens NANU.
Wer häufiger die Praxis besucht, kennt mich, live als freundlichen, aber leicht renitenten Junghund, auch als Model, Frauchen sagt immer, ich arbeite auf 400 Leckerchen-Basis, aber das finde ich unverschämt. Ich bin da, wenn die Zweibeiner ihre Ideen umsetzen wollen und damit sind wir beim Thema.
Wir leben in einer schweren Zeit. Vier Wochen regiert König Fußball, was mir eigentlich ziemlich gleichgültig ist, so lange jemand mit mir Treibball spielt, ein weitaus einfallsreicheres Spiel, das Jagd und Hüten auf das Beste vereint. Treibt man den Ball, kann man sich einbilden, es sei ein Schaf, hat man in erst einmal in eine Ecke gedrängt und kann in ihn hineinbeißen oder den Stöpsel ziehen, damit die Luft entweicht, hat man ihn erlegt, auch das ist ein Erfolg. Meine Menschen sehen das anders, Bälle kosten Geld, sagen sie, und deshalb sind sie sehr daran interessiert, dass ich den Ball treibe und ihn nicht schlachte.
Ein Fußball ist viel kleiner, uninteressant für einen Ball-Junkie wie mich. Und dann noch 22 Zweibeiner, die rennen wie blöd, um einmal mit dem Ding spielen zu dürfen und das Runde in das Eckige zu plazieren; ein „arme-Leute-Sport" würde ich mal sagen, da bin ich ja geradewegs privilegiert mit meinem 65 cm großen grauen Gymnastikball.
Aber es geht um den Fußball und seine Begleitumstände, zumindest zur Zeit.
Meine Zweibeiner sind ja beim Zuschauen dieses Spektakels eher zurückhaltend, doch wenn Deutschland spielt, läuft die Glotze auch. Oder sie nehmen mich mit zu einem „public viewing" und dann nimmt das Drama noch ganz andere Dimensionen an.
Das Problem ist neu, das haben mir fußballerfahrene Kollegen mitgeteilt. Vor vier Jahren bei der WM in Deutschland gab es zwar auch Krach, immer wenn eine Mannschaft ein Tor schoss, freundlichen und feindlichen Krach. Das war leicht zu unterscheiden, bei ersterem konnte man die Kottlets den Jubelnden vom Teller klauen, entweder sie merkten es gar nicht oder man wurde noch belohnt dafür, beim feindlichen Krach bekam man einen Tritt mit dem Fuß, als sei man der Ball selber, ob man nun etwas angestellt hatte oder nicht.
Damals hatte man ja noch eine Chance, war man schnell genug, trat der Fußballfan gegen das Tischbein und jaulte laut auf.
Die jetzigen Events haben eine andere Dimension erreicht: Man kann dem Geräusche-Horror der Vuvuzelas nirgendwo entgehen.
Sind unsere zweibeinigen Begleiter ja nun mal leicht behindert, wir Hunde sind ja da, um ihnen bei der Bewältigung ihres Alltags zu helfen, kultivieren sie jedoch ihren Krach-Pegel von 131 dBA bei jedem Fußballspiel, um uns zu terrorisieren. Wir sehen mit unseren Adleraugen den Feind lange vor ihnen, sie brauchen eine Brille, um die Zeitung zu lesen, wir finden mit unseren feinen Nasen Pilze und Trüffel, die die Zweibeiner dann in ihrem Napf schätzen und wir hören den Sonntagnachmittagbesuch schon, wenn er gerade zu Hause los gefahren ist.
Und dann traktiert man uns gedankenlos mit Vuvuzelas, den Naturtrompeten Afrikas, Indiens und Tibets, die ohne Ventile und Klappen nur die Töne der Naturtonreihe hervorbringen, die für den Gebrauch in der freien Natur bestimmt und nun mal sehr, sehr laut sind. So steht es in Wikipedia, aber das hilft uns hoch entwickelten Hörgenies auch nicht weiter.
Es gibt zwar Vuvu-Stopper oder Tulazela, das sind Ohrstöpsel, aber wer verteilt die an uns arme WM-geplagte Vierbeiner?
Afrika hat Energie, Rhythmus, Musik, Tanz und Trommeln, das sagte der FIFA-Präsident Sepp Blatter. Das ist auch alles ok für einen multikulturellen Hund wie mich, geboren in Bayern, verschleppt in den Westerwald, mit Hauptstadterfahrung und ossilanderprobt.
Aber vier Wochen lang ein Hornissennestlärmterror bei jedem Fußballspiel - ich werde die Genfer Hunderechtskonvention anrufen und für das Grundrecht auf den Erhalt feiner Ohren kämpfen, so wahr ich NANU heiße.
Bis ich den Prozess gewonnen habe, wovon ich ausgehe, bitte ich die hundebegleitenden Zweibeiner:
Füllt uns Futter- und Wassernapf reichlich, geht zum „public viewing", jubelt so laut wie Ihr wollt, aber lasst uns zu Hause und macht Türen und Fenster zu. Kommt erst wieder, wenn Ihr die Freude über den Sieg, den Frust über die Niederlage und Euren Suff verdaut habt.
Danke für Euer Verständnis!
Eure NANU

Mittwoch, 24.02.2010

 

Hallo, liebe Eltern,
Heute habe ich mein Frauchen endlich wieder einmal strahlen gesehen:
das HD-Ergebnis attestierte mir eine a1-Hüfte, ohne wenn und aber, alles war links angekreuzt, so viel konnte ich erkennen, als Frauchen mir als erster den Brief vom PSK unter die Nase hielt. Danach erfuhr es jeder, ob es ihn interessierte, oder nicht. Ich bekam wieder einmal eine Rate meines 400-Leckerchen-Gehalts, die Ergebnisse meiner Model-Arbeit werden Euch in Kürze zugehen, liebe Eltern.
Ihr seht, aus mir wird etwas, Ihr müsst Euch nicht für Euren Nachwuchs schämen.
Zur Zeit gibt es Futter wieder nur noch aus dem Futtersack, ich war einfach zu selbständig geworden. Es störte mein Herrchen schon gewaltig, dass ich ihn eine halbe Stunde warten ließ, als er in einem Dorf nach getaner Arbeit aufbrechen wollte, und ich gerade noch dabei war, ein neues Revier zu umrunden. Dass es auch schon dunkel wurde, konnte ich ja vorher nicht  absehen, ich dachte, die Tage würden jetzt länger.
Nun, manchmal gibt es halt Meinungsverschiedenheiten innerhalb einer Familie, das liegt nun mal in der Natur der Sache. Aber wir lieben uns alle sehr und wenn mein Zweibeinschwesterchen am Wochenende vom Studieren nach Hause kommt, ist sie so begeistert von mir, dass ich ihr dann schon den Gefallen tue, wenigstens stundenweise auch in ihrem Bett zu schlafen.
Ihr seht also, über mich braucht Ihr Euch keine Sorgen zu machen, einem Goldschnauzer liegt die Welt zu Füßen...
Liebe Grüße, Eure Nanu
P.S. Am Samstag morgen habe ich Friseurtermin. Sie haben heute schon darüber diskutiert, wer und mit welchen Vorstellungen mitfährt. Ende April habe ich in Bonn meine erste PSK-Sieger-Schau und soll dafür optimal präpariert werden. Ich gefalle mir so wie ich jetzt bin am Besten, ein bisschen zottelig und mit dem nötigen Dreck und Speck.
Ich wiege jetzt auch 18,5 kg und habe eigentlich immer Hunger.
Das tollste habe ich letzte Woche in Koblenz beim Mexikaner erlebt. Meine Zweibeineltern waren mit vier anderen Zweibeinern, mir alle unbekannt, in einer Kneipe und fragten nach Wasser für mich. Ich kenne das ja, dass die Herrschaften schlemmen und ich bestenfalls ein Kaustängelchen kriege. aber welche Überraschung, die Bedienung kam mit einer Tüte, in der 3 x 300 g Happy Dog Neuseeland, Irland und Toskana enthalten waren. Eine Tüte leerte ich gleich dort, die anderen nahmen wir als echtes "Doggy Bag" mit heim. Der Besitzer des "Enchiladas" würde Hunde lieben, sagte die nette Bediehnung. Ich werde den Lieblingsitaliener meiner Familie beim nächsten Besuch mal darauf hinweisen, was echter Hundeservice beinhaltet. Er findet mich zwar super brav, aber bei ihm gibt's nur Wasser und den obligatorischen Futterbeutelinhalt meiner Leute. So wie es da riecht, würde ich auch gerne mal "ligurisches Kaninchen nach Art des Großvaters" speisen und hinterher eine Creme brulee.
Nochmals alles Liebe und ich soll auch schöne Grüße meiner Zweibeineltern bestellen, Nanu von der Zirbelnuss
(meine Kinder sollen "von der Märchenmühle" heißen, finde ich ganz poetisch.    

Samstag, 21. Februar 2009


Hallo, lieber Papa Max und Mama Jule!
Mein Gott, was habe ich für einen schönen Vater! Du bist ja wesentlich attraktiver als meine beiden großen gelben Spielgefährten und auch als der kleine Spock, dessen Riesenohren ich so oft ich kann, feste zwischen die Zähne nehme und mich daran festhalte, bis er laut quietscht und sein Frauchen anfleht, ihn endlich woanders hin zu bringen.
Indigo, der gestörte Australian Shepard von Frauchens Assistentin ist allerdings ganz nett, zumindest hat er einen tollen buschigen Schwanz, und wenn er ganz schnell wegläuft, wenn ich an diesem Schwanz mit meinen noch spitzen Zähnchen festhänge, dann fliegen meine Ohren und es ist fast wie auf der Achterbahn.
Mit meinen gelben Kumpels bin ich auf dem Eis des Schwimmbeckens rumgerutscht und es hat sich ganz toll bewegt, wenn wir alle auf einer Seite waren; ich weiß gar nicht, warum Frauchen so einen Affenaufstand gemacht hat, dass ich da runter kommen sollte. Ich hatte zwar eisekalte nasse Füße, aber es hat so einen Spaß gemacht. Eines habe ich inzwischen gelernt, was uns gut gefällt, verstehen die Zweibeiner oft überhaupt nicht und verderben einem mit ihrem "Komm her" oder "Lass das" alles, was nett ist. Ich habe gelernt, bei solchen Befehlen meine Ohren auf Durchzug zu stellen, ich tue einfach so, als sei ich taub. Mal schauen, wie lange ich das noch durchhalten kann, denn manchmal schieße ich beim Wort "Hundefutterzeit" direkt auf den Napf zu und meine Zweibeineltern sind ja Tierärzte, ich glaube, ich hab das schon erwähnt, und sie lassen sich, glaube ich, nur begrenzt verarschen.
Letztes Wochenende habe ich etwas ganz Tolles erlebt. Meine Zweibeinereltern züchten ja auch noch Größeres als Hunde, sie haben einen langhaarigen Schwanz, so etwas habt Ihr noch nicht gesehen. In wachem Zustand kommt man ja nicht dran an das tolle Teil, diese arroganten Riesen nennen es Schweif, aber in Wirklichkeit ist es auch nur ein Schwanz, wenn auch etwas länger als bei Dir, Papa. Liegen sie erst einmal auf dem OP-Tisch, dann kann man an diesem Teil ziehen, so fest man kann. Sie bewegen sich zwar nicht, weil sie mit allen vier Beinen festgebunden sind, aber man kann sich als der echte Bodybilder fühlen, wenn man Krafttraining im Schweifziehen veranstaltet. Aber ich wollte ja von diesen Tieren erzählen, die wir auf ihren vier Beinen laufend gesehen haben, in einer riesengroßen Halle, wir durften als Züchter ja in der ersten Reihe sitzen, ich hatte meine Arme auf die Brüstung gestützt und guckte, wie diese edlen Teile da durch den Sand schwebten, mein Frauchen schwebte auch, im siebten Himmel, wie mir schien. Mein Herrchen hat sie noch nie so angesehen, wie diese Rösser, mich schon eher, aber so, nein , das war schon eine andere Dimension. Plötzlich schossen zwanzig Shetlandponies in die Bahn, jeder hatte einen Reiter auf dem Buckel, aber diese Reiter waren keine lebendigen Zweibeiner, sondern sehr lustig aussehende tote solche, auch Puppen genannt. Diese Pferdeminis rasten durch die Halle, wie vom Affen gebissen, aber es schien ihnen auch Spaß zu machen, es war nämlich nicht so ganz einfach für die lebendigen Zweibeiner, die kleinen Raseteufel wieder einzufangen. Der Tag war echt aufregend, ich habe auch wieder einen Jack-Rüssel-Terrier getroffen, habe kurz mit ihm gespielt und schwupps habe ich ihn aufs Kreuz gelegt, wie ich es mit der Sorte immer tue. Auf der Rückfahrt war ich froh, dass meine Zweibeiner mein ganzes Körbchen samt Spielzeug auf der Rückbank geparkt hatten, ich schlief wie ein Murmeltier und wir kamen heim, ich weiß nicht wann, aber es war sauspät, ich hatte zwar noch Mitternachtshunger, aber danach noch raus zur Entsorgung zu spazieren, das war wohl etwas übertrieben. Wenn mal irgendetwas daneben geht in der Bude, stellen sich die Zweibeiner an, als würde gleich die Welt untergehen, ich finde das weit weniger schlimm, und wenn sie dann mit dem Lümpchen zum Putzen angeschossen kommen, ist das ein nettes Spiel, das ich sehr witzig finde. Mit dem Essen sind sie ja äußerst pingelig, wenn es am Tisch gut riecht und ich nur nachgucken will, was es so gibt, tun sie so, als sei ich nicht vorhanden, einfach ätzend, weil sie hinterher manchmal einen Teil davon mit Trockenfutter gemischt mir in den Napf geben. Ob sie tatsächlich glauben, ich würde das nicht merken, dass da Menschenfutter dabei ist? Für so blöd halte ich sie eigentlich nicht. Aber mit der Konsequenz, mit der sie mich zu erziehen glauben, ist es nicht so weit her (siehe Bett: inzwischen brechen sie in Entzückensschreie aus, wenn ich freiwillig in ihr Bett springe. Oh, ich kann mich noch gut an die erste Nacht erinnern, alle fünf Minuten wurde ich von der Bettkante geschubst, aber ich habe es ihnen schnell erklärt, der emanzipierte Hund gehört dahin, wo auch seine Zweibeiner ihre liebste Zeit verbringen und das ist nun mal die Schlafkiste). Ach, sie sind so naiv, wenn sie über Erziehungsprinzipien diskutieren. Sie mimt immer die taffe Verfechterin der großen Hundeschulgurus (Futterbeutel, Arbeitstraining,etc.), aber sie kriegt ja schon die Erziehungsprogramme ihrer Vierhufer nicht auf die Reihe, Löwenstein wird das "feuerrote Spielmobil" genannt, was darauf hinausläuft, dass jeder nur darauf wartet, wann sie die große Biege macht, sprich, wann er es für richtig hält, sie mal wieder den Reithallenboden küssen zu lassen. So richtig klappt die Kommunikation mit den Riesenvierbeinern noch nicht, sie sind zwar lieb zu mir, aber wir sprechen unterschiedliche Sprachen und Fremdsprachen im Kindergartenalter, sowohl "menschlich" als auch "pferdlich" und dann noch "kätzisch", das ist ein bisschen viel verlangt für ein bayrisches Urgestein. Ich bemühe mich ja, weil meine Zweibeineltern kulturell viel verlangen, aber irgendwann ist auch Schicht im Schacht. Ich bin ja erst Ende Oktober geboren worden, aber ich glaube, ich muss sie mal aufs nächste Oktoberfest schleppen, damit sie sehen, dass es außer Puderbacher Bahnhofskultur und Theater, bei dem sie mich nicht mitnehmen und ich im Auto warten muss, noch andere Vergnügungen gibt, die für kleine schwarze Hunde geeignet sind.
Gerade jetzt, halb zwei Uhr nachts, beschäftige ich mich mit Frauchens Fortbildungszeitschrift, ist zwar nicht sonderlich interessant, aber sie reagiert, wenn ich sie zerrupfe, und im Moment fehlt sie einfach noch im Bett, mal schauen, ob sie jetzt kommt.
Liebe Grüße aus dem Westerwald, Bilder von mir kommen von Herrchen, Frauchen ist digital einfach etwas beschränkt, sagt Herrchen zumindest immer, aber fotografieren kann sie viel besser als er. Vielleicht mach ich endlich mal einen Windows-Kurs mit ihr, weil Herrchen nur dumme Bemerkungen macht, aber zeitlich doch sehr beschränkt ist, ob nicht nur zeitlich, wage ich zur Zeit noch nicht zu beurteilen. Immerhin ist er sehr lieb zu mir. Fürs Erste ist das eigentlich sehr wichtig für mich, weil sein Tagesprogramm als Grosstier-Vet meist interessanter ist als das geforderte disziplinierte Verhalten von "Schwester Nanu von der Tierklinik Kaisereiche" in der Kleintierklinik. Für Sterbebegleitung bin ich zu lustig, bei Operationen bin ich zu vorwitzig, im Wartezimmer zu vorlaut, im Stall zu aufdringlich, besonders Katzen gegenüber, aber komischerweise lieben mich alle Zweibeiner und finden meine Anwesenheit einfach nur süüüß. Sie wollen mich am liebsten mitnehmen, aber da protestieren alle, nicht nur meine Family, die ganz Klinikscrew findet mich umwerfend, im wahrsten Sinne des Wortes, zumindest bis 10 kg Körpermasse, so viel bringe ich nämlich seit gestern auf die Waage.
Ich wünsche Euch, liebe Eltern und Euren Zweibeinern eine schöne Zeit. Ich freue mich immer über Post von Euch.
Und wenn mein Herrchen in guter Laune ist, schickt er Euch auch schöne Fotos, die meist Frauchen gemacht hat, die ist aber zu doof, sie in Internet kompatibler Größe zu verschicken.
Bis die beiden irgendwas zusammen machen, muss man als Hund schon ganz schön ackern, aber trotz vieler Ecken und Kanten, das Leben im Westerwald ist spannend und interessant, nichts für Weicheier, aber ich bin ja auch die Nanu von der Zirbelnuss und mich können weder die Westerwälder Sturköpfe, noch meine komplizierten Zweibeiner erschüttern. Ich bin Nanu, der beste Mittelschnauzer aus dem Westerwald und das ist gut so!!! Liebe Grüße nach Tschechien und Bayern.
Eure inzwischen schon reichlich emanzipierte Tochter Nanu



 



Dienstag, 13. Januar 2009

Lieber Papa Max und natürlich auch liebes Frauchen von Max!
Entschuldige vielmals, wenn ich mich bisher noch nicht gemeldet habe, aber ich arbeite jeden Tag bis zum Umfallen, meine Tage sind so voll, dass ich einfach nicht zum Schreiben komme. Natürlich habe ich Internet-Zugang bei meiner Familie, ich muss mir nur das Lap-Top von meinem Frauchen mit ihr teilen und das zu Zeiten, an denen ich zu Hause bin und das ist meist erst abends, dann habe ich gefressen, werde noch mal vor die Tür geschickt, weil ich nicht, wie meine Familie, im schönen warmen Bad mit Fussbodenheizung auf's Klo darf, sondern dafür nach draussen in den Schnee soll. Das sehe ich zwar überhaupt nicht ein, aber wenn ich versuche, meine Eltern eines Besseren zu belehren, werden sie direkt unangenehm, und das ist auch nicht gut. Im Moment haben wir noch einen Kompromiss, mal schauen, wer letztendlich nachgibt.
Mein Alltag ist schon ganz schön stressig, Herrchen und Frauchen meinen beide, ich müsse arbeiten, also geht es meist früh aus dem Haus. Wenn ich aber um 5 Uhr morgens spielen will und sie zum Quietschen bringe wie mein Spielzeug, dann wehren sie sich tatsächlich, das macht weder mein Wildschwein, noch mein Quietschehamburger, den ich von einem 3 Monate alten Dackelmädchen geschenkt bekam.
Kinderarbeit, das heißt für mich meistens autofahren oder Empfangsdame in der Tierklinik Kaisereiche spielen. Mit Herrchen lerne ich viele interessante Locations kennen, meistens mit Hunden, die Pferde, die eigentlich Herrchens Geschäft sind, interessieren mich momentan noch weniger. Wir haben aber auch eigene Pferde in der Familie, wie viele genau, kann ich noch gar nicht sagen, weil sie nicht alle auf dem Kastanienhof sind.
Frauchen findet die beiden, zu denen sie hinfährt, wohl besonder toll, die Stute "La que quiero", das heißt "die ich liebe", ist ja richtig schmusig, ich hoffe, auch wenn ich nur Nanu heiße, haben sie mich lieb. Auch ihr Sohn, Herr Löwenstein genannt, beschnupperte mich interessiert, auch auf ihm durfte ich reiten, aber ich finde ihn eher so ein bisschen unberechenbar, Machismo nennt man so ein Verhalten, Frauen sind mir einfach sympathischer.
Obwohl, mein Herrchen betet mich an, mit ihm kann ich das große Tobespiel machen und ich weiß genau, dabei gewinne ich immer. Das ist besonders toll, wenn er mich nach getaner Arbeit auf einem Hof wieder einfangen will und ich ihn 10 mal um seinen VW-Bus oder dreimal um eine Reithalle herumjage, um mich zu fangen. Wenn ich dann bei seinen Kunden freudig auf den Arm hüpfe, um von ihnen bewundert zu werden, knirscht er mit den Zähnen und bringt mich dann manchmal bei Frauchen vorbei, damit sie auf mich aufpasst. Meine große Schwester, zweibeinig, 19 Jahre alt, lieb und nett, hat aber vor einer Woche die Flucht ergriffen, studieren nennt sie es, aber ich glaube, ich habe sie schlicht überfordert. Sie versuchte sogar, mir die Füße abzuputzen, wenn ich nach dem Pipimachen wieder ins Haus stürmte, nur meistens hat sie mich nicht erwischt und war dann frustriert, ihr Pech, nicht meins. Außerdem schläft sie morgens zu lange und wenn ich als lebender Wecker komme, jault sie. Ich höre aber von meinen Zieheltern, dass sie fast täglich nach mir fragt, sie ist schon süß, kocht gut, hat aber noch keine Kinder gehabt und das merkt man.
Irgendwie sehe ich wohl süß aus mit meinem Bartansatz und meinem offensiven Wesen, jeder findet mich toll und Frauchen freut sich wie ein Schneekönig über jedes Lob.
Vor größeren Hunden habe ich noch Respekt, ich glaube das ist nicht unklug, wenn man kläffende Riesenköter vorsichtig aus sicherer Entfernung betrachtet. Sind sie harmlos, kann man sie immer noch traktieren, aber das sollte man vorher wissen, meine Eltern sind zwar Tierärzte, aber ich möchte ihnen ja nicht durch unkluges Verhalten Arbeit machen, die sie nicht bezahlt kriegen. Da ist mir schon lieber, wenn meine zweibeinigen Eltern das Lamm, das sie aufgetaut haben, nicht essen wollen, weil es zu schafig schmeckt, und ich vier Tage lang neuseeländisches Lammfilet, frisch aufgebraten, zu meinen Trockenfutterteilchen in den Napf kriege, schmeckt schon geil, das Lamm, ich hoffe, das meine Zieheltern noch viele ihrer Kochversuche nicht selber essen wollen.
Spazierengehen ist auch eine Super-Sache: Am Anfang muss ich noch an der Leine laufen, und sie loben mich über den grünen Klee, wie gut ich das mache, aber in Sensenbach sind wir entweder sehr schnell auf den eigenen Pferdeweiden oder in der Pampa und da darf ich freilaufen und tun und lassen, was ich will. Im Dorf muss ich an die Leine, weiß der Teufel, warum, Ich weiß doch inzwischen, was ein Auto ist und dass ein Pferd vier lange Beine hat.
Ich bin auch schon mehrere Male in der Tierklinik Kaisereiche gewesen,ein harmloser Platz für Hunde, soweit ich das beurteilen kann. Meistens kriegt man von Hinz und Kunz irgendwelche Leckerchen reingesteckt, Frauchen nennt sie Kekse und holt sie in jedem Raum aus einer anderen Dose, zweimal haben sie mir in die Ohren geschaut, weil mein Herrchen meinte, ich hätte Muffohren, sie haben aber nichts außergewöhnliches gefunden, und heute bin ich geimpft worden, wenn ich ehrlich bin, ich hab es garnicht gemerkt.
Am Nachmittag kam das Dackelchen, das ich schon vor einer Woche bei mir zu Hause als erstes auf den Rücken gedreht habe, zum Tollwutimpfen, ich habe ihr gleich klargemacht, dass das meine Tierklinik ist, meine Eltern nennen das kritisch Dominanzverhalten, Blödsinn, ich will nur klarstellen, wo der Hammer hängt, ich bin Nanu von der Zirbelnuss, und da kann sich jeder dahergelaufene Dackel erstmal verstecken. Nett war Biena ja doch, vielleicht können wir ja doch Freundinnen weden, ich habe gesehen, wie sich mein Frauchen und das von Biena zum Abschied in den Armen lagen. Na, ich bin erstmal etwas zurückhaltend, mal schauen, was aus so einer Beziehung sich noch entwickeln kann.
Übrigens, der beste Platz im Haus, das ist das Bett. In der ersten Nacht traute ich mir noch nicht zu, hineinzuspringen, aber schon in der zweiten machte ich einfach vom Korb aus einen Riesensatz und landete zwischen Herrchen und Frauchen, die sich nicht mehr trauten, nach einer solchen Mutprobe mich noch zu vertreiben. Dass ein kleines Malheuer passiert ist und sie am darauf folgenden Wochenende mit mir neue Matratzen und Lattenroste kaufen gingen, das ist nicht mein Problem, die alten Dinger waren ja schon mindestens 10 Jahre alt und jeder einigermaßen gebildete Hund weiß doch, dass man in so alten Betten einfach nicht gut schläft. Meine neuen Eltern können froh sein, dass ich den Anstoss zu ihrem neuen Bettkomfort gegeben habe. Ach , wofür so ein neuer Welpe im Haus nicht alles gut ist. Ich bin ich, der Mittelschnauzer Nanu von der Zirbelnuss in der Märchenmühle zu Steimel und das ist gut so.
Yes, we can, I'm sure about it.
Eure glückliche Nanu von der Märchenmühle aus dem Westerwald, Germany