9 Sonntagskinder...

nein, es war keine sanfte Landung unserer 9 Welpen in diesem Leben, ich hatte alles so gewissenhaft vorbereitet, 4 Tage hatte ich mir freigeschaufelt und mir so gewünscht, dass wir eine problemlose Geburt erleben dürfen und dann

kam es knüppeldick:

 

Amirai hatte schon am Freitag  Stunden in der Wurfkiste zugebracht, immer wieder Nestbauverhalten gezeigt, die Nacht zum Samstag verbrachte sie aber am Fußende in meinem Bett, am Samstag hatte sie nur 37,1 C,

fraß nur noch das Nassfutter, ein paar Stückchen Trockenfutter aus meiner Hand, sie lag überwiegend in der Wurfkiste, alles sah nach einer planmäßigen Geburt in den nächsten 24 Stunden aus. Ich ließ Amirai nicht

aus den Augen, auch ihre Hofrunden beobachtete ich mit Argusaugen. Aber manchmal hält das Schicksal es einfach für nötig, beinhart zuzuschlagen, statt mich den geraden Weg gehen zu lassen. Um 3 Uhr nachts begann Amirai hellrot aus der Scheide zu bluten, von Wehen aber keine Spur. Wir packten unseren Hund ins Auto, fuhren in die

Praxis, sahen im Ultraschall, dass die Herzfrequenz der Welpen ganz ok war, ich fand bei der vaginalen Untersuchung einen offenen Muttermund,

aber keine Welpenteile.

 

Da war klar, dass diese Situation nur mit einem Kaiserschnitt gerettet werden konnte.

Als ich den Uterus sah, stockte mir der Atem: aus einem großen Gefäß des rechten Hornes sprudelte Blut und die Gebärmutter war auch sehr dünnwandig, deshalb sah ich auch nur Welpenbewegungen, keine Wehen. So

entschied ich mich nach Extraktion der Welpen für eine Sectio porro, eine Entfernung der Ovarien und der Gebärmutter, alles andere erschien mir zu riskant für das Leben meiner Hündin.

Von 10 Welpen konnten wir 9 ins Leben holen, ein Rüde wollte trotz intensivsten Bemühungen nicht atmen und verstarb.Die anderen 9 sind inzwischen warm, fit und munter, haben alle eine gute Körperspannung und gute Gewichte. Nur die Milchbildung von Amirai ist noch etwas knapp trotz zweifacher Oxytocingabe. Die tapfere Maus kümmert sich aber aufmerksam und liebevoll um ihre Kinder, 3 Mädchen und 6 Jungs. Sie hat auch schon richtig gut gespeist, welch ein Glück, dass sie auch im normalen Leben so ein Gierschlund ist. Jetzt darf sie nach Herzenslust fressen, soviel sie will.

Ich hoffe sehr, dass mein mutiges und tapferes Schnauzermädchen sich schnell erholt und ihren Wurf wenigstens ein bisschen genießt. Sie hatte auch bei ihrem ersten Wurf schon einen tollen Job gemacht.

Ein großes Dankeschön an meine beiden Mitarbeiterinnen und meinen Mann, die Übersicht und Nerven in diesem Chaos behielten, ich war mit meinen Emotionen sicherlich nicht gerade der Fels in der Brandung...